Coronavirus: DFG startet Ausschreibung zur fachübergreifenden Erforschung von Epidemien und Pandemien  [19.03.20]

Forschungsthemen von medizinischen und biologischen Grundlagen über psychologische und gesellschaftliche Faktoren bis hin zu ökonomischen Folgen / Antragsfrist 1. September 2020

Die Auswirkungen des aktuellen SARS-CoV-2-Ausbruchs zeigen, dass man Epidemien und Pande- mien nicht im nationalen Rahmen begegnen kann, sondern dass die globalen Zusammenhänge be- rücksichtigt werden müssen. Um künftig auf die vielfältigen Aspekte von weltweiten Infektionswel- len besser vorbereitet zu sein, muss eine breit gefächerte Forschung unterstützt werden. Zusätzlich zu der Erforschung der aktuellen Pandemie sollen grundsätzliche Forschungsfragen abgeleitet wer- den und zu generalisierbaren wissenschaftlichen Erkenntnissen führen.

Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) schreibt daher eine fachübergreifende Förderinitiative aus. Gefördert werden Vorhaben, die sich mit der Prävention, Früherkennung, Eindämmung sowie der Erforschung der Ursachen und Auswirkungen von und dem Umgang mit Epidemien und Pan- demien am Beispiel von SARS-CoV-2 und anderer humanpathogener Mikroorganismen und Viren beschäftigen.

Dazu zählen beispielsweise die Erforschung

  • der Herausforderungen und Auswirkungen einer Epidemie oder Pandemie sowie der ge- troffenen Maßnahmen auf die Gesundheitssysteme;

  • psychologischer, gesellschaftlicher und kultureller Faktoren in der Entstehung, Verbrei- tung und Behandlung von Epidemien und Pandemien sowie rechtliche und ethische Im- plikationen;

  • der Auswirkungen auf globale und regionale Wirtschaftsentwicklung, Produktions- und Wertschöpfungsketten, Logistik, Verkehr und Kommunikation;

  • biologischer und medizinischer Grundlagen eines Erregers und des jeweiligen Krankheits- bilds sowie therapeutischer Verfahren oder präventiver Maßnahmen in Kombination mit einem oder mehreren der zuvor genannten Themenfelder.

    Die Ausschreibung richtet sich vorzugweise an fachübergreifende Forschungsvorhaben. Darüber hinaus können Projekte beantragt werden, die sich zunächst mit der Sammlung und Erfassung von grundlegenden Daten zur aktuellen Epidemie und den aktuellen Gegenmaßnahmen beschäftigen, auf deren Basis retrospektive Analysen möglich sind. Ebenso sind Projekte möglich, die sich der Si- mulation der Ausbreitung und den Folgen von Pandemien sowie der Wirksamkeit von Interventio- nen widmen.

    Gefördert werden Einzel- oder Gemeinschaftsanträge in Form von Sachbeihilfen oder Antragspake- ten. Die DFG wird projektbegleitend den wissenschaftlichen Austausch und die Vernetzung der Ge- förderten unterstützen.

Für laufende Verbünde wie Forschungsgruppen, Graduiertenkollegs und Sonderforschungsberei- che, die thematisch in die Ausschreibung passen, wird die Möglichkeit von Zusatzanträgen bezie- hungsweise Nachanträgen eingeräumt.

Der Termin für die Einreichung der Anträge ist der 1. September 2020.

Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler an Universitäten, Hochschulen für angewandte Wissen- schaften, außeruniversitären Forschungseinrichtungen sowie Einrichtungen des Gesundheitswesens sind gleichermaßen angesprochen. Die Zusammenarbeit mit internationalen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern sollte angestrebt werden.

Weiterführende Informationen

Medienkontakt:
Marco Finetti, Leiter Presse- und Öffentlichkeitsarbeit der DFG, Tel. +49 228 885-2230,
marco.finetti@dfg.de

Der komplette Text der Ausschreibung mit ausführlichen Hinweisen zur Antragstellung findet sich als „Information für die Wissenschaft“ unter
www.dfg.de/service/presse/berichte/2020/200318_corona_news

Diese und weitere Informationen zu den Auswirkungen der Coronavirus-Pandemie auf die Arbeit der DFG fort- laufend aktualisiert ebenfalls unter

www.dfg.de/service/presse/berichte/2020/200318_corona_news


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