Jubiläum im Hohenheimer Online-Kurier
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Schaufenster Forschung [06.04.18]
Von A wie Automatisierung bis Z wie Zecke: Unter dem Motto „Schaufenster Forschung“ lädt die Jubiläums-Reihe „Studium generale“ im Sommersemester dazu ein, aktuelle Forschungsthemen der drei Fakultät kennenzulernen. Los geht es am kommenden Dienstag (10.4.) in der Fakultät Naturwissenschaften mit dem Thema „Die Zecke – faszinierend und gefährlich“.
An zehn Abenden von April bis Juli gewähren Forscherinnern und Forscher aller Fakultäten Einblicke in ihre Arbeit. Ebenfalls beteiligt sind Einrichtungen wie die Landesanstalt für Bienenkunde und das Wirtschaftsarchiv.
Studium generale: Alle Vorträge im Überblick
Die Vorträge finden jeweils dienstags um 18:00 Uhr in der Aula im Schloss statt. (Achtung Ortswechsel am 5. Juni und 17. Juli => Katharinasaal, Euroforum). Der Eintritt ist frei.
Weitere Infos zu Themen und Referenten gibt es im Programm www.uni-hohenheim.de/studium-generale
Weitere Veranstaltungen im Jubiläumsjahr |
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10. April 2018
„Die Zecke – faszinierend und gefährlich“
Zecken eilt ihr schlechter Ruf voraus: Sie übertragen weltweit mehr als 50 Krankheiten, die einen tödlichen Verlauf nehmen können. Die gefährlichste und zugleich bekannteste ist FSME. Doch über Zecken gibt es noch viel mehr zu wissen: Zum Beispiel, dass sie schon seit über 100 Millionen Jahren auf der Erde leben und ihre Lebensweise in dieser Zeit nicht verändert haben. Prof. Dr. Ute Mackenstedt greift diese und andere Forschungsergebnisse auf und erläutert, warum und inwiefern Zecken und ihre Entwicklung viel komplexer sind als bisher angenommen. Außerdem geht sie auf Infektionskrankheiten, die von Zecken ausgehenden Gefahren und die aktuelle Zecken-Forschung ein.
17. April 2018
„Warum nehmen Nahrungsmittelunverträglichkeiten so rasant zu?“
Immer mehr Menschen sind von Nahrungsmittelunverträglichkeiten betroffen. Prof. Dr. med. Stephan Bischoff vom Fachgebiet für Ernährungsmedizin erläutert, welche Formen der Nahrungsmittelunverträglichkeiten es gibt und wie Ärzte sie feststellen und behandeln können. Außerdem geht er der Frage nach, warum Nahrungsmittelunverträglichkeiten zunehmen oder zumindest zuzunehmen scheinen.
08. Mai 2018
„Erfindungen finanzieren und fördern während des industriellen Aufschwungs“
In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts holte Württemberg zu den stärker industrialisierten deutschen Staaten auf und entwickelte sich zu einer der innovativsten deutschen Regionen. Die Württembergische Patentpraxis diskriminierte systematisch Nicht-Württemberger und erlaubte den Einheimischen, fortschrittliche ausländische Technologien schneller zu imitieren. Prof. Sibylle Lehmann-Hasemeyer vom Fachgebiet für Wirtschafts- und Sozialgeschichte erklärt, inwieweit der Erfolg des schwäbischen Tüftlers und Erfinders als Ergebnis einer systematischen Bevorzugung gelten kann.
15. Mai 2018
"Varroamilbe: Bedeutung für die Imkerei und Möglichkeiten der Bekämpfung"
Ohne regelmäßige Bekämpfung der Varroamilbe brechen Bienenvölker innerhalb kurzer Zeit zusammen: Der Bienenparasit wurde in den 80er-Jahren des letzten Jahrhunderts aus Asien eingeschleppt und stellt nach wie vor das größte Problem für die Imkerei dar. In ihrer Lebensweise ist die Milbe extrem eng an den Bienenwirt angepasst und schädigt – ähnlich wie Zecken bei Menschen – die Bienen durch Blutverlust und Übertragung von Viruserkrankungen. Dr. Peter Rosenkranz, Leiter der Landesanstalt für Bienenkunde, stellt neue und innovative Entwicklungen im Bereich der Varroabekämpfung vor.
29. Mai 2018
„Das Wirtschaftsarchiv Baden-Württemberg. Wirtschaftshistorische Grundlagenforschung an der Universität Hohenheim“
Das Wirtschaftsarchiv Baden-Württemberg zählt zu den größten regionalen Wirtschaftsarchiven Europas. Seit seiner Gründung im Jahr 1980 befindet es sich in den Räumen der Universität Hohenheim. Prof. Dr. Gert Kollmer von-Oheimb-Loup von der Stiftung des Wirtschaftsarchivs gibt Einblick in die Aufgaben und die Arbeit des Archivs, erläutert seine Bestände und seine Bedeutung für die Grundlagenforschung.
05. Juni 2018
„Nachhaltige Intensivierung der Landwirtschaft in den Tropen – Technologieherausforderung oder Notwendigkeit von sozio-ökologischen Ansätzen“
Die globale Nachfrage nach Lebensmitteln wird 2050 rund 60 Prozent höher sein als noch 2007. Die Produktion von ausreichend Nahrungsmitteln von genügender Qualität sowie deren Verfügbarkeit ist eine der großen zukünftigen Herausforderungen vor allem in den entwicklungsschwachen Regionen der Tropen und Subtropen. Erhöht werden diese Herausforderungen durch die Knappheit an fruchtbarem Land, die Veränderungen in den Nahrungsgewohnheiten, den zunehmenden Arbeitskräftemangel in der Landwirtschaft, den Klimawandel und den zunehmenden Verlust von wichtigen Ökosystemleistungen. Prof. Dr. Georg Cadisch vom Hans-Ruthenberg-Institut für Tropische Agrarwissenschaften erläutert, stellt Lösungsansätze vor.
19. Juni 2018
„Extremes Klima im Anmarsch: Die neuesten Klimaprojektionen unter Mitwirkung der Universität Hohenheim und der sich daraus ergebende Handlungsbedarf“
Falls sich die Emission von Treibhausgasen weiterhin so fortsetzt wie bisher, wird es in Deutschland bis zum Ende dieses Jahrhunderts eine mittlere Temperaturerhöhung von mehr als vier Grad Celsius über alle Jahreszeiten hinweg geben. Die negativen Folgen werden erheblich sein: unter anderem für die Gesundheit der Menschen, aber auch für die Landwirtschaft, die dann nicht mehr in der gegenwärtigen Form betrieben werden kann. Welche Veränderungen konkret zu erwarten sind und wo Handlungsbedarf besteht, erklärt Prof. Dr. Volker Wulfmeyer vom Fachgebiet für Physik und Meteorologie.
26. Juni 2018
„Europa und der Brexit: Geht es auch ohne die Briten?
Geht alles nach Plan, wird das Vereinigte Königreich am 29. März 2019 die Europäische Union verlassen. Bisher ist jedoch eine große Planlosigkeit zu beobachten: Es gibt viele offene Fragen und fast keine Lösungen. Prof. Dr. Hans-Peter Burghof beschäftigt sich in seinem Vortrag mit der Frage, welche bleibenden Auswirkungen der Brexit hat und wie es in Europa ohne die Briten weitergeht. Wirtschaftlich steht dabei die Rolle des Londoner Finanzplatzes im Mittelpunkt. Diese besondere Institution von globaler Bedeutung ist in Europa nicht zu ersetzen. Für beide Seiten kommt es darauf an, den Schaden aus dem Zerbrechen des gemeinsamen Finanzmarktes zu begrenzen. Die politischen Spielräume dafür sind allerdings eng.
10. Juli 2018
„Automatisierung, Wohlstand und Ungleichheit“, Dienstag, 10. Juli 2018
Der technologische Wandel der letzten 200 Jahre ermöglichte es den heutigen Industrieländern, ein historisch einzigartiges Wohlstandsniveau zu erreichen. Nichtsdestoweniger haben technische Veränderungen zu jeder Zeit Befürchtungen dahingehend ausgelöst, dass sie zu hoher Arbeitslosigkeit und zur Verarmung ganzer Bevölkerungsschichten führen könnten. In diesem Vortrag geht Prof. Dr. Klaus Prettner der Frage nach, wie sich Automatisierung auf das Wirtschaftswachstum, die Beschäftigung und die Ungleichheit auswirkt. Er zeigt mögliche Handlungsperspektiven für die Wirtschaftspolitik auf, um ungewünschten Auswirkungen vorzubeugen.
17. Juli 2018
„Nachwachsende Rohstoffe als Ressourcen für eine nachhaltige Bioökonomie“
Bioökonomie bedeutet die Erzeugung und Nutzung biologischer Ressourcen zur Bereitstellung von Produkten, Verfahren und Dienstleistungen in allen wirtschaftlichen Sektoren. Die eingesetzten Rohstoffe stammen von Pflanzen, Tieren oder Mikroorganismen. Die sichere Versorgung mit Lebensmitteln ist das wichtigste Ziel einer nachhaltigen Bioökonomie. Gleichzeitig werden immer mehr fossile Rohstoffe durch bio-basierte und damit nachwachsende Rohstoffe für die energetische und stoffliche Nutzung ersetzt. Prof. Dr. Iris Lewandowski erklärt, welche Rohstoffe bereits genutzt werden und welche Fragestellungen momentan in der Forschung aktuell sind.
Noch mehr Einblicke: Forschung vor Ort – Wissenschaft zum Anfassen
Interessierte können ab 28. April 2018 im Rahmen der Reihe „Forschung vor Ort“ weitere spannende Forschungsprojekte kennenlernen. An sieben Terminen im Jubiläumsjahr laden Forscherinnen und Forscher der Universität Hohenheim die Öffentlichkeit und alle Hochschulangehörigen zu sich ins Labor, aufs Feld oder auf die Forschungsstation ein. Weitere Informationen und das Programm gibt es unter www.uni-hohenheim.de/forschung-vor-ort
Text: Dannehl