Jubiläum im Hohenheimer Online-Kurier

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Mit ihrer Ausstellung „Mission Zukunft – Forschung floral interpretiert“ zeigen die Meisterschülerinnen, wie wissenschaftliche Themen auch mit Blumen übersetzt werden können. | Universität Hohenheim / Corinna Schmid

Blütenkunst interpretiert Hohenheimer Forschungsthemen  [12.07.18]

Ungewöhnliches Kooperationsprojekt: Anlässlich des Uni-Jubiläums suchten 7 Florist-Meisterschülerinnen ein Jahr lang den Dialog mit der Wissenschaft. Die Erkenntnisse aus Gesprächen, Laborbesuchen und Fachlektüre setzen sie nun in ihren Meisterstücken für die Prüfung um. Es entstehen ästhetische Blütenwunder und nachdenkliche Gedankenbücher, die Verstand und Sinne gleichermaßen ansprechen. Zu sehen ist die Meisterausstellung „Mission Zukunft – Forschung floral interpretiert“ vom 21.-23. Juli im Schloss Mittelbau.

Mit ihrer Ausstellung „Mission Zukunft – Forschung floral interpretiert“ zeigen die Meisterschülerinnen, wie wissenschaftliche Themen auch mit Blumen übersetzt werden können. | Universität Hohenheim / Corinna Schmid


Ein Kooperationsprojekt der Floristmeisterschule Stuttgart-Hohenheim und der Uni Hohenheim.

Hunderte Weizenähren, davon jede einzelne auf Nägel gespießt: Mit ihrem „Hungerkarussel“ thematisiert Natalja Fink das Thema „Hidden Hunger“ als einen Teufelskreis, bei dem das Problem der Mangelernährung von Generation zu Generation weitergegeben wird. Eine Blumenschale, zwischen allen Ähren versteckt, symbolisiert dagegen die Vielfalt an Mikronährstoffen, die der Mensch zum Überleben braucht.

Ausstellung

  • Öffnungszeiten: 21./22.7. von 10-20 Uhr und 23. Juli von 9-15 Uhr, Schloss Mittelbau
  • Eintritt: 7,- €
  • Öffentliche Führungen am 21. und 22.7., jeweils um 11, 13, 15, 17 und 18:30 Uhr.

Ihre Mitschülerin Denise Sauter nutzt einen Mix aus transparenten Nylonfäden, farbigen Schnüren und floralen Werkstoffen, um das Phänomen der Filterblasen und Echokammern in den sozialen Medien zu interpretieren. Die Installation stellt den Betrachter selbst mitten in das Datennetz. Runde Aussparungen erlauben Blicke ins Innere der Kammer, die Transparenz der Nylonschnüre führt den Usern die eigene Transparenz im Web vor Augen.

Die Ausstellung mit 35 Exponaten in sechs Festräumen von Schloss Hohenheim verdeutlicht zweierlei: Die beeindruckende Ausdruckskraft moderner Floristik wie auch die Bedeutung und Aktualität einer Auswahl von Forschungsschwerpunkten an der Uni Hohenheim.

Video: Making-of

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Dialog zwischen Blütenkunst und Wissenschaft

Dabei versteht sich die Ausstellung als Dialog zwischen Kunsthandwerk und Wissenschaft. Zu ihrer Vorbereitung führten die Meisterschülerinnen ein Jahr lang Gespräche mit Professoren und Studierenden, besuchten Vorlesungen und Fachvorträge und besichtigten die Versuchsgelände und Labore der Universität.

„Am Anfang hatte ich vor meinem Prüfungsthema großen Respekt“, erinnert sich Meisterschülerin Sophia Becht. Als die einzelnen Themen verlost wurden, zog sie das Forschungsthema „Datenwissenschaft“ – ein besonders abstraktes Sujet. „Doch je mehr ich mich mit meinem Thema Datenwissenschaften befasste umso spannender empfand ich es“, berichtet Becht heute.

Ähnlich erging es Alexandra Bluthardt, die sich das Thema „wirtschaftliche Ungleichheit“ erarbeiten musste. Umso größer sei nun ihre Freude daran, die abstrakten Erkenntnisse aus der Wissenschaft in konkreter Floristik umzusetzen. „Auch dieses Thema zeigt, dass es nichts gibt, was Blumen nicht ausdrücken können.“

Dabei verhalten sich die Meisterschülerinnen ähnlich innovativ, wie ihre Pendants aus der Wissenschaft.

Um ihre Überlegungen zum Klimawandel auszudrücken, kombiniert Charlotte Vietzen beispielsweise vier meterhohe Säulen mit einem schwingenden Stück freischwebenden Metall und floristischen Werkstoffen in alarmierendem Feuerrot. Stefanie Hauber verwebt zarte Blüten und duftende Pflanzen zu einer Art Pilzgeflecht, wie es in der Aromaforschung Anwendung findet. Und Anja Wittemann bearbeitet einen ganzen Baumstamm, um auf Chancen und Potentiale der Bioökonomie hinzuweisen.

… und dann noch einen Blumenstrauß zum Geburtstag der Universität

Neben den großen Werkstücken mit Wissenschaftsbezug greifen die Floristmeisterinnen das Universitätsjubiläum noch in einer Reihe weiterer Exponate auf.

Zur Prüfung gehört u.a. ein Gedenkkranz zu ehren von Katharina, Königin von Württemberg als Gründerin der Uni Hohenheim. Dabei soll die Person oder deren Lebenswerk eine bedeutende Rolle spielen“, erläutert Gabriele Haufe, Fachleiterin der Floristmeisterschule Stuttgart-Hohenheim.

Und was ebenfalls nicht fehlen darf: Ein meisterlicher Geburtstagsstrauß: „200 Jahre Universität Hohenheim sind schließlich ein Jubiläum, das mit einem Blumenstrauß gefeiert werden muss“, so Fachleiterin Haufe.

Öffnungszeiten & Führungen

Die Ausstellung „Mission Zukunft“ von Samstag, 21. Juli bis Montag 23. Juli im Schloss Mittelbau zu sehen.

Öffnungszeiten: Sa./So., den 21./ 22. Juli von 10.00 – 20.00 Uhr sowie am Mo., 23. Juli von 9.00 – 15.00 Uhr. Der Eintritt beträgt 7,- Euro. Öffentliche Führungen gibt es am Wochenende um 11:00, 13:00, 15:00, 17:00 und 18:30 Uhr.


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