Studium generale:
Universität Hohenheim erleben – von der Vergangenheit in die Zukunft [09.10.17]
Ab 19.10.2017: öffentliche und kostenfreie Vortragsreihe über 200 Mio. Jahre Klima- und Erdgeschichte am Standort der Universität Hohenheim
Von Meeressauriern auf den Fildern über Neuanfänge nach Asteroiden-Einschlägen und das Auftauchen des Menschen als Mammutjäger bis zu seiner Sesshaftigkeit als erster Siedler auf dem späteren Campus der Universität: Die sechs Vorträge des Studium generale spannen einen Bogen über die wichtigsten Ereignisse der Erd- und Klimageschichte Hohenheims und wagen eine Prognose, wie sich der Standort der Universität Hohenheim angesichts der Klimaveränderungen in den kommenden 50 bis 100 Jahren entwickeln wird. Gleichzeitig soll der Blick in Vergangenheit und Zukunft auf das 200ste Jubiläum der Universität im kommenden Jahr einstimmen. Mehr Info zum Studium generale unter www.uni-hohenheim.de/studium-generale
„Wir stehen am Ort des Schlosses und lassen die Uhr gut 200 Millionen Jahre zurück laufen und auch 50 Jahre voraus“: Mit diesem Versprechen lädt das Studium generale unter dem Titel „Hohenheim erleben in Vergangenheit und Zukunft“ zu einer Zeitreise mit Geologen, Archäologen, Historikern und Klima-Experten als Reisebegleiter.
Die Vortragsreihe des Studium Generale im Überblick
Donnerstag, 19. Oktober 2017, 18:00 Uhr, Aula, Schloss Hohenheim
„Die allererste Agrarrevolution – Hohenheim vor 7.000 Jahren“
Hausbau, Dörfer, getöpfertes Tongeschirr, Ackerbau und Viehzucht: Scheinbar schlagartig tauchen diese Kulturerrungenschaften vor rund 7.000 Jahren in Mitteleuropa auf. Dr. Jörg Bofinger, Archäologe und Referatsleiter am Landesamt für Denkmalpflege Baden-Württemberg, erzählt in seinem Vortrag über die ersten Bauern in Süddeutschland und den darauf folgenden Wandel von der Natur- zur Kulturlandschaft. Dabei geht er auf die Fragen ein, wie diese Veränderungen vollzogen wurden, wann und warum neue Kulturerscheinungen stattgefunden haben und wie mit der Entdeckung des Rads oder der Domestizierung des Pferdes ein neues Kapitel der Meschheitsgeschichte begann.
Donnerstag, 02. November 2017, 18:00 Uhr, Aula, Schloss Hohenheim
„Saurier schwimmen über die Filderebene – Hohenheim vor 180 Millionen Jahren“
Flache Lagunen, in denen sich schwimmende Saurier aalen - in seinem Vortrag präsentiert der Geologe und Lehrbeauftragte für Geowissenschaften an der Universität Freiburg Dr. Matthias Geyer, wie sich aus diesem Saurier-Paradies später reiche Fossillagerstätten wie in Holzmaden entwickeln konnten. Für den ökonomisch denkenden Menschen waren diese Ablagerungen auch aus anderem Grund interessant: als Erzlagerstätten sollten sie später einmal zum wirtschaftlichen Rückgrad der Industrialisierung von Württemberg werden.
Donnerstag, 23. November 2017, 18:00 Uhr, Katharinasaal, Euroforum
„Ein Meteor zerstört alles Leben: Neuanfang – Hohenheim vor 15 Millionen Jahren“
Vor etwa 15 Millionen Jahren traf ein im Durchmesser ca. 1 km großer Asteroid mit einer Geschwindigkeit von mindestens 70.000 km/h auf die Erde. Durch den Aufschlag bildete sich das Nördlinger Ries, ein Meteoritenkrater mit heute etwa 25 km Durchmesser. Gisela Poesges, stellvertretende Museumsleiterin des RiesKraterMuseums in Nördlingen, erklärt, warum dieser Krater so besonders ist, wie die Apollo-Astronauten 1970 dort ihr Feldtraining absolvierten und welche wissenschaftlichen Erkenntnisse aus dem irdischen „Mondgestein“ Suevit des Asteroiden gezogen werden konnten.
Donnerstag, 14. Dezember 2017, 18:00 Uhr, Aula, Schloss Hohenheim
„Mammutjagd im Staubsturm – Hohenheim vor 20.000 Jahren“
Die Kaltzeiten haben Süddeutschland geprägt. Obwohl es in der Umgebung der Universität Hohenheim nie Gletscher gab, wurde die Landschaft lange Zeit von Prozessen geprägt, die auch heute noch in den Tundrengebieten der Erde vorherrschen. Der Vortrag von Dr. Joachim Eberle, Akademischer Oberrat am Geographischen Institut der Universität Tübingen, zeigt auf, wie sich die Landoberfläche während des Eiszeitalters verändert hat, wie die Ausgangssubstrate unserer heutigen Böden entstanden sind und dass ohne die Kaltzeiten die heutigen Böden Süddeutschlands nicht so ertragreich wären.
Donnerstag, 18. Januar 2018, 18:00 Uhr, Aula, Schloss Hohenheim
„Bringt uns das Klima um? Hohenheim in 50 bis 100 Jahren“
Das Klima in Stuttgart Hohenheim wird sich in 50 bis 100 Jahren erheblich von unserem heutigen Klima unterscheiden, so die Prognose von Prof. Dr. Jürgen Baumüller, ehemaliger Klimatologiedirektor der Stadt Stuttgart und Dozent an der Universität Stuttgart. In seinem Vortrag präsentiert er, wie die Klimaveränderungen der letzten Jahre auf die Zukunft schließen lassen und wie die Landwirtschaft von den höheren Temperaturen und veränderten Niederschlagsverhältnissen betroffen sein könnte.
Donnerstag 01. Februar 2018, 18:00 Uhr, Aula, Schloss Hohenheim
„Wüsten, Meere, Sümpfe eines Superkontinents – Hohenheim vor 225 Mio. Jahren“
In Mitteleuropa ist das Gesicht der Erdoberfläche sehr wechselhaft: von Wüsten über Sümpfe bis hin zu Flusslandschaften und Meere. In seinem Vortrag zeichnet Prof. Dr. Theo Simon ein Bild der Flora und Fauna Süddeutschlands vor 225 Mio. Jahren und erklärt, welche wichtigen Steine und mineralischen Rohstoffe bis heute abgebaut werden.
Text: Schmid / Klebs
Kontakt für Medien:
Prof. Dr. Dr. h.c. Karl Stahr, Professor im Ruhestand, Universität Hohenheim, T 0711 459-23980; E karl.stahr@uni-hohenheim.de