Ein Leben im Kampf gegen den Hunger der Welt [02.05.06]
Festkolloquium zu Ehren des 80. Geburtstages von Dr. Dr. h.c. Hermann Eiselen
Wissenschafts-Mäzen und Ehrensenator der Universität Hohenheim
"Food and Nutrition Security of the World: The Role of Biotechnology"
10./11. Mai 2006, Aula der Universität Hohenheim, 70593 Stuttgart
Bedeutende Forscher aus aller Welt im Austausch mit einem großen Wissenschaftsmäzen, der sich den Kampf gegen den weltweiten Hunger auf die Fahnen schreibt: Zwei Tage lang wird die Universität Hohenheim zum Zentrum von Biotechnologie und Pflanzenzüchtung, diskutiert aktuelle Probleme und Erfolge und teilt Visionen für eine künftige Hungerbekämpfung mit neuen Methoden. Anlass ist der 80. Geburtstag von Dr. Dr. h.c. Hermann Eiselen, Mitbegründer der Eiselen-Stiftung, des Deutschen Brotmuseums in Ulm und Ehrensenator der Universitäten Ulm und Hohenheim.
Getreide und Gemüse, das selbst in Halbwüsten wächst, Grundnahrungsmittel mit mehr Vitaminen und Mineralien, ökonomische Folgen von genetisch veränderten Pflanzen in Entwicklungsländern und über all dem die Frage: Ist Hungerbekämpfung durch Biotechnologie Vision - oder schon Realität? Unter der fachlichen Leitung des Kompetenzzentrums für Pflanzenzüchtung werden sich über 150 Teilnehmer und 13 Vortragende aus acht Ländern mit diesen Fragen beschäftigen. Eröffnet wird die Veranstaltung am 10. Mai 2006, um 13:00 Uhr, durch den Wissenschaftsminister des Landes Baden-Württemberg, Prof. Dr. Peter Frankenberg und den Rektor der Universität Hohenheim, Prof. Dr. Hans-Peter Liebig.
"Das Menschenrecht auf Nahrung ist immer noch nicht erfüllt. Wissenschaftliche Ansätze und deren Umsetzung führen zu einer Welt frei von Hunger", so definiert Dr. Dr. h.c. Eiselen seine Leitmotive. "Wir sind deshalb froh, mit allen Kompetenzen der Universität Hohenheim ein Forschungsumfeld stellen zu können, das sich diesen Fragen annimmt und dank der häufigen und großzügigen Förderung durch Dr. Eiselen einen Teil zu den Antworten beitragen kann", erklärte Rektor Prof. Dr. Liebig im Vorfeld der Veranstaltung.
So konnten dank der Unterstützung durch die Eiselen-Stiftung über 160 Forschungsprojekte in der entwicklungsbezogenen Agrar- und Ernährungsforschung realisiert, zwei internationale Symposien durchgeführt und ein Sonderforschungsbereich in Hohenheim angeschoben werden. Durch langfristige Förderzusagen ermöglichte die Stiftung außerdem den interdisziplinären Forschungsschwerpunkt "Biotechnologie und Pflanzenzüchtung". Seit 1982 förderte die Eiselen-Stiftung mehr als 400 Diplom- und Masterarbeiten, seit 2000 unterstützte die Stiftung insgesamt 31 Studierende aus Entwicklungsländern mit einem Stipendium. Darüber hinaus vergibt die Eiselen-Stiftung zwei Wissenschaftspreise für herausragende Nachwuchskräfte.
Aus seinem Privatvermögen finanziert Dr. Eiselen die Josef G. Knoll Stiftungsgastprofessur für Entwicklungsländerforschung an der Universität Hohenheim. Sein besonderes Anliegen ist die Förderung und Motivation des wissenschaftlichen Nachwuchses.
Die Gesamtsumme aus 25 Jahren Forschungsförderung zur Verbesserung der Ernährungssicherheit mit Mitteln der Eiselen-Stiftung und aus dem Privatvermögen Dr. Eiselens beläuft sich nach 25 Jahren Fördertätigkeit auf insgesamt rund 10 Millionen Euro.
Kurzbiographie
Geboren am 2. März 1926 studierte Hermann Eiselen von 1946 - 1948 Wirtschaftswissenschaften in Stuttgart und Heidelberg, promovierte 1950 in Göttingen und führte bis 1980 die vom Vater gegründeten Firmen Nährmittelwerk W. Eiselen und Ulmer Spatz Vater und Sohn Eiselen in Ulm. 1955 war Dr. Eiselen Mitbegründer des Deutschen Brotmuseums (heute: Museum der Brotkultur) in Ulm. Nach dem Verkauf der Eiselen'schen Unternehmen 1980 nahm 1982 die Stiftung Vater und Sohn Eiselen ihre Forschungsförderung auf. Zu den zahlreichen Ehrungen Dr. Eiselens gehören u.a. das Bundesverdienstkreuz 1. Klasse, die Gedenkmünze für besondere Verdienste der FAO, die Ehrensenatorschaft der Universitäten Ulm und Hohenheim und die Ehrendoktorwürde der Agrarfakultät der Universität Hohenheim.
Das Programm des Kolloquiums, einen Lebenslauf Dr. Eiselens und eine ausführliche Aufstellung seiner Verdienste um die Wissenschaft finden Sie unter
www. uni-hohenheim.de/presse