Science Snack-Video!

Grüne Zahlen: 376 verschiedene Falter  [09.05.24]

Der Veilchen-Perlmutterfalter gehört zu den besonders selten Schmetterlingen auf dem Campus. Bild: stock.adobe.com | Amalia Gruber

"Kleiner Eisvogel", "Waldbrettspiel", "Osterhasenfalter": Fleißige Biolog:innen und Citizen Scientists haben auf dem Hohenheimer Campus bislang 376 wildlebende Falter- und Schmetterlingsarten gezählt. Im High-Tech-Gewächshaus wird außerdem ein ganz besonderes exotisches Exemplar erforscht, dessen Raupen eine bizarre Vorliebe entwickelt haben... Mehr in unserem aktuellen Science Snack-Video!


Nachhaltigkeit auf einen Blick: In unserer Reihe "Grüne Zahlen" stellen wir jede Woche kurz und bündig unterschiedliche Aspekte vor: Von Energie über Biodiversität bis hin zur Müllvermeidung.

Die Reihe "Grüne Zahlen" ist Teil des Aktionssemesters Nachhaltigkeit:

 

Grüne Ideen für den Campus

Lasst uns gemeinsam Energie & CO2 sparen und den Campus nachhaltiger machen!

Neuste Einträge:

  • Bewässerung mit Regenwasser
  • Absenkung der Bordsteine (TMS, Bibliothek)
  • Grünfassaden und Dach-Überstände
  • LED-Beleutung und Abschalt-Automatik

Alle Einträge werden geprüft, beantwortet - und falls möglich weiterverfolgt. Mehr...

Artenreichster Campus Europas

Seit letztem Jahr darf sich die Uni Hohenheim offiziell "artenreichster Campus Europas" nennen. An der ICA Biodiversity Challenge 2023 beteiligten sich insgesamt 17 Unis aus 13 Ländern Europas.

Im 6-wöchigen Aktionszeitraum gelang es dem Hohenheimer Team insgesamt 2087 wilde Tier- und Pflanzenarten auf dem Uni-Gelände zu bestimmen und digital zu erfassen - mehr als alle anderen teilnehmenden Unis.

Nicht mitgezählt wurden über 8.000 verschiedene Pflanzenarten, die in den Hohenheimer Gärten durch Menschenhand kultiviert werden.

Website zeigt biologische Vielfalt auf dem Campus

Einen Überblick über die gefunden Arten und den genauer Ort der Beobachtung auf dem Hohenheimer Campus kann man sich auf der Plattform observation.org verschaffen. Viele dokumentierte Arten sind hier auch mit Fotos und weiteren Infos verknüpft.

Auf der Website erfährt man z.B. auch mehr über die 376 entdeckten Falter-Arten, zu denen seltene Exemplare wie der Veilchen-Perlmuttfalter, der Ulmen-Zipfelfalter oder der Grüne Rindenflechten-Spanner zählen.

Übrigens: Mit 344 dokumentieren Arten, stellen die Nachtfalter die Tagfalter (32) auf dem Uni-Gelände zahlenmäßig eindeutig in Schatten!

Gift-Raupen werden zu Botschaftern für Biodiversität

Aber nicht nur heimische Falter faszinieren die Hohenheimer Biolog:innen. Im Phytotechnikum, das in anstehenden Bauabschnitten zum größten Forschungsgewächshaus Europas erweitert werden soll, studieren sie ein ganz besonderes exotisches Exemplar: Den Monarchfalter!

Das Kuriose: Die Raupen des farbenfrohen Schmetterlings ernähren sich von hochgiftiger Pflanzenmilch - und schützen sich so vor Fressfeinden. Die komplexen Anpassungsstrategien des Monarchfalters machen ihn zu einem Faszinosum für die Forschenden - und zu einem echten Botschafter-Tier für das Thema Biodiversität!

Tatsächlich haben u.a. schon Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir und MP Winfried Kretschmann den leuchtendorangen Faltern in Hohenheim einen Besuch abgestattet!

 

Mehr in unserem aktuellen Science Snack-Video:

 

Hintergrund: Seltene Tier- und Pflanzenarten kehren auf den Campus zurück

Die Vielzahl der wildlebenden Schmetterlinge und anderer wilder Arten auf dem Campus ist kein Zufall. Denn seit über 20 Jahren werden Wiesen im Bereich der Vegetationsgeschichte und des Landschaftsgartens nur noch 2-mal jährlich gemäht.

So entwickeln sie sich allmählich wieder in natürliche Magerwiesen, die für viele heimische Pflanzen und Tiere überlebenswichtig sind. Durch das seltene Mähen kommen außerdem mehr Wildpflanzen zur Samenreife und weniger Insekten fallen dem Mähvorgang zum Opfer.

Darüber hinaus ergreifen die Hohenheimer Gärten zahlreiche weitere Maßnahmen, damit sich neue Biodiversität-Hotspots entwickeln. 2021 wurde beispielsweise ein Eidechsenhabitat mit Brut- und Jagdrevier angelegt. 2022 kam ein Gipshügel hinzu, der ähnliche Bedingungen wie eine natürliche Steppenlandschaft bietet.

Text: Leonhardmair / Video: Schmid

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