Studium Generale & Rotary Lectures:
Ringvorlesungen zu Family Farming und Energiewende [17.10.13]
Universität Hohenheim veröffentlicht Vorlesungsangebot für die Öffentlichkeit im Wintersemester / Eintritt frei
„Family Farming“ lautet das Thema, das sich die Vereinten Nationen im Jahr 2014 auf die Agenda setzt. Der Ansatz kombiniert Familienförderung, kommunale Zusammenschlüsse und Kooperativen mit einer nachhaltigen Entwicklung der Landwirtschaft. Das Studium generale der Universität Hohenheim greift das Thema an vier Vortragsabenden auf. Mit dem Thema „Energiewende“ beschäftigen sich die Rotary Lectures, die die Universität gemeinsam mit dem Rotary Club Stuttgart-Flughafen/Messe veranstaltet. Genaue Termine und Vortragsorte auch unter: www.uni-hohenheim.de/studium-generaleVon ihrem Beschluss „family farming“ in die Agenda 2014 aufzunehmen, erwarten die Vereinten Nationen Großes: Armut und Hunger, so die hoffnungsvolle Botschaft, können mit dem familienfördernden Modell umweltverträglich und nachhaltig bekämpft werden. Besonders für Kleinbauern in Entwicklungsländern kann dieses Konzept attraktiv sein und die Lebensmittelsicherheit verbessern.
Doch welche Rolle spielt Family Farming für Deutschland? Ist es ein auch für uns attraktives Konzept, das langfristig Erfolge einbringen und unseren Status als Exportland verbessern kann? Mit diesen und weiteren Fragen beschäftigt sich die Vortragsreihe des Studium generale im Wintersemester 2013/14.
ALLE VORTRÄGE DES STUDIUM GENERALE
24. Okt. 2013: Regional, saisonal, biologisch
Deutschland ist eine Exportnation. Doch 99 Cent für ein Schweinekotelett? Erdbeeren aus China im Oktober, während Äpfel auf deutschen Wiesen vergammeln? Mit diesen und anderen Themen setzt sich Philipp Fürst zu Hohenlohe-Langenburg auseinander. Er diskutiert dabei wie es möglich sein kann, dass auch ein kleiner Landwirt Zugang für seine Produkte im Supermarkt bekommt, wie man es schaffen kann Nahrungsmittel in Exportländern weniger umweltbelastend zu erzeugen und den Menschen vor Ort gleichzeitig eine faire Chance zu geben.
Der Referent: S.D. Philipp Fürst zu Hohenlohe-Langenburg fördert als 1. Vorsitzender der Hohenlohe Gesellschaft die traditionelle Landwirtschaftskultur. Auch das Langenburg Forum – eine international anerkannte Konferenz zur Nachhaltigkeit – wurde 2010 von S.D. Philipp Fürst zu Hohenlohe-Langenburg erstmals ins Leben gerufen.
Zeit und Ort: Do 24.10.2013 | 18 Uhr | Katharinasaal, Euro-Forum
21. Nov. 2013: Family Farming – ein Zukunftsmodell in Deutschland?
In den letzten Jahren scheint sich ein gesellschaftlicher Konsens entwickelt zu haben, der das Modell der landwirtschaftlichen Familienunternehmen als das erstrebenswerteste Modell einstuft. Doch was macht ein Unternehmen eigentlich zu einem Familienunternehmen? Ist es wirklich das beste Modell? Und wie können die vielen verschiedenen Bedürfnisse und Interessen innerhalb eines Familienbetriebs zusammengebracht werden?
In seinem Beitrag „Sind landwirtschaftliche Familienbetriebe erfolgreicher als andere landwirtschaftliche Unternehmen?“ geht Prof. Dr. Enno Bahrs auf Potenziale und Grenzen landwirtschaftlicher Familienunternehmen ein. Er hinterfragt, ob diese viel gelobten Modelle besonders erstrebenswert sind und ob sie auch in Zukunft die Basis der landwirtschaftlichen Produktion in Deutschland darstellen. Jun.-Prof. Dr. Andrea Knierim wird anschließend in ihrem Vortrag „Vater, Mutter, Kind, Kuh – wie passt das denn?“ anhand von Beispielen die Herausforderungen veranschaulichen, denen sich ein landwirtschaftlicher Familienbetrieb in Zeiten der Individualisierung stellen muss.
Der Referent: Enno Bahrs ist seit 2008 Professor und Leiter des Fachgebiets Landwirtschaftliche Betriebslehre an der Universität Hohenheim. Seine Arbeitsschwerpunkte liegen im Bereich der nachhaltigen Bewertung sowie des Managements landwirtschaftlicher Unternehmen unter besonderer Berücksichtigung ihrer Position in den Wertschöpfungsketten der Lebensmittel- und Energieproduktion.
Die Referentin: Andrea Knierim ist Juniorprofessorin für Ländliche Soziologie an der Universität Hohenheim und leitet die Arbeitsgruppe „Prozessgestaltung, Beratung und Kommunikation“ am Leibniz-Zentrum für Agrarlandschaftsforschung (ZALF) in Müncheberg. Ihre Arbeitsschwerpunkte sind Soziale Veränderungsprozesse in ländlichen Räumen, Innovationsnetzwerke, Aktions- und transdisziplinäre Forschung und landwirtschaftliche Wissenssysteme und Beratung in Europa.
Zeit und Ort: Do 21.11.2013 | 18 Uhr | Katharinasaal, Euro-Forum
12. Dez. 2013: Geschmackserlebnis Weihnachten
Pünktlich zur besinnlichen Jahreszeit erklärt Sternekoch Frank Oehler im Gespräch mit Prof. Dr. Hans Konrad Biesalski, wie ein außergewöhnliches Weihnachtsmahl zubereitet werden kann.
Frank Oehler: Der Sternekoch, der seine Fertigkeiten unter anderen im Seehotel Restaurant „Sieber“ erlernte, ist seit 2008 Patron der Speisemeisterei im Schloss Hohenheim, die durch ihn noch im selben Jahr vom Varta-Führer als „Restaurant der Woche“ ausgezeichnet wurde. Nur drei Monate nach der Eröffnung bezeichnete der Gault Millau das Restaurant als „Entdeckung des Jahres“ und das von Sternekoch Frank Oehler kreierte Essen als „Menü des Jahres“.
Zeit und Ort: Do 12.12.2013 | 18 Uhr | Katharinasaal, Euro-Forum
16. Jan. 2014: Erzeugerinnen, Versorgerinnen, Akteurinnen: Frauen in der Landwirtschaft und ihre Rolle für die Ernährungssicherung
Obwohl Frauen weltweit maßgeblich zur landwirtschaftlichen Produktion und Nahrungsversorgung beitragen, sind sie aufgrund sozialer Normen und struktureller Diskriminierung in vielen Ländern benachteiligt. Eine stärkere Beteiligung von Frauen in der Landwirtschaft kann eine nachhaltige Entwicklung jedoch fördern, so die These von Dr. Stefanie Lemke. In ihrem Vortrag wird sie auf die vielfältigen Rollen und Herausforderungen von Frauen in der Landwirtschaft in verschiedenen Regionen der Erde eingehen. Ihr Fokus liegt dabei auf vorhandenen Ressourcen und Bewältigungsstrategien von Frauen.
Die Referentin: Dr. Stefanie Lemke studierte Haushalts- und Ernährungswissenschaften an der TU München-Weihenstephan und promovierte zu Ernährungssicherheit in Südafrika. Seit 2013 vertritt sie die Professur Gender und Ernährung. Ihre Forschungsschwerpunkte sind Ernährungssicherung, nachhaltige Agrar- und Nahrungssysteme, Gender und Recht auf Nahrung.
Zeit und Ort: Do 16.1.2014 | 18 Uhr | Katharinasaal, Euro-Forum
23. Jan. 2014: Familienbetrieb und mehr – neue Wege im Ökologischen Landbau
Wie können und sollen Familienbetriebe mit den veränderten Rahmenbedingungen unserer Zeit umgehen? Wer unterstützt sie dabei? In ihrem Vortrag präsentiert Dr. Sabine Zikeli unterschiedliche Modelle, die sich in den letzten Jahren mit Bezug zu Ökobetrieben entwickelt haben. Im Fokus steht dabei die enge und wichtige Verbindung zwischen Landwirten und Verbrauchern, und wie dies den klassischen Familienbetrieb dabei stark erweitert.
Die Referentin: Dr. Sabine Zikeli studierte Agrarwissenschaften an der TU-München-Weihenstephan und an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg. 2003 trat sie ihre Stelle als Koordinatorin für Ökologischen Landbau und Verbraucherschutz an der Universität Hohenheim an. In ihrer aktuellen Forschung befasst sie sich mit Fragen zur Bodenfruchtbarkeit im Ökologischen Landbau.
Zeit und Ort: Do 23.1.2014 | 18 Uhr | Aula, Schloss Hohenheim
DIE HOHENHEIMER ROTARY LECTURES IM ÜBERBLICK
23. Okt. 2013: Ohne Energieeffizienz keine Energiewende
Der Referent: Dr.-Ing. E.h. Heinz Dürr, Aufsichtsratsvorsitzender Dürr AG, Stuttgart
Zeit und Ort: Mi 23.10.2013 | 19:30 Uhr | HS Ö1, Ökozentrum (Garbenstr. 28)
27. Nov. 2013: Automobilindustrie: Globale Herausforderungen! – Globale Strategien! – Regionaler Erfolg!
Der Referent: Bernhard Mattes, Vorsitzender der Geschäftsführung der Ford-Werke GmbH und Präsident der American Chamber of Commerce, Germany
Zeit und Ort: Mo 27.11.2013 | 19:30 Uhr | Aula, Schloss Hohenheim
29. Jan. 2014: Afrika – Kornkammer von morgen?
Die Referentin: Prof. Dr. Regina Birner, Stellvertretende Geschäftsführender Direktorin im Institut für Agrar- und Sozialökonomie in den Tropen und Subtropen, Universität Hohenheim
Zeit und Ort: Mi 29.01.2014 | 19:30 Uhr | Aula, Schloss Hohenheim