Personalie

Bioeconomy Award für Studentin Elena Kohler  [31.07.20]

Studentin aus Master-Studiengang „Food Science and Engineering““ überzeugt mit ihrem Konzept zur Abschluss-Arbeit zur innovativen H-Milch-Herstellung bei Prof. Dr. Hinrichs.

Elena Kohler (Bild: Universität Hohenheim / Elena Kohler)

Die Studentin Elena Kohler hat mit dem Konzept ihrer Masterarbeit die Jury des Bioeconomy Awards überzeugt: In ihrer Thesis wird sie an eine bessere Energiebilanz, längere Haltbarkeit und bessere ernährungsphysiologische Eigenschaften von H-Milch forschen. Sie punktet insbesondere durch die Interdisziplinarität ihrer Arbeit, indem sie zeigt, wie Lebensmitteltechnologie zur Bioökonomie beitragen kann.

Die Studentin der „Food Science and Engineering“ schreibt ihre Arbeit am Fachgebiet „Milchwissenschaft und -technologie“ von Prof. Dr. Jörg Hinrichs. Den mit 2000 Euro dotierten Preis nahm sie am 22. Juli 2020 an.

Seit 2019 wird jedes Jahr der von der Hohenheimer Ehrensenatorin Marion Johannsen gestiftete „Bioeconomy Award“ ausgelobt. Der Preis ist mit 2.000 € dotiert und soll Studierende dabei unterstützen, ihre Masterarbeit zum Thema Bioökonomie durchzuführen. Er wird für die Darstellung eines innovativen Konzeptes für eine Forschungsarbeit aus einem Themenbereich der Bioökonomie verliehen. Bewerben können sich Masterstudierende aller Hohenheimer Fakultäten und Studiengänge, welche in der Planungsphase zur Durchführung ihrer Masterarbeit sind.

Ziele der Masterarbeit

In ihrer Masterarbeit will Elena Kohler die Vorteile von H- und Frischmilch für ihr neues H-Milch-Konzept vereinen: bei Raumtemperatur lagerfähig, mit frischem Geschmack und einem hohen Nährstoffgehalt. Die Nachteile von H-Milch, wie der gewisse Kochgeschmack sowie der Verlust an Vitaminen, will sie durch bessere Herstellung umgehen. Bei der Ultrahocherhitzung der Milch ist der Energieaufwand hoch, und meist werden fossile Brennstoffe wie Öl und Gas verwendet.

Kohler möchte in ihrer Masterarbeit einen Herstellungsprozess konzipieren, der energieeffizienter und damit auch ökologisch dem herkömmlichen Prozess der H-Milch-Herstellung überlegen ist.


Nährstoffschonendes Erhitzen und weniger Energieaufwand

Um eine insgesamt ökologischere und gesündere Milch herstellen zu können, wird die Milch in zwei Phasen getrennt und unterschiedlich hoch erhitzt: Bei der Molkenproteinphase wird geringe Hitze zugeführt, damit hitzeempfindliche Vitamine erhalten bleiben. Bei der Caseinphase werden Milchproteine hoch erhitzt, sodass Mikroorganismen absterben.

Das herkömmliche Erhitzen der Molkenproteinphase will Kohler außerdem durch eine energieeffiziente Mikrowellentechnologie ersetzen. Mit dieser Technologie kann der Strombedarf zu 100 Prozent aus erneuerbaren Energien gedeckt werden.

HINTERGRUND: Wissenschaftsjahr 2020|21 – Bioökonomie

In den Jahren 2020 und 2021 steht das Wissenschaftsjahr im Zeichen der Bioökonomie – und damit einer nachhaltigen, biobasierten Wirtschaftsweise. Es geht darum, natürliche Stoffe und Ressourcen nachhaltig und innovativ zu produzieren und zu nutzen und so fossile und mineralische Rohstoffe zu ersetzen, Produkte umweltverträglicher herzustellen und biologische Ressourcen zu schonen. Das ist in Zeiten des Klimawandels, einer wachsenden Weltbevölkerung und eines drastischen Artenrückgangs mehr denn je notwendig. Das vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) ausgerichtete Wissenschaftsjahr Bioökonomie rückt das Thema ins Rampenlicht.

Die Bioökonomie ist das Leitthema der Universität Hohenheim in Forschung und Lehre. Sie verbindet die agrarwissenschaftliche, die naturwissenschaftliche sowie die wirtschafts- und sozialwissenschaftliche Fakultät. Im Wissenschaftsjahr Bioökonomie informiert die Universität Hohenheim in zahlreichen Veranstaltungen Fachwelt und Öffentlichkeit zum Thema.

Text: Jung

Veröffentlichung von Personalia
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