Jahresbericht der Gleichstellungsbeauftragten:
Anteil der Professorinnen weit unter Bundesdurchschnitt gesunken  [08.07.09]

Vollständiger Jahresbericht unter www.uni-hohenheim.de/presse

An den Zahlen hat sich wenig geändert: Noch immer klafft eine Riesenlücke zwischen dem mehr als ausgeglichenen Frauenanteil unter den Studierenden und dem vergleichsweise marginalen Anteil von 7 Prozent Professorinnen, die Lehrstühle an der Universität Hohenheim besetzen. Strukturell soll sich deshalb in den kommenden Jahren um so mehr tun, ließ Prof. Dr. Ute Mackenstedt bei der Präsentation ihres Jahresberichts 2008 durchblicken. Derzeit feilt die Gleichstellungsbeauftragte an der redaktionellen Endfassung eines Gleichstellungsförderplans, der vor allem strukturelle Hindernisse aus dem Weg räumen soll. Inhaltlich hat der Plan bereits alle Gremien der Universität Hohenheim passiert. Die Endfassung soll noch in den Sommerwochen präsentiert werden.

Wissenschaftspolitisch hat das Thema Gleichstellung in den vergangenen Jahren enormen Schub erhalten. Einer der wichtigsten Motoren ist die Deutsche Fördergemeinschaft: mit ihren Forschungsorientierten Gleichstellungsstandards beschloss die Förderorganisation im Jahr 2008 definitiv, Gelder für Forschungsprojekte zunehmend an die Bedingung zu knüpfen, dass die Forschungseinrichtungen eine aktive Gleichstellungspolitik betrieben.

Seither führten Mängel in der Gleichstellungs-Förderung zunehmend nicht nur zur intellektuellen, sondern auch zur finanziellen Verarmung, so die verkürzte Botschaft der Gleichstellungsbeauftragten Prof. Dr. Mackenstedt bei der Vorstellung des Jahresberichtes 2008 in öffentlicher Senatssitzung.

Das es auch anders geht, habe die DFG gerade erst am 1. Juli mit ihrem „Instrumentenkasten zu den Forschungsorientierten Gleichstellungsstandards“. Das Online-Informationssystem biete eine Fülle von qualitätsgesicherten Praxisbeispielen, wie sich die Gleichstellung von Frauen und Männern bei hohem wissenschaftlichem Niveau fördern ließe.

Dass die Universität Hohenheim in diesem Bereich Nachholbedarf habe, belegte Prof. Dr. Mackenstedt mit der Jahresstatistik. Gleichbleibend gut sei der Frauenanteil lediglich bei den Studierenden mit 56% (Vorjahr: 56%). Im Mittelbau betrage ihr Anteil noch leidlich befriedigende 45% (Vorjahr: 42%). Ein ausgesprochenes Tief offenbare sich bei der Besetzung der Hohenheimer Professuren, wo der Anteil der Professorinnen 7% (Vorjahr: 9%) betrage.

Als Konsequenz soll der anstehende Gleichstellungsförderplan tief in die Strukturen der Universität eingreifen, um als Querschnittsaufgabe in allen Bereichen und auf allen Ebenen der Universität zu wirken. „Gleichstellungsförderung muss sich als echte Querschnittsaufgabe etablieren, die ständig evaluiert, justiert und weiter entwickelt werden muss“, erklärte Prof. Dr. Mackenstedt.

Wesentliche Instrumente dazu seien deshalb verbindliche Ziel- und vor allem Zeitvorgaben, die einen Schwerpunkt des in Kürze präsentierten Gleichstellungsförderplans umfassten.

Weiterhin erhalten bleibe auch der Schwerpunkt, die Vereinbarkeit von Familie und Beruf zu erhalten und zu stärken. In diesem Segment hatte sich die als älteste familiengerechte Hochschule des Landes mehrfach und bundesweit als Avantgard positioniert. Dazu gehören Angebote wie die Kinderfeuerwehr, die Eltern beim plötzlichen Betreuungsnotstand innerhalb 20 Minuten eine 1:1-Betreuung für ihre Kinder stellt. Oder die Kita Kleinstein, die als erste Einrichtung zur wissenschaftlichen Frühförderung im Alter unter drei Jahren die Anerkennung als Haus der kleinen Forscher erhielt.

 

Kontakt für Medien:

Prof. Dr. Ute Mackenstedt, Gleichstellungsbeauftragte der Universität Hohenheim
Tel.: 0711 / 459-22275, E-Mail: mackenstedt@uni-hohenheim.de


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