Hohenheimer Gärten: Die Schirm-Magnolie
Was blüht uns im April? [23.04.21]
Die Schirm-Magnolie bringt als Ziergehölz exotisches Flair in unsere Gärten: Ihre Blätter und Blüten sind außergewöhnlich groß, die Früchte eindrucksvoll geformt und gefärbt.
Sie stammt aus dem südöstlichen Nordamerika. Vor allem im Bergland der Appalachen bis 1000 m ü.N.N., wächst dort aber nicht besonders häufig. Die Standorte sind optimal, wenn sie sich durch nährstoffreiche, leicht saure sowie gut durchlässige Böden auszeichnen, zudem sonnig bis halbschattig und windgeschützt sind.
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Schirmförmige Blätter und unangenehm riechende Blüten
Die Schirm-Magnolie wird ein bis zu 15 m hoher, oft mehrstämmiger Baum. Die Borke ist glatt und grau, die jungen Zweige sind kahl und purpurbraun, die Blattknospen sind kahl. Ihre Wurzeln sind flach, fleischig und empfindlich gegen Beschädigung. Die anfangs leicht behaarten Blätter werden 30 bis 60 cm lang und sind am Zweigende schirmförmig gedrängt.
Die weißen Blüten öffnen sich während des Laubaustriebs von April bis Mai, werden 15 bis 25 cm lang und riechen unangenehm. Die Blütenblätter sind gleichgestaltet (Tepalen) und teilen sich in drei kleinere, äußere, mehr grünliche und sechs oder mehr innere Tepalen. Der Name ‚tripetala’ bezieht sich auf die drei äußeren, hier als Petalen bezeichneten, Tepalen.
Vögel verbreiten rot gefärbte Samen
Die eiförmig-länglichen Balgfrüchte werden 6 bis 10 cm lang, wobei sich in jedem Balg 1-2 Samen entwickeln. Die Samen sind bei der Reife rot gefärbt und werden durch Vögel verbreitet.
Den Gattungs- und Familiennamen vergab der südfranzösische Botaniker Charles Plumier (1646-1704). Auf seinen Forschungsreisen nach Südamerika gab er auf der Insel Martinique 1703 einem blühenden Baum den Namen Magnolia zu Ehren des berühmten französischen Arztes und Botanikers Pierre Magnol (1638-1715). Die Art wurde erstmals vom schwedischen Naturforscher Carl von Linné (1707-1778) beschreiben.
Text: R. Gliniars
Fotos: R. Bäßler, A.M. Steiner