Das Studium

Das erwartet Dich im Studiengang Agrarwissenschaften

Worum genau geht es im Studiengang Agrarwissenschaften? Mit welchen Themenfeldern werde ich mich beschäftigen? Gibt es bestimmte Voraussetzungen, die ich für den Studiengang mitbringen muss? Und warum ist ausgerechnet die Uni Hohenheim so gut geeignet, den Studiengang dort zu absolvieren? Diese und weitere Fragen beantworten wir Dir hier – und geben Dir einen Überblick über alles, was Du vor Deiner Entscheidung für das Studium wissen solltest.

Was sind Agrarwissenschaften | Studieninhalte | Anforderungen | Praxis im Studium | Warum an der Uni Hohenheim?

Was sind Agrarwissenschaften?

Interdisziplinäre Analyse, Bewertung und Steuerung landwirtschaftlicher Produktion

Die Agrarwissenschaften beschäftigen sich schwerpunktmäßig mit der Landwirtschaft und Nahrungsmittelproduktion und damit einem global-gesellschaftlich höchst relevanten Gebiet. Agrarwissenschaften sind eine Systemwissenschaft, in die Erkenntnisse und Methoden aus unterschiedlichen Disziplinen einfließen. Dabei sind vor allem Natur- und Ingenieurwissenschaften sowie Wirtschaftswissenschaften relevant. Darüber hinaus gibt es aber auch Schnittstellen zu den Geowissenschaften, Biologie, Maschinenbau und Tiermedizin. Die Erkenntnisse und Modelle fließen in die Analyse und Bewertung landwirtschaftlicher Produktionsverfahren ein. Gleichzeitig entwickeln Agrarwissenschaftler:innen Lösungsansätze, um die Produktion zu verbessern und zukunftsfähig zu gestalten.

So breit gefächert die Themen, so vielfältig sind auch die Anforderungen, denen der Agrarsektor heutzutage gerecht werden muss, und zwar auf der regionalen und globalen Ebene. Die Agrarwissenschaften beschäftigen sich unter anderem mit der ökonomischen, umweltgerechten und nachhaltigen Produktion hochwertiger Nahrungsmittel. Dabei spielen Aspekte wie die globale Ernährungssicherung und der Erhalt der Biodiversität ebenso eine Rolle wie Verbraucherschutz, „Digital Farming“, Fragen der Ethik und Wirtschaftlichkeit sowie das Spannungsfeld von Tiergesundheit, Tierschutz und Tierwohl – und vieles mehr.

Du beschäftigst Dich beispielsweise mit folgenden Fragen: Wie kann ein Schweinemastbetrieb gleichzeitig kosteneffizient sein und ein hohes Maß an Tierwohl gewährleisten? Wie wirkt sich die Düngung von Nutzpflanzen auf die Nitratbelastung von Gemüse aus? Mit welchen Zuchtverfahren können seltene Kartoffelsorten wieder stärker kultiviert werden? Wie können Landwirtschaftsbetriebe wirtschaftlich so aufgestellt werden, dass sie zur sozialen Sicherung im ländlichen Raum beitragen?

Du erwirbst im Studium der Agrarwissenschaften auch Kompetenzen und Kenntnisse wissenschaftlicher Methoden aus den verschiedenen Disziplinen, sodass Du diese und viele weitere Fragestellungen bearbeiten kannst.

Studieninhalte

Anwendungsbezogenes Studium mit individuellen Vertiefungsmöglichkeiten

Die ersten drei Semester bilden das Grundstudium und vermitteln Dir einen Überblick über Rahmenbedingungen, Auswirkungen und das komplexe System landwirtschaftlicher Produktionsverfahren. Hier lernst Du die notwendigen naturwissenschaftlichen und ökonomischen Grundlagen der Landwirtschaft und bekommst eine Einführung in agrarwissenschaftliche Kernfächer: Agrartechnik, Boden-, Nutzpflanzen- und Nutztierwissenschaften sowie Agrarpolitik.

In dieser Phase des Studiums erhältst Du eine breite Basis an wissenschaftlicher Methodenkompetenz. Gleichzeitig kommt aber auch die Praxis nicht zu kurz: Neben Vorlesungen lernst Du bei Übungen, Praktika, Feldrundgängen, Stallbesichtigungen und Exkursionen, was die Herausforderungen landwirtschaftlicher Produktion sind.

Ab dem 4. Semester kannst Du Dich entscheiden, wohin die weitere Reise Dich führen soll. Ab hier gibt es vielfältige Möglichkeiten zur individuellen Studiengestaltung. Mit den Wahlpflicht- und Wahlmodulen kannst Du Dein fachliches Profil nach Deinen Interessen und Neigungen schärfen, entweder indem Du eine der vorgegebenen Profilmöglichkeiten wählst oder Dein Studium aus über 50 Modulen einzigartig und individuell zusammenstellst.

Folgende Profile stehen zur Auswahl:

  • Agrarökonomie
  • Agrar­systeme der Tropen
  • Agrartechnik
  • Bodenwissenschaften
  • Digital Agriculture
  • Energetische und Stoffliche Nutzung von Biomasse
  • Gartenbau
  • Kommunikation und Beratung
  • Kulturpflanzenwissenschaften
  • Ökologie von Agrarlandschaften
  • Nutztierwissenschaften
  • Ökologischer Landbau
  • Wetter und Klima

Außerdem kannst Du im 4. Semester einen individuellen Schwerpunkt setzen und Dich für eine der folgenden Varianten entscheiden:

  1. Forschungsorientierung: Du möchtest einen wissenschaftlich-forschenden Weg einschlagen? Dann belegst Du das Modul "Forschungsprojekt" und bereitest Dich damit bereits jetzt gezielt auf einen Master-Studiengang vor. Dafür arbeitest Du an einem konkreten Forschungsprojekt an einem Institut der Fakultät mit. Zu den Aufgaben gehören zum Beispiel die Projektorganisation, Planung, Durchführung und Auswertung von Experimenten. Daneben verfasst Du Berichte und Publikationen.
  2. Praxisorientierung: Wenn die Arbeit in der landwirtschaftlichen Praxis oder der landwirtschaftliche Verwaltungsdienst Dein Ziel ist, kannst Du Dich mit dem Modul „Qualifiziertes betriebliches Praktikum“ auf diese Aufgaben vorbereiten. In einem anerkannten landwirtschaftlichen Ausbildungsbetrieb steigst Du in den Berufsalltag im Agrarsektor ein. Ergänzend stehen Dir Wahlmodule mit Exkursionen und Übungen zu produktionsnahen Themen zur Verfügung, um Dein Profil abzurunden.
  3. Individuelle Modulkombination: Dir schwebt ein ganz individuelles Profil vor? Dann wähle Deinen Schwerpunkt nach Deinen eigenen Vorstellungen. Über 50 Module lassen Dir hier jede Menge Freiheiten. An dieser Stelle könntest Du auch ein Auslandssemester integrieren. Solltest Du bei der Wahl Deiner Ausrichtung Unterstützung brauchen, lass Dich einfach in der Fakultät dazu beraten.

Der Praxisbezug spielt im Bachelor-Studiengang Agrarwissenschaften eine signifikante Rolle. Neben den modulspezifischen Praxisanteilen ist deswegen ein 8-wöchiges Berufspraktikum vorgesehen. Dieses Praktikum findet in der vorlesungsfreien Zeit auf einem landwirtschaftlichen Betrieb oder im vor- oder nachgelagerten Bereich statt und muss von allen Studierenden absolviert werden. Ausgenommen sind diejenigen, die den Schwerpunkt Praxisorientierung gewählt und das Modul „Qualifiziertes betriebliches Praktikum“ belegt haben. Solltest Du bereits vor dem Studium gleichwertige Praxiserfahrungen gesammelt haben, können diese anerkannt und die Studiendauer somit verkürzt werden. Wenn Du beispielsweise eine Lehre im Agrarbereich abgeschlossen hast, wird Dir davon ein halbes Jahr im Modul „Qualifiziertes betriebliches Praktikum“ angerechnet und das Studium verkürzt sich um ein Semester.

Grundsätzlich gilt: Je mehr Praxiserfahrung Du sammelst, desto besser. Deswegen machen wir es Dir leicht, weitere freiwillige Praktika im In- und Ausland ins Studium zu integrieren. Dafür hast Du die Möglichkeit von bis zu zwei Urlaubssemestern während des Studienverlaufs.

Im 6. Fachsemester schreibst Du Deine Bachelorarbeit. An dieser Stelle beschäftigst Du Dich wissenschaftlich mit einer konkreten agrarwissenschaftlichen Fragestellung und wendest die im Studium erworbenen Kompetenzen an.

Du willst noch mehr wissen?

Detaillierte Informationen zu den Modulen und dem Verlauf und Aufbau des Studiums findest Du hier:

Anforderungen

Das solltest Du mitbringen!

Du findest Agrarwissenschaften interessant, bist Dir aber nicht sicher, ob das Studium zu Dir passt? Hier erfährst Du alles über die formalen Zugangsvoraussetzungen und darüber, welche Interessen und Persönlichkeitsmerkmale Du mitbringen solltest. Folgende formale Kriterien werden vorausgesetzt: (I) Hochschulzugangsberechtigung, (II) Studienorientierungstest.

Der Studiengang Agrarwissenschaften sollte darüber hinaus zu Deinen Interessen und Deiner Persönlichkeit passen. Dafür kannst Du die Informationen weiter oben zur Hilfe nehmen. Um ein besseres Verständnis des Studiengangs zu bekommen, zeigt Dir die Grafik, welche Schulfächer in diesem Studiengang stecken.

Die wichtigsten Interessen und Kenntnisse, die Du mitbringen solltest, findest Du hier in der Kurzübersicht:

  • Interesse an landwirtschaftlichen Themen, Natur und Umwelt sowie Neugier über den Tellerrand hinauszudenken
  • Gute naturwissenschaftliche Grundlagen in Chemie, Mathematik, Biologie und Physik: Falls Du hier irgendwo Nachholbedarf siehst, hast Du bei uns die Möglichkeit, zum Beispiel mittels Vorkursen Deine Kenntnisse zu verbessern und Dich aufs Studium vorzubereiten
  • Technisches Verständnis, um den ingenieurwissenschaftlichen Studienanteil (Agrartechnik) zu verstehen
  • Den Wunsch, die Zukunft in einem gesellschaftlich relevanten Bereich mitzugestalten

Praxis im Studium

Praxis erfahren – anwendungsbezogen studieren – Zukunft gestalten!

Theoretisches Wissen ist gut und wichtig – im Beruf musst Du Dein Wissen aber auch anwenden können. Der Fokus liegt bei einem Universitätsstudium zwar auf der Vermittlung von theoretischen Inhalten und wissenschaftlicher Methodenkompetenz. Im Studiengang Agrarwissenschaften geht es aber nicht ohne starken Praxisbezug. Deswegen setzen wir auf die optimale Kombi von Theorie und Praxis.

Praxiserfahrung sammeln

Praktika bieten Einblicke in Unternehmen und Tätigkeitsfelder und geben Dir Orientierung und Arbeitserfahrung für den späteren Berufsstart. In diesem Studiengang ist ein 8-wöchiges Pflichtpraktikum integriert. Alternativ kannst Du sogar einen im Studium integrierten praxisorientierten Vertiefungsschwerpunkt wählen und Dich somit ein halbes Jahr der praktischen Vorbereitung auf einen Job widmen. Zudem kannst Du einen Forschungsaufenthalt im In- und Ausland oder bis zu zwei Praxissemester in Dein Studium integrieren. Diese zeitliche Investition lohnt sich: Je mehr Praxiserfahrung Du sammelst, desto leichter fällt Dir der spätere Einstieg in die Berufswelt. Natürlich unterstützen wir Dich bei der Abwicklung, Praktikumssuche und Bewerbung.

Kompetenzen erweitern

Wer im Beruf erfolgreich sein will, muss sein Fachwissen auch anwenden können. Wir bieten Dir die Möglichkeit, über den Praxisanteil des Studiengangs hinaus Zusatzqualifikationen zu erwerben: Ausbildungseignungsprüfung, Tiertransportschein, Laborleitungsschein, Pflanzenschutz Sachkundenachweis, TÜV-Schein Qualitätsmanagement. Damit aber noch nicht genug: Mit dem uniweiten Weiterbildungsangebot hast Du vielfältige Möglichkeiten, Deine persönlichen, sozialen und methodischen Kompetenzen zu erweitern.

Aus der Praxis lernen

Wir pflegen enge Kontakte zu Industrie, landwirtschaftlichen Betrieben sowie Forschungsinstituten und haben regelmäßig Lehrbeauftragte und Gastvortragende an der Uni. Du erhältst konkrete Einblicke in die Praxis. Dafür sorgt der Lehrgarten Agrarwissenschaften, Feldrundgänge auf den Standorten der Versuchsstation, Tagespraktika im Stall und Exkursionen, beispielsweise zu landwirtschaftlichen Betrieben.

Sprachen erlernen, Kulturen verstehen

Sei mutig und studiere oder forsche ein Semester im Ausland! So eine Erfahrung ist eine Chance, Dich persönlich und fachlich weiterzuentwickeln und Deinen Horizont zu erweitern. Ein Auslandssemester bietet eine gute Gelegenheit, Deine Sprachkenntnisse und interkulturellen Kompetenzen zu verbessern und einen Blick über den Tellerrand zu wagen. Agrarwissenschaften sind keine nationale Disziplin mehr, sondern befassen sich zunehmend mit globalen und grenzüberschreitenden Herausforderungen. Umso mehr sind Expert:innen mit dem entsprechenden Weitblick gefragt, nicht zuletzt in international agierenden Unternehmen des Agrarsektors. Wir haben über 80 Partneruniversitäten in Europa und auf der ganzen Welt verteilt.

Gründungserfahrung sammeln

Im „Innovation Greenhouse“ dreht sich alles um die nachhaltige Unternehmensgründung, und zwar von der Ideenentwicklung und Evaluierung bis hin zu der Gründung und dem anschließenden Wachstum des Unternehmens. Hier hast Du die Möglichkeit, an einer spannenden Unternehmensgründung mitzuarbeiten oder für Deine eigenen Ideen oder Dein selbst gegründetes Unternehmen Unterstützung zu erhalten. 

Im Studium forschen

Wenn es Dir die Verbindung von Wissenschaft und Praxis besonders angetan hat, sind Forschungsprojekte perfekt geeignet, die gelernten Methoden und Kompetenzen in der Praxis anzuwenden. Hier empfiehlt sich der Schwerpunkt Forschungsorientierung, wo Du durch Mitarbeit an einem Forschungsprojekt eigene Ideen testen und Lösungen für ganz konkrete Probleme finden kannst. Die Voraussetzungen sind hier bestens: Mit 700 Hektar haben wir die größten Versuchsflächen unter Deutschlands Universitäten. Außerdem gibt es an der Uni Hohenheim mehrere Höfe mit Pflanzenbeständen im Freiland und Nutztieren, an denen Dir Wissen praxisnah vermittelt wird und Du selbst Versuche und Übungen durchführen kannst.

In dem Projekt „Humboldt reloaded“ kannst Du im Team die Stadien eines realen Forschungsprojekts durchlaufen, von der Aufbereitung des aktuellen Forschungsstands über die Methodenauswahl für Deine eigene Forschung bis hin zur Datenauswertung und Präsentation.

Warum an der Uni Hohenheim?

Was macht den Studiengang bei uns so besonders?

  • Die Forschung und Lehre der Agrarwissenschaften an der Uni Hohenheim erhält regelmäßig herausragende Ergebnisse in nationalen sowie internationalen Rankings.
  • Mit 700 Hektar verfügen wir über die größten Versuchsflächen deutscher Universitäten, was für beste Bedingungen bei der Praxis- und Forschungsorientierung sorgt.
  • Vielfältige Schwerpunktsetzung und individuelle Profilschärfung: Mit einer großen Fächerauswahl und flexiblen Kombinationsmöglichkeiten kannst Du Dir das fachliche Profil nach deinen Stärken, Interessen und Zukunftsplänen zusammenstellen.
  • Volle Flexibilität: Dein Studium im Schnelldurchgang durchziehen geht bei uns ebenso wie Dich breit aufzustellen und mit zusätzlichen Praxis- und Auslandssemestern Deinen ganz individuellen Weg zu gehen.
  • Maximale Praxisorientierung: Pflichtpraktika, Übungen, Exkursionen, Feldrundgänge, Stallbesuche und mehr sorgen dafür, dass Dein theoretisches Wissen einen praktischen Bezug bekommt.
  • Vielfältige Schwerpunktsetzung und individuelle Profilschärfung: Mit einer großen Fächerauswahl und flexiblen Kombinationsmöglichkeiten kannst Du Dir das fachliche Profil nach deinen Stärken, Interessen und Zukunftsplänen zusammenstellen.
  • Starke Forschungsorientierung für alle, die den Weg der Wissenschaft einschlagen wollen: Preisgekrönte Angebote wie Humboldt reloaded und die Möglichkeit eines Forschungsschwerpunktes im Studium sorgen für Wissenschaft von Anfang an.
  • Du lernst von führenden Expert:innen der Agrarwissenschaften und kannst an spannenden und zukunftsrelevanten Forschungsprojekten mitwirken.
  • Wir sind bestens vernetzt und pflegen enge Kontakte zu Industrie, Forschungseinrichtungen und landwirtschaftlichen Betrieben. Dadurch bieten sich zahlreiche Möglichkeiten, Praxiserfahrung zu sammeln, z.B. durch die Mitarbeit an Forschungsprojekten, Übungen auf Versuchsstationen oder Teilnahme an Exkursionen.

Bewerbung

Zulassungsart Zulassungsfrei (kein NC)
Studienbeginn Wintersemester & Sommersemester
Bewerbungsfrist 30. September (Sommersemester: 31. März)
Zugangs­­voraussetzungen
  1. Hochschul­zugangsberechtigung (HZB)
  2. Nachweis über ein Studien­­orientierungs­verfahren:
    Orientierungstest www.was-studiere-ich.de
Auswahlkriterien Keine, da zulassungsfrei
Eine Bewerbung ins höhere Fachsemester ist zum Wintersemester (Bewerbungsfrist: 30. September) und Sommersemester (Bewerbungsfrist: 31. März) möglich.
Zulassungssatzung

 

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