Jubiläum im Hohenheimer Online-Kurier

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Eine Dauerausstellung in der Säulenhalle des Schosses widmet sich  Catharina von Württemberg und Margarete von Wrangell.

Die zwei wichtigsten Frauen der Uni-Geschichte  [11.02.18]

Heute ist Tag der Frauen und Mädchen in der Wissenschaft – eine gute Gelegenheit, mehr über die zwei bedeutendsten Frauen der Geschichte der Uni Hohenheim zu erfahren! Eine der Pionierinnen im Kampf um Gleichberechtigung in der Wissenschaft schlechthin lehrte und forschte hier Anfang des 20. Jahrhunderts: Margarete von Wrangell – die erste ordentliche Professorin Deutschlands. Die Existenz der Universität ist ebenfalls der Weitsicht und dem Engagement einer Frau zu verdanken: Königin Catharina von Württemberg. Beiden ist anlässlich des 200. Uni-Jubiläums in der Säulenhalle des Schlosses eine Dauerausstellung bis 1. Oktober gewidmet, konzipiert vom Archiv der Uni Hohenheim.

Eine Dauerausstellung in der Säulenhalle des Schosses widmet sich Catharina von Württemberg und Margarete von Wrangell.


So unterschiedlich sie auf den ersten Blick erscheinen mögen, so lassen sich doch auch einige Parallelen finden zwischen Catharina von Württemberg und Margarete von Wrangell – zwei Frauen, deren Namen bis heute an der Uni Hohenheim nachhallen.

Beide wurden zum Beispiel in Russland geboren und kamen in Folge politischer Umwälzungen nach Württemberg: Catharinas Ehe mit dem württembergischen Thronfolger Wilhelm sollte nach Ende der Napoleonischen Kriege Frieden stiften zwischen den ehemaligen Gegnern Russland und Württemberg. Margarete von Wrangell, die einem alten deutsch-baltischen Adelsgeschlecht entstammte, wurde während der russischen Oktoberrevolution verhaftet und floh 1918 nach Deutschland.

Frauenpower für die Themen der Uni Hohenheim

Beide einte außerdem die Leidenschaft für Themen, die auch heute noch das Profil der Uni prägen.

So verschrieb Catharina sich dem Kampf gegen Hunger und Armut und gründete gemeinsam mit Wilhelm I. Einrichtungen wie die „Landwirtschaftliche Unterrichts-, Versuchs- und Musteranstalt Hohenheim“, die Vorgängerin der heutigen Universität, das Königin-Katharina-Stift und die Landesbank Baden-Württemberg. Moderne Landwirtschaft, Bildung und wirtschaftliche Absicherung auch für die Ärmsten sollten verhindern, dass sich die Hungerkatastrophe von 1817 wiederholte.

Margarete von Wrangell forschte intensiv zur Phosphordüngung und leitete das Institut für Pflanzenernährung – bis heute ein zentrales Feld der agrarwissenschaftlichen Forschung an der Uni Hohenheim.

Ihr Weg zur ersten ordentlichen Professorin Deutschlands war steinig und hart erkämpft gegen den Widerstand vieler männlicher Kollegen. An ihre Rolle als Pionierin für Frauen im Bereich der Wissenschaft erinnert heute u.a. das Margarete von Wrangell-Habilitationsstipendium für Frauen.

Frauen im Fokus: Ausstellungen im Jubiläumsjahr

Wer sich näher mit den zwei wichtigsten Frauen der Uni-Geschichte beschäftigen möchte, hat dazu noch bis 1. Oktober Gelegenheit: Im Jubiläumsjahr ist Catharina von Württemberg und Margarete von Wrangell hier eine Dauerausstellung gewidmet. Flankiert wird diese durch die Vorstellung weiterer bedeutender Persönlichkeiten der Universitätsgeschichte ("Walk of Fame"). Konzipiert wurden die Ausstellungen vom Archiv der Uni Hohenheim unter der Leitung von Prof. Dr. Ulrich Felmeth.

Einen weiteren Einblick zum Thema „200 Jahre Frauen in Hohenheim“ gibt es vom 8. März bis 22. April dann außerdem im Spielhaus-Museum im Hohenheimer Park (Homepage | Flyer). Die Ausstellung zeichnet Biografien der ersten weiblichen Angestellten, der ersten Laborantin und der ersten Wissenschaftlerin nach, aber auch wie sich die Arbeitssituation von Frauen im Verlauf von 200 Jahren verändert hat. Die stellvertretende Beauftragte für Chancengleichheit und Initiatorin des Projekts, Elke Lechner, wertete dafür zwei Jahre lang regelmäßig Akten des Uni-Archivs aus.

Eine gleichnamige Tagung im Euroforum knüpft am 15. und 16. März an die Ausstellung „200 Jahre Frauen in Hohenheim“ an: Neben einem Blick in die Geschichte steht dabei insbesondere die heutige Situationen von Frauen an der Universität im Fokus.


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