Verwendung von Studiengebühren:
Senat der Universität Hohenheim stärkt Einfluss der Studierenden [02.06.06]
Überproportional viele Studierende sind vertreten in einer Kommission, die künftig darüber entscheiden soll, wie Studiengebühren an der Universität Hohenheim verwendet werden.
Insgesamt vier Studierende bestimmen mit, wie Studiengebühren die Lehre in Hohenheim verbessern sollen, entschied der Senat der Universität Hohenheim auf seiner jüngsten Sitzung. Hinzu kommen drei Vertreter der Fakultäten, drei Fachstudienberater und ein weiterer Vertreter der Universität. Geleitet wird die neue Kommission von der Prorektorin für Lehre, Prof. Dr. Ute Mackenstedt.
"Bei vorsichtiger Schätzung rechne ich, dass wir durch Studiengebühren ungefähr 1,5 Millionen Euro pro Semester zur Verfügung haben", überschlägt der Rektor der Universität Hohenheim, Prof. Dr. Hans-Peter Liebig. Schließlich seien Einige, wie ausländische Studierende oder Studierende mit exzellenten Studienleistungen, von den Gebühren befreit. "Außerdem entstehen Mindereinnahmen, weil alle Universitäten in einen Studienfond einzahlen müssen, um das Kreditrisiko abzufedern - ein Schwachstelle des neuen Gesetzes, die wir schon bei der Planung ausdrücklich kritisiert haben."
Fest steht, dass der Betrag ausschließlich verwendet wird, um die Studienbedingungen zu verbessern, weshalb Studierende in der Kommission auch überproportional vertreten seien, denn "die wissen schließlich am besten, wo der Schuh drückt“, begründet Liebig die Kommissionszusammensetzung. Ziel der Kommission sei es, eine Liste von notwendigen Maßnahmen aufzustellen und Prioritäten zu setzen.
Wie das Geld schließlich auf die einzelnen Fachbereiche verteilt wird, ist derzeit auch unter Studierenden umstritten. Ein Modell plädiert für die finanzielle Unterstützung der Heimatfakultät - von der besonders die Wirtschaftswissenschaften profitieren würden. Andere befürworten, bei der Verteilung auch zu berücksichtigen, dass Fächer wie Natur- und Agrarwissenschaften durch wesentlich höhere Ausstattungskosten belastet seien. "Für die Kommission ist es sicher keine leichte Aufgabe, hier einen Ausgleich zu finden. Gerade bei dieser Fragestellung werde ich mit hohem Interesse die Auffassungen der Professoren und Studierenden anhören", erklärt Liebig.