Agrar- und Ernährungsforschung

Neues Fachzentrum mit Südafrika  [30.10.24]

Bild: arrowsmith2 - stock.adobe.com

Die Uni Hohenheim baut ein neues Fachzentrum für Ernährungssysteme und Agrar- & Ernährungsdatenwissenschaft auf. Am Projekt sind neben Hohenheim drei südafrikanische und eine malawische Partneruniversität beteiligt. Der Deutsche Akademische Austauschdienst (DAAD) unterstützt den Aufbau, die Finanzierung in Höhe von knapp 6,5 Millionen Euro bis 2029 stammt aus Bundesmitteln.

 

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Ab Januar 2025 wird der DAAD im Rahmen des neuen afrikanisch-deutschen „Fachzentrums für nachhaltige und resiliente Ernährungssysteme und angewandte Agrar- und Ernährungsdatenwissenschaft“ – UKUDLA – Projekte fördern, die zur Weiterqualifizierung des wissenschaftlichen Nachwuchses in der Agrar- und Ernährungsforschung in Südafrika beitragen. 

Was ist UKUDLA?


Ukudla ist ein Wort aus den Sprachen isiZulu, siSwati und Ndebele und bedeutet „Nahrung“. UKUDLA setzt sich zusammen aus der Übersetzung des Fachzentrums aus den Worten Ukuzenzela (nachhaltig), Kuhlangula (robust), Ukutya (Nahrung), Datha (Daten), Lwezolimo (landwirtschaftlich) und Afrika.


Im Rahmen des Programms werden insbesondere zwei Lehrstühle an südafrikanischen Partneruniversitäten eingerichtet. Die Hochschulpartner in Südafrika sind die Universitäten Western Cape (UWC), Pretoria (UP) und Mpumalanga (UMP) sowie in Malawi die Universität Lilongwe (University of Agriculture and Natural Resources LUANAR).

Prof. Dr. Christine Wieck und Prof. Dr. Thomas Dimpfl übernehmen die akademische Gesamtkoordination auf deutscher Seite, Prof. Clement Nyirenda, Prof. Julian May, Dr. Frederic Isingizwe (UWC), Prof. Frans Swanepoel, Dr. Elizabeth Mkandawire, Abdul Ezakjee (UP), Dr. Agnes Mwangwela, Dr. Frank Tchuwa, Dr. Jessica Kampanje (LUANAR), Prof. Ndiko Ludidi, Prof. Victor Mlambo und Dr. Samuel Ogunleye (UMP) auf afrikanischer Seite 

Sie alle freuen sich über die neuen Möglichkeiten. „Wir wollen Postdocs und Promovierenden ein maßgeschneidertes Angebot bereitstellen“, berichtet Wieck, „mit Mentoring und Karrieretraining, Graduiertenkollegs und Summerschools.“ Auch Masterstudierende aus Afrika und Deutschland sind eingebunden: „Stipendien, Summer Schools, Zertifikatskurse und Workshops werden für einen regen fachlichen und interkulturellen Austausch sorgen“, ist Dimpfl überzeugt.

In der Forschung, erläutert er, wird es zum Beispiel darum gehen, „fortschrittliche Datenanalyse, maschinelles Lernen und künstliche Intelligenz zu nutzen, um Landbewirtschaftung, Ernährung und Wertschöpfungsketten zu verbessern. Dabei liegt ein Schwerpunkt auf der Nachhaltigkeit und Widerstandsfähigkeit des Systems unter Stress oder extremen Bedingungen.“ Das Ziel der Forschung bestehe darin, „datenbasierte und digitale Ansätze zu nutzen, um gemeinsam mit unseren südafrikanischen Partnern zur Verbesserung der Ernährungssysteme im südlichen Afrika beizutragen“, fasst Wieck zusammen. 

Forschung, Lehre und Wissenstransfer

Zweiter wichtiger Bestandteil des Programms ist die Förderung des Transfers der Forschungsergebnisse in Wirtschaft, Politik und Zivilgesellschaften des südlichen Afrikas. 

Forschung, Lehre und Wissenstransfer sind an drei Feldforschungsstandorten, sogenannten Living Labs, eng miteinander verknüpft: Zwei dieser Standorte befinden sich in Südafrika – das Breede Valley in der Provinz Western Cape sowie die Ortschaften Bushbuckridge und Nkomazi in der Provinz Mpumalanga. Ein Standort, die Ortschaften Mitundu, Malingunde und Malili, ist in Malawi.

Der Antrag für das neue Fachzentrum sei ein Gemeinschaftswerk gewesen, berichtet Wieck. Er sei im Verbund zwischen den Fachgebieten „Agrar- und Ernährungspolitik“ und „Wirtschaftsmathematik und Datenwissenschaften“, dem Tropenhub des Instituts für Tropische Agrarwissenschaften (Hans-Ruthenberg-Institut HRI), dem Forschungszentrum für globale Ernährungssicherung und Ökosysteme (GFE) und mit großer Unterstützung durch den Computational Science Hub entstanden. 

Das Projektmanagement wird durch Dr. Marcus Giese (HRI) und David Puerta (GFE) unterstützt. „Angesiedelt an der Schnittstelle von Landwirtschaft, Ernährung und Data Science trägt das Fachzentrum auch zur strategischen Profilbildung der Uni Hohenheim bei“, hebt Wieck hervor. „Es stellt einen weiteren Baustein zum Ausbau unserer Forschungsaktivitäten mit Afrika dar.“

Forschungsnetzwerk Afrika

Hohenheim Research Network Africa


Hintergrund des Fachzentrums

Das neue Fachzentrum ist ein gemeinsames Projekt des DAAD und der drei beteiligten Bundesministerien – dem Auswärtigen Amt, dem Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) und dem Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL). Es geht auf den Runden Tisch der Bundesregierung zur „Internationalisierung von Bildung, Wissenschaft und Forschung“ mit Fokus auf Subsahara-Afrika zurück.

Das Auswärtige Amt finanziert den Grundbetrieb des neuen Fachzentrums, das BMBF fördert einen Lehrstuhl sowie deutsche Promovierende und Postdocs, und das BMEL unterstützt das Doktorandenprogramm für afrikanische Promovierende und Postdocs. Die Finanzierung des zweiten Lehrstuhls wird von Südafrika übernommen: Über Mittel des „Department of Science and Innovation (DSI)“ unterstützt die „National Research Foundation“ den Aufbau des Fachzentrums auf südafrikanischer Seite.

Text: DAAD / Elsner

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