Drohender Wassermangel:

Experten sehen Lösungen vor allem in der Landwirtschaft  [13.03.13]

Ansprechpartner für Journalisten: Anlässlich des Weltwassertags (22. März 2013) veröffentlicht die Universität Hohenheim eine Expertenliste zum Thema „Wasser-Management“: www.uni-hohenheim.de/experten-wasser

2,3 Milliarden Menschen mehr als heute könnten bis 2050 unter extremem Wassermangel leiden, so die Schätzung des OECD-Umweltausblicks. Wasserforscher identifizieren vor allem die Landwirtschaft als entscheidende Stellschraube, um eine globale Wasserkrise abzuwenden – denn hier werden aktuell 70 % des verfügbaren Trinkwassers benötigt. Wissenschaftler der Universität Hohenheim bearbeiten das Thema „Wassermanagement in der Landwirtschaft“ in besonderer Breite: Von sparsamen Bewässerungstechniken bis hin zum Kampf gegen Korruption beim Zugang zu Bewässerungssystemen. Anlässlich des Weltwassertags am 22. März 2013 gibt eine Expertenliste einen Überblick über aktuelle Forschungsaktivitäten und Interview-Partner.

Wachsende Weltbevölkerung, steigender Industrialisierungsgrad und Lebensstandard, Klimawandel, Umweltverschmutzung, Missmanagement, Korruption: Die Probleme, die schon heute in einigen Regionen zu Wassermangel führen, werden sich nicht nur verschärfen, sondern zeitgleich auch an Komplexität zunehmen.

Um eine globale Wasserkrise zu vermeiden, ist die Suche nach Strategien für ein nachhaltiges Wassermanagement drängender denn je. Dies gilt insbesondere für den Bereich Landwirtschaft in Entwicklungs- und Schwellenländern, in dem sich viele der Probleme in besonders dramatischer Weise auswirken und überlagern.

 

Expertenliste: Von sparsamen Bewässerungstechniken bis Korruptionsbekämpfung

Anlässlich des Weltwassertags am 22. März 2013, der dieses Jahr unter dem Motto „Wasser und Zusammenarbeit“ steht, gibt eine Expertenliste der Universität Hohenheim Überblick über aktuelle Forschungsthemen. Die Expertenliste ist online verfügbar unter: www.uni-hohenheim.de/experten-wasser

 

Journalisten finden unter anderem Ansprechpartner zu folgenden Fragen:

Wie lassen sich natürliche Wasserkreisläufe effektiver für die Landwirtschaft nutzen? Wie muss sich die Landwirtschaft in Gegenden, die unter temporärer Trockenheit leiden, ändern? Wie kann Wasser so genutzt werden, dass ökonomischer Nutzen und ökologische Folgen in optimalem Verhältnis zueinander stehen? Wie wirken sich politische Regelungen auf die Nutzung von Wasser aus? Wie lässt sich Korruption beim Zugang zu Bewässerungssystemen eindämmen?

 

Expertise mit Tradition

„Wasser ist eines der großen Themen des 21. Jahrhunderts. Dabei geht es nicht nur um Wassermangel sondern auch um sinkende Wasserqualitätsstandards. Der Forschung kommt bei der Findung möglicher Lösungen eine entscheidende Rolle zu.“, attestiert Prof. Dr. Jochen Weiss, Prorektor für Forschung der Universität Hohenheim.

„Zur Bearbeitung dieses Themas ist ein multidisziplinärer Ansatz notwendig, der in Hohenheim bereits seit langem praktiziert wird. Mit unseren ausgewiesenen Forschern, die zahlreiche Projekte in diesem Bereich bearbeiten, kann die Universität Hohenheim einen wichtigen wissenschaftlichen, gesellschaftlichen und sozioökonomischen Beitrag leisten. Wir beabsichtigen, dies in enger Zusammenarbeit mit anderen regionalen, nationalen und internationalen Forschungsinstitutionen zu tun.“

Eine zentrale Institution für die interdisziplinäre Wasser-Forschung an der Universität Hohenheim ist das Tropenzentrum. Es fördert und koordiniert seit 30 Jahren Forschung, Lehre und Politikberatung in den entwicklungs- und tropenbezogenen Themen der Agrar-, Umwelt- und Ernährungswissenschaften der drei Fakultäten der Universität Hohenheim. Dazu arbeiten zehn international ausgerichtete Professuren mit weiteren rund 100 Mitgliedern zusammen. Das Tropenzentrum agiert in einem Partnernetzwerk mit weltweit 85 Universitäten und Forschungseinrichtungen und in enger Zusammenarbeit mit den internationalen Agrarforschungszentren der Consultative Group on International Agricultural Research (CGIAR). Internet: www.troz.de

Überregionale Vernetzung und Grundlagenforschung über Wasserkreisläufe und Wasserqualität sind außerdem das Ziel des Kompetenzzentrums Water & Earth System Science Research Center (WESS) mit Sitz am Helmholtz-Umweltforschungszentrum in Leipzig. Kooperationspartner sind die Universitäten Hohenheim, Stuttgart und Tübingen.

 

Hintergrund: Weltwassertag

Der Weltwassertag wird seit 1993 jedes Jahr am 22. März begangen. Er ist ein Ergebnis der UN-Weltkonferenz über Umwelt und Entwicklung 1992 in Rio de Janeiro.


Der diesjährige Weltwassertag steht unter dem Motto "Wasser und Zusammenarbeit", welches zugleich Thema des Weltwasserjahres 2013 ist. Die Hauptverantwortung für den Weltwassertag 2013 trägt die UNESCO.


Der Weltwassertag soll in der breiten Öffentlichkeit und in der Politik auf die Bedeutung des Wassers als Lebensgrundlage der Menschheit aufmerksam machen. Ein „Jahr des Wassers“ hatten die Vereinten Nationen erstmals 2003 ausgerufen. Am 23. Dezember 2003 hat die 58. UN-Generalversammlung den Zeitraum 2005 bis 2015 zur „Weltdekade des Wassers“ erklärt.

Text: Leonhardmair

Kontakt für Medien:

Dr. Barbara Ramsperger, Tropenzentrum, Universität Hohenheim
Tel.: 0711 459-23742, E-Mail: b.ramsperger@uni-hohenheim.de


Zurück zu Pressemitteilungen