Neue Märkte - neue Herausforderungen
Universität Hohenheim gründet Forschungszentrum zu Innovation & Dienstleistung [22.11.05]
Hochschulrat würdigt integriertes Forschungskonzept zum Aufbruch in das neue Wirtschaftszeitalter
Innovationen schaffen Chancen und neue Märkte. Gleichzeitig ändern neue Techniken auch etablierte Produkte und Dienstleistungen und stellen Unternehmen vor oft ungeahnte Herausforderungen. Die Universität Hohenheim wird den derzeit ablaufenden Umbruch in ein neues Wirtschaftszeitalter mit einem eigenen Dienstleistungszentrum und einem neuen Forschungszentrum „Innovation & Dienstleistung“ unterstützen. Auf jüngster Sitzung wurde das neue Forschungszentrum vom Hochschulrat der Universität Hohenheim formell gegründet. Nach der anstehenden konstituierenden Mitgliederversammlung und der Wahl des Vorstandes kann das Forschungszentrum im Frühjahr 2006 seine Arbeit aufnehmen.„Es liegt auf der Hand, dass Innovationen neuen Anbietern eine Chance bieten“, erklärt der Sprecher des künftigen Forschungszentrums, Prof. Dr. Stefan Kirn. „Bislang gibt es allerdings ein Forschungsdefizit, unter welchen Bedingungen Anbieter mit Innovationen Fuß fassen und wie sich vorhandene ausrichten müssen, um bestehen zu bleiben.“ Ein Schwerpunkt des Forschungszentrums wird deshalb Innovationsforschung einschließlich Risk Management und Corporate Finance sein. Weiterer Schwerpunkt sind innovative Dienstleistungen, die erst durch neue Techniken möglich werden und auch etablierten Anbietern neue Rollen auf dem Markt zuweisen. „Hier erleben wir zum Beispiel im Gesundheitswesen oder in der Auto-Industrie enorme Umbrüche“, bilanziert Prof. Dr. Stefan Kirn. Im künftigen Disease-Management würden neue Anbieter Ärzte, Krankenhäuser und Patienten durch Dienstleistungstelematik verknüpfen. Im Automobil-Sektor setzen externe Programmierer die etablierten Hersteller unter Druck, da bei neuen Motoren nicht mehr der Maschinenbauer, sondern die verwendete Software über die endgültige PS-Leistung entscheidet. Der zweite Schwerpunkt beschäftige sich deshalb mit der Industrialisierung von nicht-industriellen Dienstleistungen wie im Gesundheitswesen oder in Dienstleistungen wie Software, die in Produkte integriert ist sowie in entsprechende Vermarktungsstrategien.
Daneben integriere das neue wissenschaftliche Zentrum relevante Forschung zu:
Wissen, einschließlich Wissensmanagement, Entscheidungstheorie und E-Learning
Kommunikation, insbesondere Kommunikationsstrategien und Kommunikation zwischen Unternehmen und Markt
IT-gestützte Informationssysteme, insbesondere zum Einsatz entlang von Lieferketten und in Supply Webs, Semantic Web, Unternehmenssoftware, Telematik und Mobile Computing
Nachhaltigkeit und Umwelt, einschließlich Umweltinformationsmanagement und nachhaltige Produktion
Mit dem neuen Forschungszentrum Dienstleistung und Innovation greife die Universität Hohenheim bestehende Stärken auf und vertiefe ihr bekanntes Profil in den Wirtschaftswissenschaften, urteilt der Rektor der Universität Hohenheim, Prof. Dr. Hans-Peter Liebig. „Mit dem neuen Forschungszentrum ist es den Hohenheimer Wirtschafts- und Sozialwissenschaften gelungen, die Kompetenz von über 20 Lehrstühlen in einen Forschungsverbund mit ausgesprochen breitem und integriertem Ansatz zu vernetzen“, erklärt der Rektor. „Dank enger Zusammenarbeit mit der freien Wirtschaft wissen wir, dass Unternehmen auf ein entsprechendes Forschungszentrum nur gewartet haben.“
Kontakt für Medien:
Prof. Dr. Stefan Kirn, Sprecher des Forschungszentrums Innovation & Dienstleistung (komm.)
Universität Hohenheim, Institut für Betriebswirtschaftslehre, Fg. Wirtschaftsinformatik II
Tel.: 0711 – 459 24025; E-Mail: kirn@uni-hohenheim.de