Werbe-Chance für Agrar- & Naturwissenschaften
Schülerlabor sichert Studierende & Azubis von morgen [06.09.24]
Das Schülerlabor vermittelt aus den Lehrplänen bekannte Themen im Kontext echter Forschung. Bild: Uni Hohenheim / Corina Mayer
Nach dem Abi wollen viele von ihnen wiederkommen: Seit März 2024 begeisterte das Schülerlabor „HoLa Science“ bereits über 160 Schüler:innen für ein mögliches Studium oder eine Ausbildung an der Uni Hohenheim. Natur- und agrarwissenschaftliche Fachgebiete können sich dort mit einem eigenen Modul präsentieren. Zehn Fachgebiete nutzen diese Chance bereits - auch als Öffentlichkeitsarbeit für ihre Forschung.
„Ach, dann hat unser Biobuch also doch keinen Unsinn erzählt!“, staunte eine Schülerin jüngst, als sie im HoLa Science zu Besuch war.
Corina Mayer, die Leiterin des Schülerlabors der Uni Hohenheim, bringt das zum Schmunzeln: „Was in Schulbüchern steht, wirkt auf Schülerinnen und Schüler oft sehr abstrakt. Wenn sie das Geschriebene jedoch anfassen, anschauen und selbst machen können, hinterlässt das einen tiefen Eindruck.“
Im HoLa Science setzt die Biotechnologin daher alles daran, die Jugendlichen durch einen praktischen Zugang für Natur- und Agrarwissenschaften zu begeistern. Dabei baut sie auf Labormodule, die in Kooperation mit verschiedenen Fachgebieten der Universität entstehen. Zielgruppe hierfür ist montan noch hauptsächlich die Sekundarstufe II an Gymnasien.
Kooperieren mit HoLa Science |
Für die Erstellung eines Moduls genügt meist ein ausführliches Gespräch. Interessierte Fachgebiete wenden sich an Corina Mayer, HoLa Science der Universität Hohenheim, +49 711 459 22522, hola-science@uni-hohenheim.de |
„Die Fachbereiche liefern theoretischen Input zum Forschungshintergrund und ggfs. etwas Material für Experimente. Um den Rest – den praktischen Teil und die gesamte Umsetzung – kümmern wir uns“, erklärt Corina Mayer. Oft genügt ein Gespräch von 1-2 Stunden. „Dabei gehen wir natürlich flexibel auf die Wünsche der Fachbereiche ein.“
Durch diese ressourceneffiziente Aufteilung konnte das Schülerlabor bereits mehr als zehn Fachgebiete für eine Zusammenarbeit gewinnen. Weitere Fachgebiete sind jederzeit willkommen, um gemeinsam weitere Module zu entwickeln - auch für die Sekundarstufe I.
Labormodule verbinden Lehrplanwissen mit echter Forschung
In den so entstehenden Modulen werden aus den Lehrplänen bekannte Themen bewusst im Kontext aktueller, echter Forschung vermittelt: „Besonders nachhaltig beeindrucken Versuche, wenn ich den Schülerinnen und Schülern bestätigen kann, dass ich sie im Laufe meiner Berufslaufbahn selbst schon öfter ausgeführt habe“, weiß Corina Mayer.
Ein Modul dauert zwischen zwei und dreieinhalb Stunden. Es besteht aus einem theoretischen Teil, der das nötige Vorwissen kompakt vermittelt und einem Praxisteil im Labor – weißer Kittel inklusive.
HoLa Science |
Das Schülerlabor HoLa Science der Uni Hohenheim wurde von Prof. Dr. Sandra Schmöckel initiiert und ermöglicht durch die Klaus Tschira Stiftung. Unter der Leitung von Corina Mayer begrüßte es seit seiner Eröffnung im März 2024 bereits über 160 Schüler:innen. |
Die Bandbreite der behandelten Themen ist dabei groß: Die Jugendlichen können beispielsweise mittels PCR und Agarose-Gelelektrophorese herausfinden, ob eine Pflanze gentechnisch verändert wurde, das Mikrobiom von Kühen untersuchen oder in der Lehrmolkerei lernen, wie man Käse macht.
Auch im Rahmen des Stuttgarter Wissenschaftsfestivals 2024 öffnet das HoLa Science seine Türe. Schulklassen der Stufe 10-12 an Gymnasien können vom 14. bis 16. Oktober kostenlos an biotechnologischen Laborversuchen teilnehmen. Weitere Infos...
Das Schülerlabor vereint Studien- und Berufsorientierung
Bisher orientieren sich das Angebot vor allem am Lehrplan der gymnasialen Oberstufe. Neben der Studienorientierung ist aber auch die Berufsorientierung ein wichtiges Ziel des Schülerlabors: Im kommenden Schuljahr werden deshalb auch eigens für die gymnasiale Mittelstufe sowie für Real- und Gemeinschaftsschulen konzipierte Module angeboten.
„Nicht alle Schülerinnen und Schüler wollen studieren“, erklärt Corina Mayer, „aber viele wissen gar nicht, dass die Universität auch eine Vielzahl an Ausbildungen anbietet“. Gelingt es, Schülerinnen und Schüler früh genug für eine Ausbildung zum Beispiel als Biologisch-Technische:r Assistent:in oder Fachinformatiker:in zu motivieren, können sie in den dafür benötigten Fächern rechtzeitig durchstarten.
Zukunftsplan: Praktikumsvermittlung für Schüler:innen
Perspektivisch möchte Corina Mayer darüber hinaus auch eine Praktikumsvermittlung aufbauen. „Viele Fachgebiete haben nicht die Kapazität, um ein einwöchiges Praktikum anzubieten“, weiß die Leiterin des Schülerlabors.
Eine zentrale Koordinationsstelle wie das HoLa Science kann hier behilflich sein: „Wenn der Praktikant oder die Praktikantin nach einem Tag in einen anderen Berufs- bzw. Ausbildungsbereich an der Universität wechselt, können Praktika ressourcenschonend, aber dennoch regelmäßig angeboten werden.“
Text: Fritz