Universität Hohenheim optimiert internationale Öko-Zertifizierung  [03.09.08]

2,7 Millionen Euro Projektförderung von der EU: Fakultät Agrarwissenschaften erzielt großen Erfolg im europäischen Wettbewerb

Dass auch wirklich Öko drin ist, wo Öko draufsteht, gerade wenn die Lebensmittel im Ausland hergestellt worden sind, daran sind Konsumenten angesichts einer wachsenden Produktpalette immer stärker interessiert. Für die Bauern bedeuten die Zertifizierungsprozesse jedoch einen erheblichen Aufwand. Die Zertifizierungsverfahren europaweit zu optimieren ist der EU nun 2,7 Millionen Euro wert. Mit diesem Betrag finanziert sie im Rahmen des 7. EU-Forschungsrahmenprogrammes ein internationales Projekt zur Öko-Zertifizierung an der Universität Hohenheim. Das internationale Konsortium unter der Leitung von Prof. Dr. Stephan Dabbert vom Institut für Landwirtschaftliche Betriebslehre an der Fakultät Agrarwissenschaften soll Vorschläge entwickeln, wie sich das System der Öko-Zertifizierung verbessern lässt.

„Manchen Landwirt hält das derzeitige System der Öko-Zertifizierung aufgrund des hohen Aufwandes von einer Umstellung auf ökologischen Landbau ab“, weiß Prof. Dr. Dabbert. „Andererseits wollen die Verbraucher höchstmögliche Zuverlässigkeit in der Kontrolle, damit die Echtheit der Öko-Produkte garantiert ist.“

Gemeinsam mit wissenschaftlichen Partnern und Zertifizierungsunternehmen aus Deutschland, Dänemark, der Schweiz, Großbritannien, der Tschechischen Republik, Italien und der Türkei wird die Arbeitsgruppe von Prof. Dr. Dabbert in Hohenheim Vorschläge und Verfahren erarbeiten um das System zu verbessern. „Dies ist deshalb eine besonders spannende Aufgabe, da es zur Öko-Zertifizierung noch kaum Forschungsarbeiten gibt. Wir betreten also wissenschaftliches Neuland“, so Prof. Dr. Dabbert. Zu Beginn wird eine umfassende Bestandaufnahme des Öko-Zertifizierungssektors vorgenommen. Dessen Größe in der EU schätzt Prof. Dr. Dabbert auf derzeit etwa 200 Millionen Euro Umsatz pro Jahr. Das Projekt mit dreijähriger Laufzeit beginnt am 1. September 2008.

Mit dem Projekt hat sich die Universität Hohenheim gegen starken europäischen Wettbewerb durchgesetzt: 83 Prozent der gestellten Anträge wurden abgelehnt und nur 17 Prozent bewilligt. Von den 33 bewilligten Anträgen werden nur der Hohenheimer und ein weiterer von Deutschland aus koordiniert.

 

Text: Leonhardmair / Lembens-Schiel

Kontakt für Medien:

Prof. Dr. sc. agr. Stephan Dabbert, Fg. Produktionstheorie und Ressourcenökonomik im Agrarbereich, Tel.: 0711 459-22541, E-Mail: dabbert@uni-hohenheim.de


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