Sportduschen für den Notfall:
Uni Hohenheim begrüßt Sanierung von Studierenden-Wohnheim [05.07.23]
Wohnheim in Schwerzstraße wird aufwendig saniert / Rektor kündigt pragmatische Hilfe an, wenn Bauarbeiten des Studierendenwerkes noch einmal zu Komplikationen führen sollten
Die gute Nachricht: Das Studierendenwerk Tübingen-Hohenheim investiert aktuell einen zweistelligen Millionenbetrag, um zwei seiner Wohnheime in der Schwerzstraße zu modernisieren. Die weniger Gute: Im Mai kam es in der Folge in einem der Häuser zu einem mehrtägigen Wasserausfall. In Medienberichten beklagen Bewohner:innen, sie fühlten sich mit diesem und anderen Wohnproblemen vom Studierendenwerk nicht erst genommen. Nach Telefonaten mit dem rechtlich selbstständigen Studierendenwerk will Rektor Prof. Dr. Stephan Dabbert die Wogen mit Pragmatismus glätten.
In einer Stadt wie Stuttgart sind Wohnraumplätze begehrt, weiß Rektor Prof. Dr. Dabbert. „Wir sind deshalb sehr froh, dass das Studierendenwerk Tübingen-Hohenheim in den letzten Jahren zwei Wohnheime mit über 300 Plätzen campusnah fertiggestellt und ein weiteres in Planung hat.“
Denn anders, als der Name vielleicht vermuten lässt, ist das Studierendenwerk („StuWe“) nicht Teil der Universitäten, sondern ein unabhängiges Unternehmen. Vor allem im operativen Geschäft handelt das StuWe völlig eigenständig.
Beifall von der Universität Hohenheim erhielt das StuWe deshalb auch für seinen Plan, die Wohnheime in der Schwerzstraße schrittweise zu modernisieren. „Diese Gebäude sind außen saniert, aber innen in die Jahre gekommen und genügen nicht mehr den heutigen Bedürfnissen an das Zusammenleben von jungen Menschen, die neu in eine fremde Stadt kommen“, so Rektor Dabbert.
Ein Haus ist bereits saniert – was zu Problemen beim zweiten Wohnheim führt
Eines der beiden Häuser – die Schwerzstraße 3 – ist bereits saniert. Bei einem Weiteren – der Schwerzstraße 2 – laufen die Bauarbeiten. Diese jedoch mit Komplikationen, wie Bewohner:innen des benachbarten Wohnheims Schwerzstraße 1 zu Wochenbeginn in der Stuttgarter Zeitung berichteten. Unter anderem wären Heizungsrohre leck geschlagen. An einem langen Wochenende im Mai sei dafür das Wasser ganz ausgefallen – inklusive Toiletten, Duschen und einer Telefonzentrale für Notfälle.
„Mir stellt sich der Sachverhalt inzwischen so dar, dass mehrere Dinge zusammenkamen“, berichtet der Rektor aus einem Telefonat mit der Geschäftsführung des StuWe, in dem er um Aufklärung bat.
Als Teil der Sanierung sei die Warmwasserversorgung umgestellt worden, die auch das unsanierte Haus mitversorge. Dort seien jedoch noch alte Kunststoffrohre verlegt, die auf die Anforderungen der neuen Heizungsanlage nicht ausgelegt seien. Ein Umstand, den auch die Fachfirmen laut Stuwe nicht vorhergesehen hätten.
„Mein Eindruck ist, dass sich das Studierendenwerk engagiert, um das Problem mit einem Ingenieurbüro grundsätzlich zu lösen. Wobei das mit der aktuellen Situation in der Baubranche nicht einfach ist“, berichtet der Rektor. Für technische Probleme außerhalb der Bürozeiten will das StuWe eine neue, verlässlichere Notrufnummer eingerichtet haben. Die Kosten für die Dixie-Klos, die eine Mutter im Mai als Soforthilfe bestellt habe, seien inzwischen überwiesen.
Viel Verständnis habe er allerdings auch für die Studierenden. Sein Rat an das Studierendenwerk Tübingen-Hohenheim: „Alles so transparent wie möglich halten, Studierende mit ihren Wohnnöten ernst nehmen, und ihnen verdeutlichen: Es wird viel Geld investiert mit dem Ziel, dass Wohnen in der Schwerzstraße mittelfristig richtig attraktiv wird.“
Im Notfall will Uni die Sanitäranlagen der Sportstätten zur Verfügung stellen
Sollte es davor noch einmal zu Problemen mit Wasser und Sanitäranlagen kommen, will die Universität wenigstens kurzfristig Hilfestellung leisten. „Die vergangenen Wochen scheint es mit dieser Baustelle keine Probleme gegeben zu haben und ich hoffe, dass auch keine mehr auftreten. Ich habe jedoch mit der Kanzlerin und dem Sportbeauftragten der Universität vereinbart, dass wir in so einem Fall wenigstens die Duschen und Toiletten unserer Sportanlage in der Nähe der Wohnheime öffnen.“
Die genaue Organisation müsse diese Woche noch festgelegt werden. „Beide haben mir jedoch versprochen, dass wir das organisiert bekommen, falls es notwendig werde.“ Auch wenn dies im Notfall sicher nur eine Geste sei: „Wir wollen, dass Studierende an der Universität Hohenheim wenigstens das Gefühl von Wertschätzung und Willkommen erfahren.“
Text: Klebs
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