Exzellente Lehre:
Universität Hohenheim verleiht Auszeichnung an Top-Dozentin  [24.08.20]

Dr. Annegret Pflugfelder erhält den Hohenheimer Lehrpreis 2020 für ihren besonderen Einsatz, Theorie und Praxis durch innovative, interaktive Lernformen zu verbinden.

Gut strukturierte Präsenzlehre mit gezielt eingebauten E-Learning-Elementen und Praxisübungen auf dem Feld: Das kennzeichnet die Lehre von Dr. Annegret Pflugfelder vom Zentrum Ökologischer Landbau der Universität Hohenheim in Stuttgart. Theorie und Praxis durch innovatives und interaktives Lernen zu verbinden ist ihr ein besonderes Anliegen. Dafür entwickelt sie moderne und kreative Lernformen, die gerade auch in Corona-Zeiten immer mehr an Bedeutung gewinnen. Auf Vorschlag der Fachschaft Agrarwissenschaften wurde Dr. Pflugfelder jetzt für ihren Einsatz mit dem Hohenheimer Lehrpreis 2020 ausgezeichnet, der mit 10.000 € dotiert ist. Die Studierenden sind nicht nur von ihrer Persönlichkeit, sondern auch von ihrem Engagement begeistert, mit dem es ihr immer wieder gelingt die eigene Motivation und Begeisterung weiterzugeben.


Kreativ und motiviert, didaktisch durchdacht und gut begleitet: So sieht gute Lehre in Hohenheim aus. Seit 2006 zeichnet die Universität Hohenheim junge Dozentinnen und Dozenten, die sich auf diesem Gebiet besonders engagieren, mit dem Hohenheimer Lehrpreis aus. Für die diesjährige Preisträgerin Dr. Annegret Pflugfelder vom Zentrum Ökologischer Landbau ist der Preis „eine Anerkennung für den Stellenwert der Lehre an der Universität Hohenheim.“

„Gute Lehre sollte für mich vor allem nachhaltig sein“, erklärt sie ihren Ansatz. „Das bedeutet, dass die Studierenden nicht nur jede Menge theoretisches Wissen anhäufen, das kurzfristig für eine Prüfung präsent ist und danach sofort wieder vergessen wird. Zur Wissensfestigung führt vor allem die Umsetzung in der Praxis: Es ist etwas anderes, ob ich im Hörsaal erzählt bekomme was theoretisch zu tun ist, oder ob ich mir in der Praxis selbst Gedanken machen muss, wie hoch beispielsweise die optimale Saatstärke für einen speziellen Standort ist, wann ich wie viel von welchem Dünger brauche oder wann ich welche Pflanzenschutzmaßnahme durchführen muss. Um das zu erreichen brauchen wir innovative Lehrkonzepte.“


Interaktives Lernen im digitalen Lehrgarten und beim Hohenheimer Weizen-Cup

Ein Beispiel für ein solches modernes und interaktives Konzept ist der digitale Lehrgarten, bei dem reale Anbauflächen mit einer virtuellen Informationsplattform verknüpft sind. Die Studierenden können den digitalen Lehrgarten entweder vom PC zu Hause nutzen, um sich zum Beispiel in Ruhe mit verschiedenen Entwicklungsstadien von Kulturpflanzen vertraut zu machen. Oder sie werden über das Handy gezielt zu einem Pflanzenbestand auf dem Feld navigiert. Dort lösen sie bestimmte Aufgaben und schicken die Antworten zurück an die Dozierenden.

Einen noch praxisnäheren Ansatz verfolgt der Hohenheimer Weizen-Cup. Hier kämpfen Studierendenteams darum, durch eine geeignete Sortenwahl sowie eine optimale Anbau- und Bestandspflegestrategie den höchsten Deckungsbeitrag für ihren Weizen zu erzielen. Die Diskussionen zur Entscheidungsfindung im Team zusammen mit der individuellen Unterstützung durch Fachberatung fördern das nachhaltige Lernen.


Flexibleres Lehren und Lernen im universitären Alltag etablieren

Angesichts der Corona-bedingten Veränderungen freut sich die Prorektorin für Lehre an der Universität Hohenheim, Prof. Dr. Korinna Huber, besonders über wegweisende Ideen wie die von Dr. Pflugfelder, die ein flexibleres Lehren und Lernen im universitären Alltag ermöglichen.

„Ich weiß, dass es gerade viel Kreativität in diesem Bereich gibt und deshalb wird Frau Dr. Pflugfelder auch stellvertretend für alle geehrt, die sich mit viel Herzblut in die Aufgabe stürzen, trotz Corona-Beschränkungen im nächsten Wintersemester ein vollwertiges Studium zu ermöglichen“, betont sie und fährt fort: „Das Forschende Lernen ist das Wichtigste, die Grundlage der Universität und das Herz der akademischen Lehre. Und das wollen wir bieten ‒ egal unter welchen Schwierigkeiten.“


Neue Konzepte erfordern zu Beginn deutlichen Mehraufwand für die Dozierenden

Auch Dr. Pflugfelder ist überzeugt: „Was uns Corona gezeigt hat ist die Notwendigkeit Lernen und Lehre flexibler zu gestalten. Digitale Lehr- und Lernkonzepte sind hier eine ideale Lösung. Solche neuen Konzepte erfordern allerdings zu Beginn zunächst einmal einen deutlichen Mehraufwand für die Dozierenden. Dabei dürfen wir dann aber auch die Studierenden mit den fertigen E-Learning-Tools nicht im Regen stehen lassen. Ein guter Rahmen mit persönlichem Feedback ist wichtig.“

Ideen für die zweckgebundene Verwendung des Preisgeldes in Höhe von 10.000 Euro hat sie viele: „Es sind vor allem verschiedene kleine Ansätze, mit denen wir die Qualität in der (digitalen) Lehre verbessern wollen. Angefangen beim weiteren Ausbau des Weizen-Cups und des digitalen Lehrgartens bis hin zu virtuellen Exkursionen. Auch unter Corona-Bedingungen soll Studieren effektiv sein und Spaß machen.“

Text: Stuhlemmer / Klebs


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