Europaweite Auszeichnung der Eiselen-Stiftung:
Erster Josef G. Knoll-Europäischer Wissenschaftspreis 2008 geht an Hohenheimer Nachwuchswissenschaftler  [07.10.08]

Jeweils 10.000 Euro für hervorragenden Beitrag zur Verbesserung der Welternährung / Hans H. Ruthenberg-Graduierten-Förderpreis ehrt Graduierte / Verleihung auf dem Tropentag 2008

Erstmals war die Konkurrenz europaweit: Im laufenden Jahr erweiterte die Eiselen-Stiftung den Josef G. Knoll-Wissenschaftspreis zu einer Ausschreibung in ganz Europa. Der Preis wird für hervorragende wissenschaftliche Arbeiten vergeben, deren Erkenntnisse zur Verbesserung der Welternährung beitragen. Auszeichnungen für ihre Dissertationen erhielten der Hohenheimer Nachwuchswissenschaftler Dr. Michael Frei und Dr. Meike Wollni, deren Arbeit von den Universitäten Göttingen und Hohenheim betreut wurden. Am 7. Oktober 2008 im Rahmen des Tropentags 2008 wurden die Preise vergeben, das Preisgeld beträgt jeweils 10.000 Euro. Seit der ersten Verleihung des Josef G. Knoll-Wissenschaftspreises hat die Eiselen-Stiftung insgesamt 200.379 Euro an 44 Preisträger vergeben.

Insgesamt acht hochkarätige Bewerbungen hatten es dieses Jahr in die Endrunde geschafft, u. a. aus Italien und der Schweiz. Als preiswürdige Arbeiten wählte die Jury insgesamt zwei Arbeiten aus:

  • „Studies on Productivity and Environmental Effects of the Integration of Semi-Intensive Fish Culture in Rice Field Ecosystems” von Herrn Dr. Michael Frei, Universität Hohenheim
  • „Coping with the Coffee Crisis. An Analysis of the Production and Marketing Performance of Coffee Farmers in Costa Rica.“ von Frau Dr. Meike Wollni, Universität Göttingen

Ebenfalls aus der Universität Hohenheim stammt eine von drei Graduiertenarbeiten, die von der Eiselen-Stiftung mit dem Hans Hartwig Ruthenberg-Graduierten-Förderpreis für herausragende Diplom- oder Masterarbeiten prämiert wurden. Der Preis wird seit 1999 vergeben und prämiert ebenfalls herausragende Arbeiten als Beiträge zur Verbesserung der Welternährung. Er ist mit 7.500 Euro dotiert und kann in der Regel auf höchstens drei Preisträger aufgeteilt werden. Als exzellent ausgezeichnet wurden die Arbeiten:

  • „Assessment of physical mitigation provided by tree crops in the 2004 Tsunami event in Aceh-Indonesia“ von Herrn Juan Carlos Laso Bayas, Universität Hohenheim
  • „Herkunft der Futtermittel zur Erzeugung des in Deutschland konsumierten Fleisches” von Frau Maike Wenndorf, Justus-Liebig-Universität Gießen
  • „Economics of Biological Control of diamondback Moth in Vegetable Production in East Africa” von Frau Anna Jankowski, Leibniz Universität Hannover

 

Die Vater und Sohn Eiselen-Stiftung in Ulm

Die Stiftung wurde im Dezember 1978 als gemeinnützige GmbH gegründet und 1991 in eine Stiftung bürgerlichen Rechts umgewandelt. Ihre spezifischen Aufgaben sind die Trägerschaft des Museums der Brotkultur, ehemals Deutsches Brotmuseum, und die Förderung von Forschungsvorhaben zur Verbesserung der Ernährungslage in der Welt. Sie verdankt ihre Entstehung und ihre Ausgestaltung dem jahrzehntelangen persönlichen Engagement von Dr. h.c. Willy Eiselen (1896-1981) und seinem Sohn Dr. Dr. h.c. Hermann Eiselen (Jahrgang 1926).

 

Die Jury

Für die Ausschreibung des Josef G. Knoll-Europäischen Wissenschaftspreises war folgende Jury verantwortlich: Prof. Dr. Franz Heidhues, Universität Hohenheim, Prof. Dr. Walter Horst, Universität Hannover und Prof. Dr. Paul L. G. Vlek, Universität Bonn (ZEF) sowie als Gutachter Prof. Dr. Hermann Waibel, Universität Hannover.

Die Jury des Hans H. Ruthenberg–Graduierten-Förderpreises setzt sich folgendermaßen zusammen: Prof. Dr. Ulrike Grote, Universität Hannover, Prof. Dr. Joachim Sauerborn, Universität Hohenheim und Prof. Dr. Christian Bonte Friedheim, Humboldt Universität zu Berlin. Insgesamt hat die Eiselen-Stiftung seit der ersten Verleihung 24 Ruthenberg-Preisträger mit 60.508 Euro ausgezeichnet.

 

Tropentag 2008

„Competition for Resources in a Changing World – New Drive for Rural Development”, lautet das Tagungsmotto des Tropentages 2008. Der Tropentag führt rund 600 Mitglieder, die sich im deutschsprachigen Raum mit entwicklungsorientierter Forschung befassen, zum gegenseitigen Austausch und wissenschaftlicher Ergebnis-Präsentation sowie Strategiediskussionen über künftige Ansätze und Konzepte zusammen. Der Tropentag wird im jährlichen Wechsel von den Gründungsmitgliedern an den Standorten Bonn, Kassel Witzenhausen, Göttingen und Hohenheim durchgeführt. Inzwischen sind mit der Universität Hamburg und der ETH Zürich zwei neue Mitglieder hinzugekommen, die die Tropentage 2009 bzw. 2010 ausrichten werden. Die Organisation des Tropentags wird regelmäßig durch die Arbeitsgemeinschaft Tropische und Subtropische Agrarforschung (ATSAF) unterstützt. An der Finanzierung beteiligen sich das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ), die Eiselen-Stiftung Ulm, Natura und der jeweilige Ausrichter – in diesem Jahr das Hohenheimer Tropenzentrum. Ein Teil der Finanzierung wird durch die Teilnehmerbeiträge aufgebracht.

 

Text: Klebs


Zurück zu Pressemitteilungen