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Dr. Klaus Wallner und Industriepartner erhalten European Bee Award für bienenfreundliche Spritztechnik  [05.12.17]

4.000€-Auszeichnung der European Land Owners‘ Association für Ergebnisse aus dem Forschungsprojekt FIT BEE

Beim Dropleg-Verfahren durchkämmen die Düsen an schmalen Rohren die Pflanzenreihen. | Bildquelle: Universität Hohenheim / Klaus Wallner

Pflanzenschutz ohne Gefahr für die Bienen: Das ist der Gedanke hinter einem speziellen Verfahren, mit dem Kulturpflanzen wie zum Beispiel Raps gegen Pilze und Schadinsekten behandelt werden können. Das Pflanzenschutzmittel wird dabei nicht von oben auf die Blüte gespritzt, sondern gelangt unterhalb der Blüte an Blätter und Stiel der Pflanzen – die Bienen können sich auf der Blüte an Nektar und Pollen bedienen, ohne dass Rückstände im Honig zu befürchten sind. Entwickelt und getestet wurde die Technik im Rahmen eines Projektes der Universität Hohenheim in Stuttgart mit Partnern aus Landwirtschaft und Agrartechnik. Am Dienstag, den 5. Dezember erhielt das Team dafür im Europäischen Parlament in Brüssel den European Bee Award der European Land Owners‘ Association.

Die Metzinger Firma Lechler GmbH konstruierte dafür eine Unterblütenspritzeinrichtung mit spezieller Düsenanordnung: Dabei durchfahren die Düsen den Bestand unterhalb der Blüten und behandeln so nur den unteren Bereich der Pflanzen, anstatt Pflanzenschutzmittel von oben auf die Blüten zu sprühen. „So ist die Pflanze geschützt, ohne dass die Bienen Pilz- und Insektenbekämpfungsmittel aufnehmen, die sich als Rückstände im Honig ablagern.“

Getestet wurde die neue Technik auf den Versuchsflächen der Universität Hohenheim auf dem Heidfeldhof und dem Ihinger Hof sowie auf Anbauflächen der Südwestdeutschen Saatzucht. Die Firma Bayer, ebenfalls als Industriepartner im Boot, brachte in sogenannten Zeltversuchen Pflanzenschutzmittel mit der neuen Methode aus. Die Firma Syngenta testete die Wirkstoffverteilung innerhalb des Bestandes.
Das Ergebnis: Weniger Kontakt zwischen Bienen und Pflanzenschutzmitteln, weniger Rückstände in Honig und Pollen. Und das ohne Nachteile für die Landwirte: Die befürchteten Schäden an den Pflanzen durch das „Durchkämmen“ der Reihen mit den hängenden Dropleg-Rohren, der Unterblütenspritzeinrichtung, traten nicht ein.

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Veröffentlichung von Personalia
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