Greenfluencerin der Woche: Lernbegleiterin Anna Struth

Utopien mit dem Fahrrad erkunden  [11.07.24]

Anna Struth ist eine der Ideengeber:innen für das Projekt T.R.E.E. Bild: Uni Hohenheim

Mit dem Fahrrad durchs Land fahren und Orte besuchen, wo grüne Utopien jetzt schon Wirklichkeit sind: Das konnten Studierende in einem neuen Modul zum Auftakt des 2-jährigen Lehrprojekts TREE. Ziel des Projekts: Nachhaltigkeit nicht nur abstrakt vermitteln, sondern Transformation für Studierende erlebbar machen und Impulse für das eigene Handeln setzen. Unsere Greenfluencerin der Woche Anna Struth berichtet.


Tu Grünes und rede darüber: In der Reihe "Hohenheimer Greenfluencer" stellen wir jede Woche Menschen vor, die einen Beitrag dazu leisten, den Campus nachhaltiger zu machen. Dabei spielt keine Rolle, ob es sich um kleine Beispiele aus dem Alltag oder größere innovative Projekte handelt. Studentisches Engagement wollen wir genauso sichtbar machen, wie Menschen, die sich im Rahmen ihrer Arbeit für Nachhaltigkeit einsetzen.

Die Reihe "Greenfluencer" ist Teil des Aktionssemesters Nachhaltigkeit:



Greenfluencerin der Woche

Anna Struth, Lernbegleiterin

Grüne Ideen für den Campus

Lasst uns gemeinsam Energie & CO2 sparen und den Campus nachhaltiger machen!

Neuste Einträge:

  • Bewässerung mit Regenwasser
  • Absenkung der Bordsteine (TMS, Bibliothek)
  • Grünfassaden und Dach-Überstände
  • LED-Beleutung und Abschalt-Automatik

Alle Einträge werden geprüft, beantwortet - und falls möglich weiterverfolgt. Mehr...

Anna Struth hat vor kurzem ihren Masterabschluss in "Organic Agriculture and Food Systems" gemacht. Sie ist weiterhin wissenschaftliche Mitarbeiterin am Fachgebiet "Nachhaltige Nutzung natürlicher Ressourcen" und eine der Ideengeberinnen für das Projekt TREE - "Transformation (Er)leben und (Er)lernen".




"Ich bin davon überzeugt, dass das Studium für uns alle eine enorm prägende Zeit ist. Ich habe mich deshalb immer gefragt, was die Uni tun kann, um Studierende noch mehr für die großen Fragen unserer Zeit zu sensibilisieren und ihnen zu vermitteln: Wir können einen Unterschied machen!

Diese Frage hat mich zum Engagement in der studentischen Gruppe AKN ("Arbeitskreis Nachhaltigkeit") bewegt - und schließlich habe ich sie auch zum Mittelpunkt meiner Masterarbeit am Fachgebiet für die "Gesellschaftliche Transformation und Landwirtschaft“ gemacht.

Ein Schwerpunkt meiner Arbeit sind transformative Lehrmethoden im Bereich der Food Systems Education. Diese Methoden zielen darauf ab, Inhalte erlebbar zu machen, die Interessen und Stärken der Studierenden einzubeziehen, Reflexion zu fördern und zum Handeln zu motivieren. Gleichzeitig sollen die Studierenden aktiv die Uni mitgestalten.

Während meiner Masterarbeit machte mich das netzwerk n e.V. auf eine Ausschreibung der Stiftung Innovation in der Hochschullehre aufmerksam. Diese bot die Möglichkeit, einige Inhalte meiner Arbeit und Ideen des AKN an der Uni Hohenheim umzusetzen. Prof. Verena Seufert war sofort begeistert und schlug vor, gemeinsam mit dem AKN einen Projektantrag einzureichen.

Gemeinsam mit weiteren Unterstützer:innen entwickelten wir den Antrag und erhielten eine Förderzusage von fast 300.000 €. Als wissenschaftliche Mitarbeiterin kann ich nun federführend an der Umsetzung mitwirken.

Das Projekt TREE ist auf 2 Jahre angelegt. Es umfasst zwei neue Module für Studierende, Methoden-Workshops für Lehrende und interessierte Studierende, Reflexionstage, ein Reflection Retreat zur Halbzeit, Begleitforschung und ein abschließendes Symposium.

Die erste Lehrveranstaltung hat bereits stattgefunden: Im Modul "Exploring Regional Transformations through Utopias" setzen wir auf das Prinzip des "Embodied Learning".

 

Video zum Modul "Exploring Regional Transformations through Utopias"


Embodied Learning ist ein pädagogischer Ansatz, der körperliche Bewegung und sensorische Erfahrungen nutzt, um das Lernen und Verstehen zu fördern. Studierende waren 5 Tage mit dem Fahrrad und Zelt unterwegs, um 15 Orte zu besuchen, an denen nachhaltige Utopien für das Food System heute schon gelebt werden.

Unter anderem waren wir in einem mobilen Unverpacktladen, in einem Food Sharing-Café, haben einen innovativen Agroforst-Betrieb sowie eine Produzentenvereinigung besucht und zwei solidarische Landwirtschaftsbetriebe kennengelernt.

Das Gemeinschaftserlebnis des Fahrradfahrens, die persönlichen Gespräche und Eindrücke vor Ort - in Kombination mit eigener Recherche - haben die Lerninhalte für die Studierenden mit einer ganz persönlichen, motivierenden Erfahrung verknüpft.

Viele Teilnehmer:innen waren überrascht und begeistert, wie viele tolle Nachhaltigkeits-Initiativen es in ihrer Umgebung gibt. Nicht immer ist es nötig, dass wir das Rad komplett neu erfinden, sondern es wichtig, das passende Rad zu finden. Die Transformation hat längst begonnen - und es ist gar nicht mal so schwer, ein aktiver Teil davon sein."

Redaktion: Leonhardmair / Fotos: AKN

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