Erneut Spitze in Internationalisierung:
Bewerber-Plus & Top-Platzierung im DAAD-Förderranking  [30.09.20]

Trotz Corona 16 % mehr internationale Bewerber an der Universität Hohenheim / Nr. 1 in Ba-Wü beim DAAD-Förderranking: 388 Euro pro Studierendem im Jahr 2019

Trotz Corona haben sich rund 16 % mehr junge Menschen aus dem Ausland für ein Studium an der Universität Hohenheim in Stuttgart beworben als im Vorjahr. Wie die Universität internationale Studierende in ihrer oft schwierigen Situation unterstützt, berichtet Prof. Dr. Andreas Pyka, Prorektor für Internationalisierung, am 30. September 2020 als Good Practice-Beispiel auf der diesjährigen Netzwerkwerkkonferenz des Deutschen Akademischen Austauschdienstes (DAAD). Zugleich darf sich die Universität Hohenheim erneut über einen Spitzenplatz im aktuellen Förderranking des DAAD freuen: Seit 2015 ist sie unangefochtene Spitzenreiterin in Baden-Württemberg. Mit einer Fördersumme von 388 Euro pro Studierendem im Jahr 2019 steht die Universität Hohenheim bundesweit auf Platz 6. Die Gesamtfördersumme für Stipendien und internationale Aktivitäten betrug 3,45 Mio. Euro.


Die Corona-Pandemie hat viele Studierende in finanzielle Notlage gebracht. Besonders betroffen sind internationale Studierende aus Nicht-EU-Staaten, die in Baden-Württemberg pro Semester 1.500 € Studiengebühren bezahlen.

„Akut waren insbesondere die Monate April und Mai, weil viele Studierende ihre dringend benötigten Nebenjobs verloren haben und häufig auch die Familien in den Heimatländern durch die Pandemie in eine prekäre Situation geraten sind“, schildert Prof. Dr. Pyka, Prorektor für Internationalisierung der Universität Hohenheim.


Good Practice-Beispiele aus Hohenheim

Auf Einladung des DAAD berichtet Prof. Dr. Pyka auf der diesjährigen digitalen Netzwerkkonferenz, welchen Weg die Universität Hohenheim beschritten hat, um Internationals in dieser Situation bestmöglich zu unterstützen.

Um in der akuten Notsituation im Sommersemester 2020 zu helfen, richtete die Universität spontan einen Notfonds aus privaten Spenden, Internationalisierungsmitteln des MWK und Fördermitteln aus dem DAAD-Programm STIBET I ein. Insgesamt kamen knapp 90.000 Euro zusammen. Rund 150 Studierende, insbesondere aus Entwicklungs- und Schwellenländern, erhielten daraus jeweils eine Beihilfe zwischen 500 und 1.000 Euro, die zwischen März und Mai ausgezahlt wurde.

„Darüber hinaus unterstützten wir aktiv bei der Job-Suche: Durch Empfehlungsschreiben oder einen internen Aufruf, verstärkt internationale Studierende als wissenschaftliche Hilfskräfte einzustellen“, so Prof. Dr. Pyka.


Universität Hohenheim weiter beliebt bei ausländischen Studieninteressierten

Der internationalen Attraktivität der Universität Hohenheim tut die Pandemie bislang keinen Abbruch: Für das bevorstehende Wintersemester bewarben sich rund 1.300 junge Menschen aus dem Ausland um einen Studienplatz, das entspricht einem Zuwachs von 16 % im Vergleich zum Vorjahr.

Die Universität bereitet sich zum Start des Wintersemesters darauf vor, dass viele der neuen Studierenden aus Risikogebieten anreisen werden. Wenn Studierende in Quarantäne müssen, will das Akademische Auslandsamt sie zum Beispiel mit Care-Paketen versorgen. Eine wichtige Rolle spielen dabei auch deutsche Studierende der Gruppe ISO (International Students Organisation Hohenheim e.V.), die die Neuankömmlinge traditionell als „Buddies“ empfangen. Auch wenn Quarantäne-Vorgaben, Maskenpflicht und Abstandsregelungen die Ankunft der Studierenden dieses Mal etwas komplizierter gestalten, stehen sie von Beginn an im Video-Chat als Freunde in der Fremde bereit.


Spitzenposition im DAAD-Förderranking

Erfreuliche Kontinuität gibt es auch hinsichtlich der Fördermittel für Stipendien und Auslandsaktivitäten: In der aktuell veröffentlichten Förderbilanz des DAAD hat die Universität Hohenheim ihren ersten Platz in Baden-Württemberg mit einer Fördersumme von 388 Euro pro Studierendem erfolgreich verteidigt. An zweiter Stelle steht die Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg mit 288 Euro pro Studierendem.

Die Universität Hohenheim steht bundesweit an sechster Stelle.

„Die Fördermittel des DAAD nutzen wir, um unsere Internationalisierungsstrategie gezielt voranzubringen. So können wir langfristige Partnerschaften aufbauen und pflegen sowie Dozierende und Studierende unterstützen, die aus dem Ausland kommen oder ins Ausland gehen möchten“, erklärt Franziska Schenk, Leiterin des Akademischen Auslandsamts der Universität Hohenheim.


Internationalisierungs-Projekte mit dem höchsten Finanzvolumen


Food Security Center (FSC)


Das FSC der Universität Hohenheim leistet einen innovativen und wirkungsorientierten wissenschaftlichen Beitrag zur Verminderung von Hunger und Verbesserung der Ernährungssicherung in der Welt. 2019 erhielt das FSC im Rahmen von exceed – Hochschulexzellenz in der Entwicklungszusammenarbeit 870.000 Euro.

2017 startete am FSC das Graduiertenkolleg „Climate Change Effects on Food Security (CLIFOOD)“ der Universität Hohenheim mit der Hawassa University in Äthiopien, das einen Beitrag dazu leisten soll die Nachhaltigkeitsziele der UN („Sustainable Development Goals“ – SDG) zu erreichen. 2019 förderte der DAAD das Projekt mit insgesamt 450.000 Euro.


Austauschprogramm Erasmus+

Allein im vergangenen Jahr gingen 223 Studierende mit ins europäische Ausland, fast alle mit einem Erasmus+-Zuschuss; 167 Studierende von Partnerunis in Europa entschieden sich für einen Aufenthalt in Hohenheim. Der DAAD veranschlagt für Erasmus+ im aktuellen Förderranking rund 379.000 Euro.


Thematisches Netzwerk „Innovation, Entrepreneurship und Finanzierung“ (INEF)


INEF forscht seit 2015 mit fünf internationalen Partnern unter anderem zu Themen wie Unternehmensfinanzierung, innovativen Start-ups sowie Umsetzung und Finanzierung von Innovationen. Die DAAD-Förderung betrug 2019 rund 83.000 Euro.


Betreuung internationaler Studierender: (Ex-)Change your Perspectives

Die Universität Hohenheim baut weiterhin ihre Betreuungsangebote für internationale Studierende kräftig aus. Dafür warb das Akademische Auslandsamt der Universität Hohenheim bereits 2018 beim DAAD für „(Ex)Change your Perspectives“ als Modellprojekt zur Förderung der Willkommenskultur ein. Der DAAD unterstützte die Uni im Rahmen des STIBET-Programms 2019 mit rund 85.000 Euro.


Türkisch-Deutsche Universität

Die Türkisch-Deutsche Universität (TDU) in Istanbul ist eine türkische staatliche Einrichtung, die 2013 auf der Basis eines deutsch-türkischen Regierungsabkommens entstanden ist. Die Universität Hohenheim ist seit 2015 Mitgliedshochschule im K-TDU und federführend für die Etablierung eines VWL-Studiengangs verantwortlich, der im September 2018 mit 16 Studierenden startete. Der DAAD unterstützte die Einführung des Studiengangs 2019 mit rund 80.000 Euro.


DAAD-Preis

Der DAAD-Preis für hervorragende Leistungen ausländischer Studierender an der Universität Hohenheim ging in diesem Jahr an Yingjie Wu aus China, der im Masterstudiengang Organic Agriculture & Food Systems eingeschrieben ist.

Mit dem Preis will der DAAD dazu beitragen den großen Zahlen internationaler Studierender an deutschen Hochschulen Gesichter zu geben und sie mit Geschichten zu verbinden. Der DAAD-Preis ist mit 1.000 Euro pro Hochschule dotiert.


HINTERGRUND: DAAD-Förderranking

Der Deutsche Akademische Austauschdienst (DAAD) ist die weltweit größte Förderorganisation für den akademischen Austausch. Er wird getragen von den deutschen Hochschulen und Studierendenschaften. Der DAAD erstellt seit 2000 für seine Mitgliedshochschulen sogenannte Förderbilanzen. Diese enthalten Informationen zur Individualförderung und zur Programm- und Projektförderung.

Der DAAD listet die 100 Hochschulen mit den höchsten Förderbeiträgen auf (bezogen auf die Gesamtzahl aller Studierenden der Hochschule).

Text: Leonhardmair

Kontakt für Medien:

Prof. Dr. Andreas Pyka, Universität Hohenheim, Prorektor für Internationalisierung
T 0711 459-24481, E a.pyka@uni-hohenheim.de

Franziska Schenk, Universität Hohenheim, Akademisches Auslandsamt
T 0711 459 22020, E franziska.schenk@verwaltung.uni-hohenheim.de


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