Neuerscheinung
Rektorat gibt Bioökonomie-Buch heraus [19.09.17]
Das neue Bioökonomie-Grundlagenwerk | Bildquelle: Universität Hohenheim / Springer Verlag
Wie könnte sich eine auf natürlichen Rohstoffen basierte Wirtschaft gesellschaftlich und ökonomisch entwickeln? Die wissenschaftlichen Mitglieder des Rektorats der Uni Hohenheim haben dazu ein Grundlagenwerk herausgegeben, das den aktuellen Stand der Bioökonomie-Forschung zusammenfasst. Das interdisziplinäre Buch, das im Springer-Verlag erschienen ist, dient als Grundlage für Einsteiger und Experten in das Thema, das in Hohenheim seit mehreren Jahren als Forschungsschwerpunkt intensiv bearbeitet wird.
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Das Grundlagenwerk zur Bioökonomie „Knowledge-Driven Developments in the Bioeconomy: Technological and Economic Perspectives“ beinhaltet 17 Forschungsaufsätze von 45 internationalen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern. Inhaltlich beteiligten sich 7 Hohenheimer Forschende mit eigenen Beiträgen.
„Mit diesem Werk wollen wir die Bioökonomie-Forschung bewusst stärken“, erklärt Rektor und Mitherausgeber Stephan Dabbert. „Das neue Grundlagenwerk fasst den State of the Art der aktuellen Bioökonomie-Forschung zusammen und liefert neue Ansätze, wie sich eine auf natürlichen Rohstoffen basierte Wirtschaft gesellschaftlich und ökonomisch entwickeln könnte.“
Vier Herausgeber – eine Botschaft: Globale Perspektive notwendig
Die vier Herausgeber – Rektor Prof. Dr. Stephan Dabbert, Prorektorin Prof. Dr. Iris Lewandowski, Prorektor Prof. Dr. Andreas Pyka und der vormalige Prorektor für Forschung Prof. Dr. Jochen Weiss – haben die Forschungsstrategie und das Lehrangebot zum Thema Bioökonomie in Hohenheim maßgeblich geprägt. Gemeinsam bekräftigen sie: „Die Umwandlung unserer Wirtschaftssysteme zu einer wissensbasierten Bioökonomie ist zu Beginn des 21. Jahrhunderts zu einer wichtigen Vision geworden, um nach Nachhaltigkeit zu streben.“
Um diese Vision zu begründen, brauche die Bioökonomie viel Forschung, Innovation und einen grundlegenden Wandel in Wirtschaft und Gesellschaft. Sie könne nur als globales Projekt gelingen, und es gebe keine einzigartige, optimale Strategie für eine wachsende globale Bioökonomie. Die vier Teile dieses Bandes sollen vielmehr die Vielfalt der Forschungsgebiete verdeutlichen, die notwendig sind, um eine nachhaltige wissensbasierte Bioökonomie auf Kurs zu bringen.
Die Herausgeber kommen zu dem Schluss: „Wir müssen 1. die theoretische Basis bioökonomischer Systeme durch eine globale, inter- und transdisziplinäre Perspektive weiter stärken, 2. dieses Ziel durch nationale, regionale und globale Maßnahmen überwachen und ansteuern, 3. uns mit der Ökologie und Biologie der zentralen Ressourcen auseinandersetzen und 4. weiter nach neuen Materialien, alternativen Technologien, neuartigen Strukturen und Prozessen sowie sozialen Innovationen suchen, an die niemand zuvor gedacht hat.“
Internationale wissenschaftliche Beteiligung aus zehn Nationen
45 Wissenschaftler aus Australien, Brasilien, Costa Rica, Dänemark, Deutschland, Frankreich, Kanada, Neuseeland, den Niederlanden und Malaysia bearbeiteten theoretische Grundlagen von bioökonomischen Systemen (Teil 1) und veranschaulichten regionale und nationale Ansätze, wie Bioökonomie auf der ganzen Welt in einzelnen Nationen umgesetzt wird (Teil 2).
Die beiden weiteren Teile des Bandes befassen sich mit praktischeren Aspekten der Bioökonomie: die Technologien, um benötigte bio-basierte Rohstoffe nachhaltig zu produzieren (Teil 3) und die Frage nach optimalen Prozessen und Versorgungsketten, sog. Supply Chains, für die Bioökonomie (Teil 4).
Mit dabei sind auch einige Forscher des Strategischen Netzwerks Bio-Ökonomie (BECY). Ein Großteil der Aufsätze geht auf die BECY-Konferenz „Strategies for Knowledge-Driven Developments in the Bioeconomy“ im Oktober 2015 an der Universität Hohenheim zurück.
Die sieben beteiligten Forscher der Universität Hohenheim stammen aus der Betriebswirtschaftslehre, der Volkswirtschaftslehre und den Kulturpflanzenwissenschaften und verfassten fünf Beiträge für das Grundlagenwerk.
Text: Töpfer