Hohenheimer Schätze | Coco de Mer
Samen-Gruß für Verliebte [14.02.23]
Die Museen und wissenschaftlichen Sammlungen der Uni Hohenheim sind wahre Schatzkammern. In der Reihe „Hohenheimer Schätze“ präsentiert die Redaktion regelmäßig besondere Objekt auf Instagram und im Online-Kurier.
„Die Doppel-Kokosnuss ist der größte Samen der Erde“, erklärt Dr. Rhinaixa Duque-Thüs, Kuratorin am Hohenheimer Herbarium – und ergänzt verschmitzt: „Wegen seiner speziellen Form hat er aber auch… andere Bedeutungen…“
Die Seychellen-Nuss (Lodoicea maldivica (J.F.Gmel.) Pers.) ist endemisch – sie kommt nur auf den Seychellen vor. „Die Palme wächst nur dort, weil es einen besonderen Pilz im Boden gibt. Sie wächst extrem langsam und kann bis zu 200 Jahre alt werden“, erklärt Duque-Thüs. Auch die enorme Größe hat einen ganz praktischen Grund: So kann der Riesen-Samen von einer Insel zur nächsten schwimmen und sich vermehren.
Die Doppel-Kokosnuss ist seit 1904 im Besitz des Hohenheimer Herbariums. „Sie war das Geschenk eines Studenten. Die Familie Gemmring besaß damals einen Kolonialwarenladen“, liest Duque-Thüs in der Chronik des Herbariums nach. „Sie bekamen die Doppel-Kokosnuss vom seychellischen Gouverneur zur Hochzeit.“ Und eine solche Besonderheit sollte nicht im Laden verstauben! Also bekam sie der Sohn der Familie, der damals in Hohenheim studierte, und schenkte sie dem Herbarium.
Fun Fact: Auch William und Kate bekamen zur königlichen Hochzeit eine Doppel-Kokosnuss von der seychellischen Regierung. Seitdem sind die Samen sehr nachgefragt – und sehr teuer.
Aber: Da die Coco de Mer-Palme seit den 1990er Jahren geschützt ist, dürfen ihre Samen nicht mehr ausgeführt werden. „Unser Exemplar ist schon viel älter und umso wertvoller“, betont Duque-Thüs.
Mit so viel Liebe in der Luft wünschten wir allen einen schönen Valentinstag!
Text: Hagenau