Personalie
Universitätsmedaille in Gold für Ministerialdirigent a. D. Joachim Hauck [06.09.22]
„Während seiner gesamten Laufbahn war Joachim Hauck der Universität Hohenheim in vielfältiger Weise auf das Engste verbunden – und er ist es noch. Er hat die Universität in vielen Aspekten dauerhaft und nachhaltig mitgeprägt“, betonte der Rektor in seiner Laudatio.
Dabbert verwies auf die enge, einzigartige und vielfältige Weise, in der Joachim Hauck mit der Landwirtschaft verbunden sei. Aufgewachsen in einem landwirtschaftlichen Kleinbetrieb habe er schon früh das Arbeiten und Leben in und mit der Landwirtschaft kennengelernt. Seine Liebe zur Landwirtschaft sei dabei nicht romantisch verklärt, sondern durch klare Analyse geprägt, wo immer möglich auch auf wissenschaftlicher Grundlage.
Deswegen sei es auch nicht verwunderlich, dass sein Weg Joachim Hauck fast zwangsläufig nach Hohenheim und dann an das Ministerium für ländlichen Raum und Verbraucherschutz (MLR) geführt habe.
„Allen beeindruckenden Stationen Ihrer Karriere haben Sie sich stets mit vollem Engagement und faszinierender Expertise gewidmet“, sagte der Rektor in seiner Ansprache. „Die Umbrüche und Veränderungen im Agrarbereich seit den 1950er Jahren haben Sie hautnah miterlebt, klar analysiert und dann auch in wichtiger Rolle lange Zeit mitgestaltet.“
Dauerhaft und nachhaltig prägender Einfluss auf Hohenheim
Joachim Hauck hatte in vielen Aspekten auch einen nachhaltig prägenden Einfluss auf Hohenheim. Seine vier wichtigsten Leistungen, für die ihm die Universität besonders dankbar ist, griff Dabbert heraus:
„Dank der Vermittlung von Joachim Hauck konnte die Entflechtung der Universität Hohenheim und der Staatsschule für Gartenbau sowie der Übergang der Schulträgerschaft an das Ministerium für ländlichen Raum und Verbraucherschutz verwirklicht werden. Unter seiner Mitwirkung wurde eine Lösung gefunden, die für alle Beteiligten zukunftsfähig ist. Und Ihnen alle Möglichkeiten der Weiterentwicklung lässt.“
Dank der Mitwirkung des Geehrten wurde auch die Landesanstalt für Landwirtschaftliche Chemie aufgelöst und eine reibungslose Übertragung der hoheitlichen Aufgaben an das Landwirtschaftliche Technologiezentrum Augustenberg realisiert. Auch hier hätten sich durch die Veränderung neue Chancen für beide Seiten ergeben. So sei es dadurch möglich gewesen, die heute essentielle Core Facilty zu realisieren, in der modernste Untersuchungsgeräte für die laborexperimentelle Forschung zur gemeinsamen Nutzung gebündelt sind.
„Auch der real drohende Verlust des Standortes Ihinger Hof, der Versuchsstation Agrarwissenschaften der Universität Hohenheim, konnte dank seines Einsatzes verhindert werden“, fuhr der Rektor fort. „Die Bedeutung dieses Feldlabors für die Agrarwissenschaften kann kaum überschätzt werden. Die führende Stellung von Hohenheim in den Agrarwissenschaften baut auch auf diesem Feldlabor auf.“
Und schließlich habe dank des Engagements von Joachim Hauck die Überführung der Versuchsstation für Obstbau in die Stiftung Kompetenzzentrum Obstbau-Bodensee (KOB) so gestaltet werden können, dass eine neue, zukunftsfähige Kooperation der Universität Hohenheim mit dem KOB entstanden ist. Darüber hinaus sei Hauck nach wie vor ein ambitionierter Unterstützer der Landesanstalt für Bienenkunde.
Universalgelehrter im Agrarbereich
In seiner Laudatio hob Prof. Dr. Dabbert auch seine Wertschätzung für die Persönlichkeit des Geehrten hervor: „In Gesprächen mit und auch über Joachim Hauck, entsteht schnell Gewissheit, dass er durchaus als Universalgelehrter im Agrarbereich und allen angrenzenden Bereichen gesehen wird.“
Er besäße ein enormes landwirtschaftliches Wissen und könne zu den verschiedensten Themen – von der Aquakultur über Fragen des Pflanzenschutzes oder der Düngung bis hin zum Tierwohl – praktisch aus dem Stand fachlich fundierte und detailreiche Beiträge liefern. „Er ist stark an allen wissenschaftlichen Fragestellungen interessiert, was auch sein großes Interesse an einer fundierten Ausbildung der Hohenheimer Studierenden erklärt“, so der Rektor.
„Ihr Amtsnachfolger, Ministerialdirigent Dr. Konrad Rühl, brachte es mit folgendem Satz auf den Punkt: ‚Wenn die Uni gerufen hat war er da - und wenn sie nicht gerufen hatte, war er auch da!‘ Wir haben uns immer gefreut, wenn Sie da waren! Wir freuen uns, dass Sie die Verbindung zur Universität auch nach Ihrem Ausscheiden aus dem Ministerium aufrechterhalten“, schloss Prof. Dr. Dabbert seine Laudatio.
Zur Person: Joachim Hauck
Joachim Hauck wuchs in Neibsheim in einem landwirtschaftlichen Kleinbetrieb auf. Das Studium der Agrarwissenschaften begann er zunächst in Gießen und wechselte nach zwei Semestern an die Universität Hohenheim, wo er sein Diplom mit der Note „sehr gut“ abschloss.
Nach dem Referendardienst war er fünf Jahre an der Landesanstalt für Pflanzenschutz tätig und ging anschließend für sechs Jahre an das Ministerium für ländlichen Raum und Verbraucherschutz (MLR). Nach weiteren fünf Jahren als Abteilungsleiter im Regierungspräsidium Karlsruhe wechselte er schließlich endgültig ans MLR. Dort war er zunächst als Leiter der Abteilung Agrarordnung und ab 2003 in der aus einer Fusion hervorgegangenen Abteilung Landwirtschaft tätig, die er bis zu seinem Eintritt in den Ruhestand 2019 leitete. Insgesamt hat er unter sechs Landwirtschaftsministern gearbeitet.
Hohenheimer Universitätsmedaille in Gold
Mit der Universitätsmedaille in Gold ehrt die Universität Hohenheim Persönlichkeiten, die sich besondere Verdienste um die Universität Hohenheim erworben haben, dieser in herausragender Weise eine Förderung haben zukommen lassen oder aber sich als Botschafterin oder Botschafter für die Universität Hohenheim eingesetzt haben.
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Text: Stuhlemmer
Veröffentlichung von Personalia
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