Besser Studieren

Lernplätze: Was tut sich?  [16.11.23]

Die studentischen Botschafterinnen Verena (im Bild), Jessica und Johanna führen auf Instagram durch den Themenmonat. Bild: Uni Hohenheim

Lernen, diskutieren oder einfach ungestört an einer Online-Veranstaltung teilnehmen: Orte dafür gehören auf einem Campus einfach dazu. Doch wie sieht es eigentlich an der Uni Hohenheim aus? Gibt es genügend Lernplätze? Welche Wünsche haben Studierende? Was tut sich aktuell? Und wie kannst du selbst mithelfen, den Campus zu gestalten? Unser Thema der Woche im Themenmonat „Besser studieren“!

 

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Beim Themenmonat „Besser studieren“ stehen euer Feedback und eure Ideen im Mittelpunkt. Zum Beispiel bei der Umfrage der Woche auf Instagram oder bei der Ideen-Plattform „Besser studieren“. Weiter diskutieren könnt ihr in den AGs Lehre 2030 oder bei der Podiumsdiskussion am Tag der Lehre (1.12.)

 

Umfrage der Woche

Freie Lernplätze sind in Hohenheim nicht immer ganz einfach zu finden. So empfindet es zumindest ein gutes Drittel aller Studierenden, die sich an unserer Umfrage der Woche auf Instagram beteiligt haben.

Von insgesamt 693 Teilnehmer:innen geben nur 19 % an, dass sie immer einen freien Platz zum Lernen finden. 43 % antworteten mit „meistens schon“. Doch 33% bewerten die Suche als „eher schwierig“ und 6 % geben an, „fast nie“ einen Lernplatz zu finden.

Und was ist gefragter, Gruppen- oder Einzelarbeitsplätze? Hier gehen die Vorlieben auseinander: 52 % hätten gerne mehr Einzelarbeitsplätze. 48 % wünschen sich hingegen mehr Gruppenlernräume.

Was die Größe von Gruppenlernräumen betrifft, sind eher kleinere Räume mit 3-5 Plätzen gefragt. Nur 6 % der Umfrage-Teilnehmer:innen wünschen sich noch mehr Plätze für die Gruppenarbeit.

    

 

Nachgefragt: Was wurde aus den Lernplätzen im Bio-Foyer?

Auch auf unserer Ideen-Plattform „Besser studieren“ sind Lernplätze ein Thema. In einem aktuellen Vorschlag heißt es dazu:



„Es fehlt schlichtweg ein Platz wie es ihn vor Corona gab. Vor Corona war im großen Bio-Gebäude unten zwischen Audimax und den B1-3 viele Tische mit Sitzmöglichkeiten. So konnten sich Lerngruppen bewusst dort treffen, ohne auf die Lautstärke im Vergleich zur Bib zu achten. Allgemein in Freistunden war‘s ein netter Ort des Aufenthalts.

Seitdem dies nicht mehr existiert ist die Cafeteria maßlos voll, weil jeder dorthin flüchtet. Und dort ist es deutlich lauter, da viel mehr Personen auf kleinem Raum sitzen während sich das früher über die große Fläche besser verteilt hatte.

Sowas wie das finde ich wieder absolut notwendig. Der neue ‚Lernraum‘, den es nun gibt ist platztechnisch nicht annähernd dasselbe.“

 

 

 

Tatsächlich gibt es für den Wegfall der Plätze einen konkreten Hintergrund:

Im Zuge von Sanierungsarbeiten wurde in einigen Bereichen im Biologie-Gebäude Asbest gefunden. Solange der Asbest fest in den Wänden gebunden ist, stellt er keine Gefahr dar. Doch wenn freistehende Tische und Stühle häufiger an die Wand stoßen, besteht ein geringes Restrisiko, dass sich Asbestfasern lösen könnten. Aus diesem Grund wurden die Lernplätze an dieser Stelle vorsorglich entfernt.

In ca. 2 Jahren steht eine große Sanierung des Bio-Foyers an. Im Anschluss daran werden an dieser Stelle voraussichtlich wieder Lernplätze eingerichtet.

 

Neue Lernorte im Bio-Gebäude

Bis dahin müsst ihr jedoch nicht auf Lernplätze im Bio-Gebäude verzichten. In diesem Jahr wurden dort zwei neue Lernorte für euch geschaffen:

Lernoase

  • hinter HS B2
  • 15 Plätze
  • WLAN, Stromanschluss, USB-Lademöglichkeit
  • PC, Drucker

 

 

     LearnSpace

  • vor HS B4
  • 8 Plätze
  • WLAN, Stromanschluss, USB-Lademöglichkeit
  • Ideenboard, Marker

 

 

Beide Orte sind bisher noch eher Geheimtipps. Wenn ihr mit eurer Gruppe einen Platz sucht, stehen die Chancen daher nicht schlecht. Zugegeben: Es gibt noch etwas Verschönerungspotenzial… Doch auch hier soll sich zeitnah etwas tun! Auf Instagram könnt ihr deshalb heute über die künftige Wandgestaltung in der Lernoase abstimmen.

Gestalte mit!

Du hast Lust dich bei der Gestaltung dieser und künftiger Lernorte auf dem Campus ganz direkt einzubringen? Dann werde Teil des Think Tanks „Campus der Zukunft“ (AG 1) im Rahmen der Initiative „Lehre 2030“.

„Neben der Gestaltung von Lernplätzen geht es in der AG auch im weiteren Sinn darum, den Campus als Ort des Lehrens und Lernens zu erschließen“, verrät Koordinatorin Regina Belz. „Das heißt studentische Forschungs- und Lernprojekte, bei denen Daten unmittelbar auf dem Campus erhoben werden, sollen gefördert und bekannt gemacht werden. Einige Orte wie der Hohenheimer Lehrgarten oder Projekte zum Thema Biodiversität gibt es bereits. Sicherlich bietet der Campus aber noch viel mehr Potenzial, z.B. für Praxis-Projekte zu Nachhaltigkeits- oder Digitalisierungsthemen.“

Studierende und Lehrende, die sich dabei einbringen möchten oder konkrete Ideen haben, sind jederzeit in der AG willkommen.

Weitere Lernplätze auf dem Campus

Sollten die Lernorte im Biologie-Gebäude belegt sein, gibt es auf dem Campus noch zahlreiche weitere Alternativen. Einen Überblick findest du auf dieser Website:

www.uni-hohenheim.de/studentische-arbeitsplaetze

Outdoor-Lernraum

In der warmen Jahreszeit bietet das "Zimmer im Grünen" einen ruhigen Ort für deine Lerngruppe. Bei Regen könnt ihr sogar in die Scheune ausweichen. Bild: Uni Hohenheim

Naheliegend, aber vielleicht doch nicht immer auf dem Schirm: Die Mensa! Hier stehen nicht nur die Plätze im Cafeteria-Bereich zum Lernen zur Verfügung, sondern – außerhalb der Essenszeiten – auch 260 (!) weitere Plätze in den Speisesälen.

Übrigens: Verstreut über den gesamten Campus finden sich auch immer wieder Tische und Stühle, die als Lerninseln genutzt werden können, z.B. beim Haupteingang des Schlosses oder in den Kavaliershäusern.

„Wir haben hierzu die Rückmeldung bekommen, dass sich Studierende manchmal unsicher sind, ob sie solche Sitzgelegenheiten nutzen dürfen“, berichtet Regina Belz. „Die Antwort lautet ganz klar: Ja! Um Studierende zu ermutigen, Platz zu nehmen, werden wir die Tische demnächst ganz offiziell mit Aufklebern als ‚Lerninseln‘ kennzeichnen.“

Schon gewusst? In der warmen Jahreszeit stehen – nach vorheriger Buchung – auch drei neue Outdoor-Lernplätze zur Verfügung: „Wilhelm“, „Katharina“ und das „Zimmer im Grünen“.

Lernboxen

Neue Lernboxen in der Bereichsbibliothek eigenen sich auch für Gruppenarbeit. Bild: Uni Hohenheim

Lernen in der Bibliothek

Traditionell besonders beliebt zum Lernen sind die beiden Hohenheimer Bibliotheken mit insgesamt über 300 Lernplätzen. Auch das Team des KIM ist hier stetig um Verbesserungen für euch bemüht.

Dank mehrerer großzügiger Spenden konnten in den letzten Jahren beispielsweise die alten Metall-Carrells in der Bereichsbibliothek durch moderne Modelle ersetzt werden. Anfang dieses Jahres kamen außerdem neue „Lernboxen“ dazu, die sich auch für die Gruppenarbeit eignen.

„Vor Corona war die Bereichsbibliothek eine reine Präsenzbibliothek, das heißt Bücher durften nur vor Ort gelesen werden. Die Einzellernplätze waren für die Literaturarbeit damals unverzichtbar“, erläutert Stefan Holub, Referatsleiter der Bereichsbibliothek. „Inzwischen können unsere Bücher auch ausgeliehen und mit nach Hause genommen werden. Das schafft etwas Luft bei den Lernplätzen. Alle, die konzentriert arbeiten und sich durch unsere wunderschönen Räume inspirieren lassen wollen, sind herzlich eingeladen!“

Flexibler Lernraum

Den flexiblen Lernraum in der Zentralbibliothek könnt ihr euren Bedürfnissen entsprechend umgestalten. Bild: Uni Hohenheim

Und auch in der Zentralbibliothek hat sich etwas getan: Vor einem Jahr wurde der Gruppenlernraum 5 neu möbliert und in einen flexiblen Lernraum verwandelt. Je nach den Bedürfnissen der jeweiligen Nutzer:innen darf die Einrichtung spontan umgestaltet werden.

Zusätzliche Lernplätze sind geplant

„Lernplätze sind für die Universität Hohenheim weiterhin ein wichtiger Baustein für einen attraktiven Campus“, betont Oliver Laupheimer, Leiter der Abteilung Fläche und Bau in der Uni-Verwaltung. „Deshalb prüfen wir immer, wenn irgendwo Flächen auf dem Campus freiwerden, ob diese ggfs. von Studierenden als Lernplätze genutzt werden können.“

Konkret in Planung ist u.a. ein neuer Lernort vor den PC-Räumen 1/2 (Schloss Westhof-Ost). Voraussichtlich im kommenden Jahr soll hier eine Kombination aus Lounge- und Lernbereich mit insgesamt 15 Plätzen eingerichtet werden. Im Foyer der alten Phytomedizin sind außerdem neue abgeschirmte Akustik-Boxen für Lerngruppen in Planung.

Auch in der Bereichsbibliothek kommen in absehbarer Zeit neue Lernplätze hinzu: „Wir haben unsere Büros verdichtet und konnten so einen Raum im Erdgeschoss mit einer Fläche von gut 50 m² frei räumen. Die Baufirmen sind schon beauftragt. Leider zieht sich alles etwas länger als ursprünglich gedacht, wir hoffen aber, dass die Bauarbeiten bald möglichst starten“, berichtet Stefan Holub.

Die Vision: Ein großes Lernzentrum im Schloss

Schon seit etlichen Jahren gibt es die Vision für ein neues großes Lernzentrum im Schloss (Westhof West). Ursprünglich hatte die Uni gehofft, dass die Eröffnung bereits im Jahr 2020 stattfinden könnte.

Doch leider kam es anders: Verzögerungen mehrerer großer Bauprojekte auf dem Campus lösten eine komplexe Kettenreaktion aus, sodass die Räume weiterhin gebraucht werden. Außerdem fehlen bei der zuständigen Bau-Behörde des Landes nach wie vor Planungskapazitäten für das Projekt.

Die Vision ist deshalb aber noch nicht vom Tisch. Doch wer heute in Hohenheim studiert, wird voraussichtlich nicht mehr in den Genuss des neuen Lernzentrums kommen.

Text: Leonhardmair

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