Jubiläum im Hohenheimer Online-Kurier

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Fotos: Uni Hohenheim / Dannehl

200 Jahre studentisches Leben   [11.05.18]

Wie studierte es sich in Hohenheim vor 200, 100, 50 oder 10 Jahren? Wie feierte man? Wie liefen Protest-Aktionen? Anlässlich des Jubiläumsjahrs hat der Leiter des Universitätsarchivs, Prof. Dr. Ulrich Fellmeth, Fotos, Dokumente und Exponate für eine Jubiläums-Ausstellung zusammengestellt. Unter dem Titel „200 Jahre studentisches Leben in Hohenheim“ ist diese ab 12.5. im Spielhausmuseum zu sehen.

Fotos: Uni Hohenheim / Dannehl


Unmittelbar nach der Gründung Hohenheims 1818 war es die Pflicht der Studierenden, im Schloss und den umliegenden Gebäuden in jeweils eigenen, beheizbaren Zimmern zu wohnen. Auch die Professoren logierten damals im Schloss.

Für das Leben in Hohenheim galten strenge Regeln: Alle Mahlzeiten mussten zusammen mit den Professoren zu festen Zeiten eingenommen werden. Der Tag begann um 7 Uhr mit dem gemeinsamen Frühstück und endete um 21 Uhr mit dem Schließen der Türen. Jeder Student musste dem Lehrerkonvent einen Stundenplan vorlegen und diesen peinlich genau einhalten.

Ausstellung im Spielhausmuseum

Die Ausstellung ist vom 12. Mai 2018 an bis Ostern 2019 im Museum zur Geschichte Hohenheims im Spielhaus im Exotischen Garten zu sehen

Öffnungszeiten:

  • bis 31. Oktober: Samstag 14:00 bis 17:00 Uhr, Sonn- und Feiertag: 10:00 bis 17:00 Uhr
  • ab 1. November: Sonn- und Feiertag 10:00 bis 16:00 Uhr

Kurz nach der Gründung der Landwirtschaftlichen Akademie waren die Freizeitaktivitäten – wie etwa die Hohenheimer Laienspielgruppe – vor allem von den studentischen Verbindungen geprägt. Nach dem 1.Weltkrieg veranstaltete dann der „Ausschuss für Allgemeinbildung und das Vortragsamt“ oftmals gesellige, „der Vermittlung von Kunstgenüssen“ dienende Abende für Studierende und Dozenten. Während der NS-Diktatur war das „studentische Freizeitangebot“ mit Wochenendausflügen, Feiern und Gedenkstunden vermutlich verpflichtend.

Wilde Partys und politische Statements


Aber auch die wilden 70er und Studierendenproteste aus der jüngeren Vergangenheit werden in der Ausstellung thematisiert. Sofort ins Auge fällt beispielsweise ein großer Papp-Sarg mit der Aufschrift „Totgespart“. Er ist ein Relikt aus einer Demo gegen Studiengebühren im Jahr  2012. Plakate, Handzettel und Aufkleber erinnern an die Anfänge der Thomas-Müntzer-Scheuer und vergangene Feste.

„Wir haben die Bilder und Informationen von unterschiedlichen Bereichen der Universität wie Verbindungen, dem Uni-Sport und der Uni-Musik erhalten“, sagt Ausstellungs-Organisator und Uniarchivar Prof. Dr. Ulrich Fellmeth. So konnte neben den Studienbedingungen auch das sich wandelnde Freizeitverhalten der Studierenden aufgenommen werden. Auch Speise- und Stundenpläne sind ausgestellt. Sie gewähren Einblicke in das studentische Leben vor langer Zeit und erlauben einen Vergleich zur Gegenwart.

Bis ins 20. Jahrhundert hinein sei Hohenheim sehr isoliert von der Stadt gewesen, erklärt Prof. Dr. Fellmeth. „Deswegen sind die Hohenheimer meist unter sich geblieben und haben ihr eigenes studentisches Leben entwickelt.“ Heute dagegen wohnen die meisten Studierenden nicht mehr in der Nähe und Hohenheim ist weniger von studentischem Leben geprägt als früher.

Text: Schmid / Dannehl, Fotos: Dannehl

Impressionen


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