Lernen ohne Grenzen  [11.11.05]

Tag der Lehre des Wissenschaftsministeriums und der baden-württembergischen Universitäten am 16.11.2005 an der Universität Hohenheim

Welche Erfahrungen machen Studierende und Lehrende in der Kooperation mit europäischen Universitäten? Funktionieren Netzwerke im europäischen Hochschulraum? Der diesjährige landesweite "Tag der Lehre" lädt Studierende und Lehrende zu einem zukunftsorientierten Erfahrungsaustausch ein.

"Wir erleben an der Universität seid einiger Zeit, dass sich in ganz Europa große Erwartungen an die Hochschulen richten", erläutert die Prorektorin für Lehre der Universität Hohenheim, Professorin Dr. Ute Mackenstedt, den Titel des diesjährigen Tags der Lehre, den das Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst und die neun Landesuniversitäten unter dem Titel "Lernen ohne Grenzen" am 16. November an der Universität Hohenheim veranstalten. "Unter den Studentinnen, Studenten und Lehrenden soll sich in gemeinsamen Lernprozessen die gemeinsame intellektuelle Basis für ein neues, vernetztes Europa entwickeln“, so Mackenstedt.

Nach den Worten von Wissenschaftsminister Prof. Dr. Peter Frankenberg ist das Thema „Lernen ohne Grenzen“ sehr aktuell und bedeutsam, gerade für die Studierenden. Die Herausforderungen angesichts der Globalisierung von Wirtschaft und Bildung, aber auch beim notwendigen Zusammenwachsen Europas, seien nur zu bewältigen, wenn die Hochschulen eine zukunftsorientierte und qualitätvolle Ausbildung bieten. "Was wir heute nicht an Wissen erwerben, weitergeben und in Handlungskompetenz umsetzen, erhöht morgen die Barriere bei der Lösung unserer wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Probleme", betonte der Minister. Beim Thema Internationalisierung seien die deutschen Hochschulen schon gut vorangekommen. So hätten sie im Zuge des "Bologna-Prozesses" die Kooperation mit ausländischen Hochschulen, die Internationalisierung der Studiengänge und auch den Export von Studienangeboten deutlich ausgebaut und intensiviert.

Alle Universitäten Baden-Württembergs engagieren sich als Partnerinnen unterschiedlicher internationaler Hochschulnetzwerke. Die sie begleitenden Ziele des Bologna-Prozesses sind wohlklingend und hoch gesteckt. Professorin Mackenstedt umreißt damit verbundene Probleme: "Zur Verwirklichung eines europäischen Lernraumes brauchen die Universitäten eine alltägliche, selbstverständliche Internationalität. Die hochschulpolitische Bereitschaft, über die eigenen Landesgrenzen hinweg zu denken, ist wichtig. Sie muss zusätzlich die jeweiligen Hochschulen befähigen, Mittel in die Hand zu nehmen, die es ihnen ermöglichen, über ihre Grenzen hinweg zu agieren. Hier gibt es noch viele praktische Fragen an die Politik".

Den Blick richtet der Hochschultag darum insbesondere auf die alltägliche Praxis. In Workshops diskutiert werden - international besetzt und in deutscher Sprache - vier zentrale Aspekte: gemeinsame europäische Masterstudiengänge, der Einfluss von Gebühren auf die Mobilität von Studierenden, Qualitätssicherung und -standards der Lehre in Europäischen Hochschulnetzwerken und deren Chancen und Grenzen.

An der sich anschließenden Podiumsdiskussion nehmen Wissenschaftsminister Professor Dr. Peter Frankenberg, der Rektor der Universität Hohenheim, Professor Dr. Hans-Peter Liebig sowie, stellvertretend für die Netzwerke aller baden-württembergischen Hochschulen, Vertreterinnen und Vertreter der Euroleague for Life Sciences (ELLS), teil. Die Euroleague ist ein Netzwerk von derzeit sieben führenden europäischen Universitäten, die auf den Gebieten Management natürlicher Ressourcen, Ernährungs- und Lebensmittelwissenschaften, Umweltwissenschaften, Agrar- und Forstwissenschaften sowie Life Sciences kooperieren. Den Vorsitz führt bis ins Jahr 2007 die Universität Hohenheim.

Wissenschaftsminister Frankenberg spricht nach der Podiumsdiskussion mit interessierten Studierenden, um auch auf deren Fragen und Wünsche an einen europäischen Hochschulraum eingehen zu können.

Im Euroforum der Universität Hohenheim präsentieren sich internationale Netzwerke der Universitäten Baden-Württembergs ganztägig mit einer Posterausstellung. Abgerundet wird der Tag der Lehre wie jedes Jahr durch die Vergabe der herausgehobenen Landeslehrpreise und der Baden-Württemberg-Zertifikate für Hochschuldidaktik durch den Wissenschaftsminister.

Kontakt für Medien:

Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst
Dr. Gunter Schanz
presse@mwk.bwl.de
Tel.: 0711 279 3005


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