Personalie

Ella Kirchner und Achim Jesser erhalten Hans H. Ruthenberg-Graduierten-Förderpreis  [20.09.21]

Die Stiftung fiat panis (Ulm) verlieh den Hans H. Ruthenberg-Graduierten-Förderpreis am 15. September 2021 im Rahmen des Tropentags an der Universität Hohenheim an M.Sc. Ella Kirchner und M.Sc. Achim Jesser. Sie zeichnete die beiden Arbeiten für ihren innovativen Forschungsansatz und ihre Anwendungsrelevanz für die Verbesserung der Ernährungssicherung aus.

Bild: Universität Hohenheim / Corinna Schmid


Der Hans H. Ruthenberg-Graduierten-Förderpreis ist mit insgesamt 7.500 Euro dotiert und kann in der Regel auf höchstens drei Preisträger aufgeteilt werden. In diesem Jahr wurden drei exzellente Arbeiten anlässlich des Tropentages 2021 an der Universität Hohenheim ausgezeichnet, zwei davon aus Hohenheim.

Die Arbeit von Ella Kirchner betreute Prof. Dr. Manfred Zeller vom Fachgebiet Entwicklungstheorie und Entwicklungspolitik für den ländlichen Raum am Institut für Tropische Agrarwissenschaften (Hans-Ruthenberg-Institut) der Universität Hohenheim. In ihrer Arbeit “From outreach to holistic social performance: expanding the microfinance trade-off debate regarding financial performance using principal component analysis” zeichne sich Ella Kirchner „für ihre exzellente Forschung im Mikrofinanzbereich aus“, so die Begründung der Jury.

„Von Mikro-Finanzinstituten wird erwartet, dass sie als finanziell tragfähige Sozialunternehmen agieren und mit ihren sozialen Leistungen zur Armutsbekämpfung und Ernährungssicherung beitragen. Basierend auf einer detaillierten Literaturübersicht entwickelte Kirchner einen überzeugenden konzeptionellen Rahmen und untersuchte unter Anwendung anspruchsvoller ökonometrischer Modelle die Beziehungen zwischen sozialen und finanziellen Zielen von Mikrofinanzinstituten. Die Arbeit liefert wichtige neue Erkenntnisse, die zur Stärkung der sozialen Rolle von Mikro-Finanzinstituten für die Armutsbekämpfung und Ernährungssicherung beitragen.“

Die Arbeit von Achim Jesser „Development, Testing, and Optimization of a Prototype Seedball Machine for Sahelian Smallholder Farmers in Niger” betreute Prof. Dr. Joachim Müller vom Fachgebiet Agrartechnik in den Tropen und Subtropen am Institut für Tropische Agrarwissenschaften (Hans-Ruthenberg-Institut) der Universität Hohenheim. Achim Jesser, so die Jury, „erhält die Auszeichnung für seine innovative Forschung zur Mechanisierung der Herstellung von Saatkugeln für die kleinbäuerliche Landwirtschaft im Sahel.“

„Saatkugeln, die aus Bodenmaterial, Wasser und Saatgut hergestellt werden, können einen wichtigen Beitrag zur Ernährungssicherung in der Sahel-Region leisten, da sie die zu höheren Erträgen führen. Ihre manuelle Herstellung ist jedoch mit hohem Arbeitsaufwand verbunden, weswegen Saatkugeln bislang wenig Verbreitung gefunden haben. Mit seiner Forschung entwickelte Jesser eine innovative Lösung für dieses Problem. Durch umfangreiche Experimente und eine anspruchsvolle interdisziplinäre Arbeitsweise wies er nach, dass eine Mechanisierung der Herstellung von qualitativ hochwertigen Saatkugeln möglich ist. Auch konnte er aufzeigen, dass die von ihm getestete Maschine z.B. von Genossenschaften in kleinbäuerlichen Systemen mit Solar-Energie betrieben werden kann. Dies unterstreicht die hohe praktische Relevanz seiner Forschung für die Ernährungssicherung im Sahel.“

Dritter Preisträger ist Kai Steffen Bartusch von der Universität Halle-Wittenberg.

Der Hans H. Ruthenberg-Graduierten-Förderpreis wird von der Stiftung Fiat Panis seit 2010 für herausragende Diplom- oder Masterarbeiten verliehen, die sich intensiv mit der Entwicklung der Landwirtschaft und der Verbesserung der Ernährungslage in unterversorgten Ländern befassen.


Veröffentlichung von Personalia

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