Ein Kaffee mit… dem Vorsitzenden der Jüdischen Studierenden-Union Württemberg

„Für Jüd:innen in Deutschland ist viel zu Bruch gegangen“  [12.12.23]

Alon Bindes, Wiwi-Stundent und Vorsitzender der Jüdischen Studierenden-Union Württemberg, im Interview. Bild: Uni Hohenheim

Alon Bindes ist 26 und studiert Wirtschaftswissenschaften an der Uni Hohenheim. Wozu er gerade kaum kommt, denn Bindes ist auch Vorsitzender der Jüdischen Studierenden-Union Württemberg. Beim Kaffee mit dem Online-Kurier berichtet er von Angst, Mut, Wut – und was es zur Zeit bedeutet in Deutschland Jude zu sein.

 

This article is also available in English...

Im Gespräch mit Alon Bindes blitzt sie immer wieder auf: die Fröhlichkeit eines jungen, lebensbejahenden Menschen. Aber auch die Anspannung und der Druck, die seit Wochen auf ihm lasten. „Jüdische Menschen in Deutschland sind gerade rund um die Uhr mit nur einem Thema beschäftigt. Sie erkennen ihre Heimat nicht wieder. Und sie haben Angst“, so sein Fazit.


Interview


Herr Bindes, dürfen wir mit einer persönlichen Frage beginnen? Wie geht es Ihnen?

Jetzt, nachdem ich einen Kaffee bekommen habe: gar nicht so schlecht. Ich selbst bin ziemlich locker, aber damit bin ich eine große Ausnahme. Den meisten Jüdinnen und Juden geht es gerade alles andere als gut. Der 7. Oktober war ein sehr großer Bruch.

Zur Person

Alon Bindes stammt aus Stuttgart, studiert Wiwi im 7. Semester und hat den Bachelor so gut wie abgeschlossen. Seit 3 Jahren ist Bindes Mitglied der Jüdischen Studierenden-Union Württemberg (JSUW). Seit 2 Jahren ist er Präsident und Vorsitzender der JSUW. Einen Einblick in das Verbandsleben gibt die JSUW auch über ihren Insta-Account @jsuw_students

Dieser Bruch war auch das Kernthema einer Rede die Sie Ende Oktober auf dem Schlossplatz hielten. Für alle, die das verpasst haben: Können Sie uns ein paar Einblicke geben?

Der Bruch mit dem Sicherheitsaspekt: Jüdische Menschen haben Angst, sich als solche zu zeigen. Sie tragen keine Kette mit Davidsstern oder keine Kippa.

In der U-Bahn achten wir darauf, was wir uns auf dem Handy anschauen, wie Inhalte zu Israel oder Artikel aus der Jüdischen Allgemeinen Zeitung. Und wenn uns jemand dort anruft, sagen wir als erstes: „Hey, ich bin gerade in der Bahn“, damit der Anrufer weiß, dass fremde Menschen mithören.

Alle Sicherheitsvorkehrungen in unserem gesellschaftlichen Leben wurden massiv verschärft. Wir geben nicht mehr bekannt, wo Veranstaltungen stattfinden und organisieren nichts mehr ohne Anmeldungen.


Sie haben auf der Kundgebung auch einen sehr eindrücklichen Text einer jüdischen Studentin aus Stuttgart verlesen. Darin fallen Sätze wie: „Ich lebe gerade meinen Albtraum und bin täglich in der Situation, mich VERTEIDIGEN zu müssen.“ Oder: „Ich fühle mich am Ende. Und dieses Land ist zum Teil der Grund dafür.“


Diesen Text habe ich bekommen, als wir in der Jüdischen Studierenden-Union Württemberg dazu aufriefen, uns Erfahrungsberichte zur aktuellen Situation für ein Treffen mit Ministerpräsident Kretschmann zu schicken. Dieser Text war nach einer Stunde da. Ich habe ihn dabei. Soll ich ihn vorlesen?

(zückt sein Handy und liest. Danach kurzes Schweigen. Da der Text für sich selbst steht und dieses Interview sprengen würde, stellen wir ihn hier zur Verfügung.)

Wie war die Situation davor?

Die Situation war schon vorher schlecht. Aber der große Bruch ist, was jetzt offen zur Schau gestellt wird.

Es geht mir gar nicht darum, was manche Leute denken. Dass es Menschen mit verfassungsfeindlichen Gedanken gibt, ist bekannt. Dazu gibt es die Statistik, das muss ich auch nicht ändern. Aber dass Leute offen auf der Straße rufen „vergast die Juden“, dass sie keine Angst haben, solche Sätze in die Kamera zu sagen oder dass sich Menschen in Deutschland trauen, öffentlich Al Quaida oder ISIS Flaggen zu schwenken – das hätte ich nicht gedacht, dass das einmal möglich wird.

Und auf Social Media ist die Hölle los. Alle Juden mit einem öffentlichen Instagram-Account, die ich kenne, haben Drohungen und Hassnachrichten bekommen.

Studentin aus Israel im Interview

Sharon Levy stammt aus Israel und hat gerade ihren Agrar-Bachelor in Hohenheim beendet. Levy hat Freunde im Gaza-Streifen, mit denen sie zusammen in Israel studiert hat, und glaubt an eine gemeinsame Zukunft für beide Völker. Denn sie selbst hat sie bereits erlebt. Im Online-Kurier gibt sie Einblick in ihre Gedanken und Hoffnungen.

Ein weiterer Aspekt: „Wir wissen, wo du wohnst“. Freunden von mir wurde das Haus mit einem Davidsstern beschmiert. Ich war an diesen Tagen nicht in Stuttgart, aber ich habe gleich meinen Nachbarn angerufen und gebeten, bei meiner Wohnung nachzusehen. Was ist der letzte Rückzugsort des Menschen? Sein Zuhause.


Haben Sie solche Vorfälle und Hass-Posts angezeigt oder der Polizei gemeldet?


Bei Social Media kommt keiner hinterher. Niemand. Aber das ist auch eine unserer Forderungen an die Politik: die bestehenden Gesetze vollumfänglich durchsetzen. Denn: wer nicht bestraft wird, wird bestärkt.


Sprechen wir bitte noch einmal über die Situation deutscher Juden vor dem Oktober. Gern auch über Sie und die Jüdische Studierenden-Union Württemberg. Dass es so etwas gibt und dass Sie als Vorsitzender bei uns studieren, haben wir aus der Zeitung erfahren. Sie stehen z.B. auch nicht unter den studentischen Gruppen auf der Uni-Homepage.

Das liegt daran, dass wir keine spezielle Hohenheimer Gruppe haben. Hier in der Region gibt es sehr wenig Juden im Vergleich z.B. zu Berlin oder Frankfurt. Hier in Hohenheim kenne ich nur noch zwei weitere jüdische Personen.

Weil wir so wenige sind, steht der Verband auch allen jüdischen Menschen zwischen 18 und 35 offen: Schüler:innen, Azubis, Studierende, Young Professionals. Dabei muss man wissen, dass das Judentum in Deutschland ein sehr breites Spektrum ganz unterschiedlicher Lebensentwürfe abdeckt. Wir sind ein Abbild der Gesellschaft.

Ein Teil unseres Verbandes ist Community Building. Die meisten von uns sind gar nicht religiös oder gar orthodox, aber wir sind alle Juden. Dabei sind die Hintergründe unserer Mitglieder sehr unterschiedlich, eben weil es nicht die eine „jüdische“ Sozialisierung gibt.

Vielleicht kann man sagen: Es ist ähnlich wie mit Menschen aus dem christlichen Kulturkreis, die auch nicht unbedingt alle an Gott glauben, aber ihr kulturelles Erbe und Traditionen gemeinsam feiern, wie z.B. das Feiern von Weihnachten.

Der Verband ermöglicht, dass wir uns vernetzen, gemeinsam jüdische Feiertage feiern, uns zu unterschiedlichen Themen austauschen, gemeinsam auf Reisen gehen, was trinken – das, was alle jungen Menschen machen. Hier aber mit jüdischem Hintergrund.

Im Alltag haben die meisten Jüdinnen und Juden in ihrem Umfeld mit nicht-jüdischen Menschen zu tun, so wie alle anderen nicht-jüdischen Menschen. Bei unseren Treffen im Verband haben wir die Möglichkeit, uns über gemeinsame Dinge auszutauschen. Und es ist auch ein Safe Space.


Ihr Verband ist aber auch politisch aktiv?

Das ist unsere 2. Säule: die politische Interessenvertretung junger Jüdinnen und Juden.

Als Verband wurden wir z.B. von einigen Politikern zu Gesprächen angefragt: Von Finanzminister Bayas, Ministerpräsident Kretschmann oder Landtagspräsidentin Mutherem Aras…


…die – nur am Rande – alle drei in Hohenheim studiert haben…

Spannend.

Außerdem engagieren wir uns im Begleitausschuss des Projekts Partnerschaft für Demokratie der Landeshauptstadt Stuttgart und für den interkulturellen Dialog zusammen mit christlichen, türkischen oder muslimischen Gemeinden.


Was sind das für Projekte?

Die meisten Deutschen wissen nicht viel über Juden in Deutschland. Viele kennen nicht mal einen Juden. Bei dem Projekt Meet a Jew können Lehrer:innen über eine Homepage Juden anfragen, die paarweise Schulklassen besuchen und Fragen beantworten. Dabei kommen ganz unterschiedliche Leute: jung oder alt, gläubig oder säkular, denn wir sind genauso divers wie die ganze Gesellschaft.

Diversity-Audit

Ob Geschlecht oder Alter, ethnische Herkunft, Religion oder sexuelle Orientierung: Das Audit „vielfaltsgerechte hochschule“ zertifizierte 2023 die Uni Hohenheim als eine der ersten beiden Unis für ihr Engagement in Sachen Diversity. Durchgeführt wurde es von der berufundfamilie Service GmbH. Mit dem Audit verbunden ist ein Handlungsprogramm, mit dem das Diversity-Management weiterentwickelt wird.

Bei dem Projekt Yad be Yad (sprich: Jat bei Jat) besuchen ein Jude und ein Muslim eine Schulklasse als Tandem. Der Titel lautet „Hand-in-Hand“ sowohl auf Hebräisch als auch auf Arabisch.

Oder als ganz anderes Beispiel: Beim Christopher Street Day in Stuttgart haben wir eine gemeinsame Gruppe mit dem Liberal Islamischen Bund und der Türkischen Gemeinde BW gebildet.


Klingt nach einem ganz normalen Leben junger Menschen in Deutschland.

In Deutschland wird das Thema Judentum sonst immer nur unter drei Aspekten beleuchtet: Orthodoxe Juden – das sind gerade mal drei Prozent der Juden – der Nahost-Konflikt und der Holocaust. Dabei wird komplett außer Acht gelassen, dass wir ganz buntes, diverses jüdisches Leben in Deutschland haben. Dass es Leute gibt, die queer sind oder Fußballfans, und die sich darüber definieren.

Und das ist das Schlimme: Wir erleben aktuell, dass das alles am Ende keine Rolle spielt, sondern dass man als Jude ausgegrenzt und Terrorismus gerechtfertigt wird.

Ich habe Freundinnen und Freunde, die sind aktiv in der Frauenbewegung, sind Umweltaktivisten oder treten für LGBTQ-Rechte ein. In all diesen Bubbles herrscht eine Stille, wie man sie sonst noch nie gehört hat. Bei Black live matters war hier die ganze Stadt voll – und das war richtig so. Am 7. Oktober wurden Juden abgeschlachtet – und es gibt Menschen, die den Terrorismus relativieren.

Für Juden in Deutschland ist dadurch viel zu Bruch gegangen. Wir mussten die Erfahrung machen, dass Leute, mit denen man zusammen für etwas eingestanden ist, nicht zu einem stehen. Damit klar zu kommen, ist schlicht überwältigend.

Jüdischen Menschen geht es gerade – Entschuldigung – scheiße. Es gibt Depressionen, die Telefonhotline der Beratungsstelle gegen Antisemitismus „OFEK“ hat ca. 800 Prozent Zuwachs, und statt sich am Ende des Studiums Gedanken zu machen, ob man sich erst bei Bosch oder erst bei Daimler bewirbt, fragen sich jüdische Studierende, ob sie in diesem Land eine Zukunft haben. Nur: In Israel ist Krieg und in anderen Ländern ist die Lage auch nicht unbedingt besser als in Deutschland.


Wir wollen keine dieser Erlebnisse relativieren. Aber es müsste doch auch positive oder zumindest ermutigende Erfahrungen geben.

Zum Teil erleben wir eine große politische Solidarität. Politiker wie Robert Habeck oder Winfried Kretschmann haben klare Kante gezeigt. Das würde ich mir von allen wünschen. Auch von öffentlichen Einrichtungen. Ich fand es deshalb auch stark, dass die Universität Hohenheim gleich ihre Solidarität geäußert hat, und zwar als eine der ersten.

Was Spuren hinterlässt, ist, wenn die Stuttgarter Zeitung nach einer Pro-Palästina- und Anti-Israel-Demo in Stuttgart schreibt: „Es gab keine großen Vorfälle“, obwohl dort verfassungsfeindliche Parolen gerufen wurden und eine Vertreterin der verbotenen Organisation Samidoun auftrat.

Klar, wenn man das in den Kontext setzt mit ISIS-Flaggen, die in anderen Städten gezeigt wurden oder den Bränden in Berlin, dann ist das wenig. Aber es sind antisemitische Fälle, die reichen sollten, dass die Polizei aktiv wird.


Die schnelle Solidaritätsbekundung war uns vonseiten der Uni sehr wichtig. Auch, aber nicht nur, weil die Universität Hohenheim v.a. mit der Hebrew University in Israel eng kooperiert. Aus gemeinsamen Lehrveranstaltungen und Exkursionen entstanden persönliche Begegnungen. Von einem Professor, der noch vor wenigen Monaten in Hohenheim war, kennen wir inzwischen die entsetzliche Geschichte, wie seine Angehörigen am 7. Oktober ermordet wurden.

In den Tagen nach dem Uni-Statement gab es auch Kritik an dessen Aussage. Wir haben z.B. lange mit einer Austausch-Studentin aus Israel gesprochen. Lassen Sie uns kurz zitieren: „These attacks [of Hamas] were horrible and evil and it is good to stand with Israel. But you should stand with everyone. There are a lot of Arabs here in Hohenheim. People here might have a friend or family there [in Ghaza]. If I read this statement as an Arab I would think: what does it mean? You do not stand with me? And I were afraid of the future.” – Das hat uns nachdenklich gemacht.


Mir hat der Post gutgetan, denn er hat direkt nach dem Überfall klar den Terrorismus verurteilt. Da muss man keine zwei Seiten beurteilen.

Es ist leider wahr, dass es den Menschen im Gaza-Streifen schlecht geht. Alle meine jüdischen Freunde finden das Leid schrecklich. Das muss man auch benennen.

Was wir als Juden auch in Deutschland jedoch immer wieder erleben, sind die sogenannten „drei D“:

  • Delegitimierung: Die Endlösung ist da, wenn alle Juden tot und Israel nicht mehr da ist. Glauben Sie mir, ich könnte den ganzen Tag die Politik in Israel kritisieren – aber doch nicht das Existenzrecht Israels und Lebensrecht der Juden anzweifeln.
  • Doppelte Standards: Die sehe ich an Leuten, die sich noch zu keinem anderen Konflikt je geäußert haben, aber jetzt Israel vehement und lautstark verurteilen. Hier würde ich Fragezeichen setzen.
  • Dämonisierung: In jeder Zeit wird den Juden das vorgeworfen, was die Wertegemeinschaft gerade am schärfsten verurteilt. Im Mittelalter war es der Vorwurf, die Juden hätten Jesus ermordet. In der UdSSR waren die Juden die Kapitalisten. Bei den Nazis waren Juden die Untermenschen. Für die heutige Rechte sind Juden nicht „weiß“. In linken Kreisen, vor allem in den USA, wird ihnen der Bezug zum Land streitig und sie zu weißen Siedler-Kolonialisten gemacht. Bestimmt sind wir auch für den Klimawandel verantwortlich.

Es ist ein Irrsinn, was gerade weltweit passiert. Und dass jüdische Menschen dafür verantwortlich gemacht werden, ist nicht in Ordnung.


Was wünschen Sie sich hier in Deutschland, um dem Problem zu begegnen?


Kurzfristig braucht es Maßnahmen, die Hass und Hassrede unterbinden. Dazu gibt es Gesetze, die müssen vollumfänglich durchgesetzt werden.

Längerfristig braucht es Bildungsprogramme. Bei allem, was ich gerade an Diskriminierung, Rassismus und Antisemitismus aus Schulen mitbekomme, bin ich froh, dass ich kein Schüler mehr bin.

Klar, das kommt aus dem Elternhaus, und hier haben Lehrerinnen und Lehrer nicht zwingend einen großen Einfluss. Dennoch stehen sie in der Verantwortung, in der Schule in schwierigen Situationen richtig zu reagieren. Wir sehen aber, dass sie von ihrer Ausbildung her schlecht bis gar nicht vorbereitet sind.

Und wir müssen weiterhin Programme finanzieren und fortführen, die Begegnungen ermöglichen.


Wie erleben Sie die Situation an der Uni Hohenheim? Wir kennen nur die sehr emotionalen Kommentare unter unserem Solidaritätspost auf Instagram. Die haben wir aufmerksam beobachtet, um einzugreifen, wenn strafrechtlich relevante Aussagen auftreten. Es gab einige, die hart an diese Grenze kamen. Auch deswegen haben wir die Kommentarfunktion nach einer Woche geschlossen.

Zurzeit bin ich wenig auf dem Campus, weil ich am Ende des Studiums und viel mit anderen Dingen beschäftigt bin. Aber ich hätte einen Vorschlag.


Gerne.

Es gibt eine international anerkannte Definition von Antisemitismus, die auch von der Bundesregierung verabschiedet wurde. Entwickelt hat sie die Internationale Allianz zum Holocaustgedenken (IHRA). Sie bezieht auch israel-bezogenen Antisemitismus ein.

Es wäre ein wichtiger Schritt, wenn sich die Uni und die Studierendenvertretung diese Definition als Standard setzen würden und so z.B. verhindern, dass Personen oder Organisationen, die antisemitisch sind, auf dem Campus auftreten.

Andere Formen der Diskriminierung sollte man genauso betrachten.


Eine Abschlussfrage: Wir haben jetzt über zwei Stunden gesprochen und werden in dem Interview nur einen Bruchteil dessen wiedergeben können. Sie haben sich allen Fragen gestellt, um uns durch schmerzhafte Themen zu führen, Leidenschaft gezeigt und sich nicht geschont. Woher nehmen Sie die emotionale Stärke zu allem?

Jüdinnen und Juden sind gerade rund um die Uhr mit diesen Themen beschäftigt. Weil es ihr Leben betrifft. Auch ich würde viel lieber andere Sachen machen und mich nicht gerade deswegen mit Herrn Kretschmann treffen – auch wenn das eine interessante Erfahrung war.

Was mir Kraft gibt, ist, dass ich sehe, wie es den anderen geht. Und dass ich sehe, wie sich etwas ändert. Zum Beispiel, als Herr Kretschmann am 9. November seine Rede hielt oder dass der Etat des Antisemitismus-Beauftragten Baden-Württembergs erhöht wurde. Es tut sich etwas.

Das gibt mir in gewisser Weise Kraft. Dass man Leuten den Mut gibt, Dinge zu verändern.

Vielen Dank für das Gespräch. Wir werden weiter berichten.

Gespräch: Dorothea Elsner & Florian Klebs

Mehr zum Thema im Online-Kurier

Artikel zum Thema: Israel | Diversity