Erfolgs-Geschichten:
1. Alumni-Befragung erzählt von Berufserfolg und guter Ausbildung [07.11.12]
Absolventen-Befragung der Universität Hohenheim beleuchtet Qualität und Handlungsbedarf / Bachelor erleben Karriere-Schere
Wenig oder gar keine Wartezeit bis zum ersten Job. Schnelle Gehaltsentwicklung. Hohe Zufriedenheit mit der Ausbildung. So liest sich die Durchschnitts-Biographie eines Absolventen der Universität Hohenheim. Ermittelt wurde sie durch die erste Absolventenbefragung, deren Auswertung nun vorliegt. Neben viel Positivem ermittelt sie jedoch auch Handlungsbedarf – etwa bei Studienorganisation und Praxisnähe. Der Bachelor entpuppt sich als Spezialfall: Der Großteil der Absolventen schafft den Sprung in Master-Studium oder Beruf. Bedingung scheinen jedoch auch gute Noten zu sein. Eine Zusammenfassung der wichtigsten Ergebnisse und Grafiken finden Sie unter www.uni-hohenheim.de/presseRund 1.200 Absolventen nahmen teil: Für ihre Studie befragte die Universität Hohenheim Absolventen der Abschlussjahrgänge 2006, 2008 und 2010 über ihr Studium und ihren Weg in den Beruf, über Einstiegsgehälter, Jobzufriedenheit und berufliche Entwicklung.
Auf einer Pressekonferenz stellten Universitäts-Rektor Prof. Dr. Stephan Dabbert und der wissenschaftliche Leiter der Studie, Prof. Dr. Markus Voeth nun die Ergebnisse vor. Die wichtigsten Ergebnisse in Kürze:
• Überdurchschnittlich schnell im Beruf:
Zwei von fünf Absolventen, die nicht für einen höheren Abschluss an der Universität bleiben, finden direkt im Anschluss eine Stelle. Im Schnitt dauert die Arbeitssuche nach Studienabschluss 3 Monate. Besonders gefragt sind Absolventen der Wirtschafts- und Sozialwissenschaften (durchschnittliche Arbeitssuche: 2,6 Monate). Der Bundesdurchschnitt liegt bei 3,7 Monaten.
• Z.T. besonders hohe Einstiegsgehälter und Gehaltsentwicklung:
Mit 37.000 Euro Einstiegsgehalt liegen v.a. Absolventen der Wirtschafts- und Sozialwissenschaften über dem Bundesdurchschnitt von 34.000 Euro. Binnen fünf Jahren steigert sich deren Gehalt im Schnitt auf 80.000 Euro. Im Schnitt liegen die Einstiegsgehälter der Bachelor rund 5.000 Euro unter denen von Absolventen mit Master oder Diplom.
• Überdurchschnittlich gute Noten für Ausbildung:
Rund 70 % fühlen sich gleich oder besser ausgebildet als Absolventen von anderen Universitäten. Nur 6,6 % stufen ihre Ausbildung als schlechter ein (Rest: keine Angaben). Bei diesem Urteil gibt es zwischen Bachelor, Master und Diplom keine großen Unterschiede.
• Guter Ruf – und Nachholbedarf:
Rückblickend attestieren die Absolventen der Universität einen guten Ruf bei Unternehmern, in Forschungseinrichtungen und ein attraktives Studienangebot. Die höchsten Werte erzielen vor allem die Agrarwissenschaften. Kein gutes Zeugnis erhält die Universität in den Punkten Praxisnähe und Studienorganisation. Master-Absolventen beurteilen die Universität deutlich besser als Bachelor-Absolventen.
• Gute Gesamtzufriedenheit – mit Luft für Steigerung:
Mit ihrem Studium sind insgesamt über 70 % der Absolventen zufrieden oder sehr zufrieden. Auch hier sind Master-Absolventen zufriedener als solche mit Bachelor.
• Bis zu vier Fünftel würden wiederkommen:
Rückblickend würden sich v.a. Master zu rund 80 % erneut für die Universität Hohenheim entscheiden. Über alle Studiengänge gemittelt sind es rund 60 %. Damit liegt die Universität über dem Bundesdurchschnitt von 54 %.
Resumee des Rektors: „Studienorganisation kann noch weiter verbessert werden“
„Die Studienergebnisse bestätigen uns in vielen Bereichen. Sie zeigen uns aber auch ganz deutlich die Schwachstellen, bei denen wir anpacken müssen“, so das Resumee von Rektor Prof. Dr. Dabbert.
Sein Appell an die Fakultäten: „Vor allem bei der Studienorganisation gibt es viele ganz konkrete Verbesserungsmöglichkeiten.“ So habe die Universität erst im vergangenen Sommer erstmals alle Prüfungen zentral und effizient organisiert. „Hier dürfen wir nicht stehen bleiben.“
„Nach Ausbau brauchen wir eine Konsolidierungsphase“
Als Frühwarnsignal wertete der Rektor, dass die Zahl der Absolventen, die sich unzufrieden äußern, mit den Jahren angewachsen ist: „Die Zahl liegt zwar immer noch im einstelligen Bereich, sollte aber ernst genommen werden.“
Ein Grund könne das stetige Wachstum in den vergangenen Jahren gewesen sein. „Dieser Ausbau war nötig, um dem Ruf nach mehr Studienplätzen gerecht zu werden. Doch nun ist es Zeit für eine Konsolidierungsphase, in der die Infrastruktur und die Organisation angepasst werden.“
„Universitäten brauchen ein Master-Programm“
Auch die Entwicklungen im Bachelor-Bereich müsse die Universität im Auge behalten: „Die Studie zeigt, dass 90 % im Master-Studium oder im Beruf Fuß fassen. Gleichzeitig scheint es für Absolventen mit weniger guten Bachelor-Abschlüssen noch keinen Arbeitsmarkt zu geben.“
Außerdem sei auffällig, dass die Zahl der Bachelor, die weiter auf den Master studiere, mit 75 % höher als erwartet liege. „Bislang ging die Politik von einer Übergangsquote um die 50 % aus. Mit Blick auf den Industriestandort sollte das höhere Interesse hoch willkommen sein. Politisch ist deshalb ein Master-Programm sinnvoll, das die Universitäten bei ihrem Master-Angebot unterstützt.“
Publizierung: Die Studie ist als Projektbericht Nr. 23 unter dem Titel „Ergebnisbericht zur Absolventenbefragung 2011“ erschienen (Herausgeber: Förderverein für Marketing e.V.; Autoren: Voeth, M./Huttelmaier, H.).
Text: Klebs
Kontakt für Medien:
Prof. Dr. Markus Voeth, Universität Hohenheim, Fachgebiet, BWL insb. Marketing I, Tel.: 0711/459 22925, E-Mail: voeth@uni-hohenheim.de