Hohenheimer Gärten: Siebolds Apfel

Was blüht uns im September?  [10.09.20]

Wohin lohnt sich der Spaziergang dieser Tage besonders? Was gibt es zu entdecken? Und natürlich: Was blüht? Jeden Monat präsentieren die Hohenheimer Gärten jeweils eine botanische Besonderheit im Online-Kurier. Dieses Mal: Siebolds Apfel – Malus sieboldii (REHDER) FIALA.

Foto: A. M. Steiner


Bei einem spätsommerlichen Spaziergang durch den Hohenheimer Landschaftsgarten, dem jüngsten Teil der Hohenheimer Gärten, fallen die dekorativen Zieräpfelarten- und sorten auf.

Wie die anderen, macht Siebolds Apfel im Jahr mindestens zweimal auf sich aufmerksam. Im Frühjahr ergießt sich ein weißes Blütenmeer, als Herbstschmuck zieren ihn hängende, kugelige, rote Äpfelchen.

Japan-Forscher wird zum Namensgeber

Ursprünglich stammt Siebolds Apfel aus Japan und Korea und ist nach dem berühmten Japanforscher Philipp Franz von Siebold (1796-1866) benannt.

Der sommergrüne, kugelkronige Kleinbaum mit weit abstehenden, überhängenden Ästen wird 5 - 8 m hoch. Die Blätter sind 3-9 cm lang und eiförmig. Ihre Herbstfärbung ist gelb oder rot. Die Blütenknospen sind attraktiv rot bis karminrot gefärbt bevor die Blüte weiß aufblüht. Die 1-1,5 cm dicken, roten Früchte hängen an dünnen, roten Stielen in Schirmtrauben und bleiben bis in den Winter haften.

Sinnbild des Frühlings und des Friedens


Der Früchte können zu Gelee, Marmeladen und Kompott verarbeitet werden. Zudem bieten sie Vögeln, Säugtieren und Insekten Nahrung. In China ist die Blüte Sinnbild des Frühlings und die Früchte symbolisieren Frieden.

Erstmals beschrieben wurde die Art vom bekannten deutsch-amerikanischen Gärtner und Botaniker Alfred Rehder (1863-1949). Später wurde sie vom botanisch begeisterten amerikanischen Pfarrer und Psychologieprofessor John L. Fiala (1924-1990) überarbeitet.

Das neue Büchlein „Hohenheim – Der Landschaftsgarten“ zum jüngsten Gartenteil der Hohenheimer Gärten, ist ab sofort zum Preis von 6 € erhältlich im Universitätsarchiv.

Text: R. Gliniars, R. Bäßler, A. M. Steiner | Fotos: A. M. Steiner

Kommentare