Tropische Weidewirtschaft und globaler Wandel  [05.02.07]

Internationales Symposium an der Universität Hohenheim aus Anlass der Verabschiedung von Prof. Dr. Rainer Schultze-Kraft
16. Februar 2007, von 13.30 – 17.30 Uhr, Euroforum, Kirchnerstraße 3, 70599 Stuttgart

Neueste Zahlen der Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (FAO) sagen eine Verdoppelung der Fleisch- und Milchproduktion bis zum Jahr 2050 voraus. Dabei spielen die Bevölkerungsentwicklung und eine anhaltend hohe Nachfrage nach tierischen Produkten eine wesentliche Rolle. Gleichzeitig gehen vor allem in Entwicklungsländern tagtäglich riesige Flächen durch Erosion, Versalzung und Ausbreitung der Wüsten als Folge des globalen Wandels für die landwirtschaftliche Produktion verloren. In diesem Spannungsfeld versucht das Internationale Symposium „Tropical Pastures and Global Change“ am 16. Februar im Euroforum der Universität Hohenheim (Beginn: 13.30 Uhr) nachhaltige Perspektiven für die tropische Weidewirtschaft zu entwickeln. Das Symposium wird vom Tropenzentrum und dem Institut für Pflanzenproduktion und Agrarökologie in den Tropen und Subtropen anlässlich der Verabschiedung von Herrn Professor Schultze-Kraft ausgerichtet.

Namhafte Wissenschaftler aus aller Welt diskutieren, inwieweit durch ein Mix aus Intensivierung und Extensivierung tropischer Weideflächen die steigende Nachfrage nach tierischen Produkten gedeckt und dabei gleichzeitig die Belange umweltgerechter Landnutzung berücksichtigt werden können.

Mögliche Ansätze sind die verstärkte Nutzung von Standorten, die für Ackerbau nicht geeignet sind sowie die Förderung kombinierter Landnutzung durch Mischbetriebe, in denen Ackerbau und Viehhaltung voneinander profitieren. Im Hinblick auf eine Nachhaltigkeit aller Weidewirtschaftssysteme sind Futterpflanzen aus der Familie der Hülsenfrüchtler (Leguminosen) von herausragender Bedeutung, da sie nicht nur hochwertiges Viehfutter liefern, sondern auch zum Bodenschutz und zur Bodenverbesserung beitragen.

Prof. Schultze-Kraft ergänzt, dass zukünftige Maßnahmen der Weidewirtschaft auch den Erfordernissen der Erhaltung der Biodiversität – wie zum Beispiel in kombinierten Baum- und Weidesystemen – sowie der Reduzierung von klimaschädlichen Treibhausgasen Genüge tun muss. Bei letzteren steht der naturgegebenen Erzeugung von Methan durch Wiederkäuer ein hohes Potenzial der Kohlendioxid-Speicherung durch ausdauernde Weidepflanzen gegenüber.


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