Personalie

Gips-Schüle-Stiftung verleiht „Freiräume für die Forschung“-Auszeichnung 2019 an Prof. Dr. Jana Seifert  [05.12.19]

Nutzungseffizienz beim Schwein: Bereits zum vierten Mal vergibt die Gips-Schüle-Stiftung ihre Auszeichnung „Freiräume für Forschung“, um Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern der Universität Hohenheim in Stuttgart die Möglichkeit zu geben, große Forschungsprojekte anzugehen. Das Besondere in diesem Jahr: Gleich zwei Projekte der Universität beeindruckten die Jury so sehr, dass nicht nur die Auszeichnung für 2019, sondern gleich auch die Auszeichnung für 2020 vergeben wurde. Damit geht die Gips-Schüle-Ehrung 2019 an Prof. Dr. Jana Seifert vom Institut für Nutztierwissenschaften für die Beantragung einer DFG Forschungsgruppe zum Thema „Nutzungseffizienz beim Schwein“ und die Gips-Schüle-Ehrung 2020 an Prof. Dr. Thomas Berger vom Institut für tropische Agrarwissenschaften für die Weiterentwicklung HPC-fähiger Simulationsmodelle. Für beide Projekte vergibt die Gips-Schüle-Stiftung je 150.000 Euro.

Erhält die Gips-Schüle-Auszeichnung 2019: Prof. Dr. Jana Seifert

Eine DFG-Forschungsgruppe, welche die effiziente Nutzung von Futtermitteln beim Schwein untersucht: Dieses Ziel will Prof. Dr. Jana Seifert vom Institut für Nutztierwissenschaften erreichen. Weiter dient das Forschungsprojekt der Vorbereitung einer eigenständigen Nachwuchsgruppe.

„Das Preisgeld soll verwendet werden, um ein Projektnetzwerk mit Partnern aus Nutztierwissenschaften, Physiologie, Mikrobiologie und Bioinformatik aufzustellen, und dient so als Vorarbeit für einen Sonderforschungsbereich oder eine Exzellenzinitiative“, so die Wissenschaftlerin zu ihren Plänen.

Derzeit finde in der Nutztierhaltung eine Überversorgung mit Stickstoff und Phosphor statt, betont Prof. Dr. Seifert. Ebenfalls warnen Experten schon seit Jahren vor einer globalen Phosphor-Knappheit. Beide Ansätze sollen in der DFG-Forschungsgruppe behandelt werden.

„Die Reduzierung der Eiweiß- und Phosphorkomponenten im Schweinefutter könnte zu Beeinträchtigungen der Gesundheit und zu Leistungseinbußen führen. Darum wollen wir untersuchen, bis zu welchen Grenzen wir die Eiweiß- und Phosphorversorgung senken können, um eine gleichbleibende Leistung zu haben, ohne die Gesundheit des Tieres zu gefährden.“

Einmal solle damit die Ressource Phosphor effizienter eingespart werden, erklärt die Expertin der Universität Hohenheim. Gleichzeitig wolle man auch untersuchen, ob es noch andere Eiweißquellen für die Fütterung gibt, die bisher ungenutzt blieben. Diese Hypothesen sollen mithilfe des Preisgeldes untersucht und damit die Forschung zum Thema Futtermittel und zum Tierwohl an der Universität Hohenheim vorangetrieben werden.

HINTERGRUND: Auswahlverfahren „Freiräume für die Forschung“

Das Programm hat die Gips-Schüle-Stiftung in enger Kooperation mit der Universität Hohenheim entwickelt. Bei der Auswahl wurde ein zweistufiges Verfahren angewandt. In der ersten Stufe konnten alle promovierten Forscher der Universität geeignete Kandidaten für die Auszeichnung vorschlagen. Nach einer Vorauswahl durch eine Jury bewarben sich die Nominierten mit einer ausführlichen Bewerbung, welche Forschungsidee sie mit dem Freiraum für die Forschung voranbringen wollen. Mitglieder der Jury sind der Rektor der Universität Hohenheim Prof. Dr. Stephan Dabbert, die Prorektorin für Forschung Prof. Dr. Julia Fritz-Steuber und der ehemalige Wissenschaftsminister von Baden-Württemberg und Aufsichtsratsmitglied der Gips-Schüle-Stiftung Prof. Dr. Peter Frankenberg.

„Mit dem Programm ‚Freiräume für die Forschung‘ wollen wir besonders aussichtsreichen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern maximale Freiheit bei der Umsetzung ihrer Forschungsvorhaben ermöglichen. Die mit der Auszeichnung verbundene Fördersumme ist daher nicht zweckgebunden. Die Geehrten sollen frei entscheiden, wie sie das Geld am sinnvollsten einsetzen“, so der Vorstand der Gips-Schüle-Stiftung, Dr. Stefan Hofmann.

HINTERGRUND: Die Gips-Schüle-Stiftung

Die Gips-Schüle-Stiftung fördert Forschung, Nachwuchs und Lehre in Baden-Württemberg. Ihr Fokus liegt auf den MINT-Fächern (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik) sowie auf interdisziplinären Projekten. Die Stuttgarter Stiftung arbeitet dabei eng mit den Hochschulen und Forschungseinrichtungen zusammen und ermöglicht die Durchführung zukunftsweisender Forschungsprojekte. Sie finanziert Stiftungsprofessuren, vergibt Stipendien, unterstützt Studienbotschafter zur Anwerbung von Abiturienten für MINT-Fächer und Projekte zur Lehreraus- und -fortbildung. Weitere Informationen

https://www.gips-schuele-stiftung.de/
Text: C. Schmid

 
Veröffentlichung von Personalia

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