Studium Generale:
Vom Selbstporträt in der Malerei bis zum Rauchverbot in der Gastronomie  [09.11.10]

Das öffentliche Angebot der Universität Hohenheim zum Wintersemester 2010/11 bietet Einblick in fünf verschiedene Themen.

Wissenshungrige willkommen: An fünf Abenden kann der interessierte Besucher im Rahmen des Studium Generale der Universität Hohenheim spannende Einblicke in die Welt der Wissenschaft wagen. Die Vorträge finden jeweils mittwochs um 18.00 Uhr in der Aula im Schloss Hohenheim oder im Euro-Forum, Kirchnerstr. 3, statt.

Mittwoch, 17.11.10
So lügt man mit Statistik

Wie kann man das statistisch beweisen, dass der Klapperstorch die Kinder bringt? Wie kann ein Vermögensverwalter jedes Jahr eine positive Rendite erwirtschaften und am Ende weniger haben als zuvor? Wieso sind immer ein Sechstel aller Deutschen arm? Wieso sind die Schweizer krimineller als die Österreicher? Ist das Reisen mit dem Flugzeug wirklich sicherer als das Reisen mit der Eisenbahn? Wieso verdienen Langzeitstudenten mehr? Anhand dieser und zahlreicher weiterer Beispiele klärt der Vortrag über Fehler, Pannen und Manipulationen beim Umgang mit Statistik auf. Mathematische Spezialkenntnisse sind nicht vonnöten; die vier Grundrechenarten reichen aus.

Referent: Prof. Dr. Walter Krämer (Universität Dortmund), Ort: Euro-Forum

 

Mittwoch, 01.12.10
Zwischen Repräsentation und Bekenntnis: Zur Geschichte des Selbstporträts von Jan von Eyck bis heute

Die Geschichte des Selbstporträts ist zwar kurz, doch sie hat es in sich: Selbstdarstellungen in der Kunst erreichten in der Renaissance ihren ersten Höhepunkt. Anfänglich noch eine Demonstration von Selbstbewusstsein, stellten sich Künstler schon bald existentielle Fragen in der Auseinandersetzung mit dem eigenen Bild. Das Selbstporträt wurde zum Mittel der Selbsttherapie. Wie die Künstler mit diesem Dilemma kreativ umgehen, wie sie zwischen Selbstüberhöhung und -entblößung, Selbstkarikatur und -zerstörung zu oft extremen und erschütternden Bildfindungen kommen ist Thema des Vortrages.

Referentin: Dr. Ina Conzen (Konservatorin für Malerei und Skulptur von 1900 bis 1980, Staatsgalerie Stuttgart), Ort: Aula

 

Mittwoch, 15.12.10
Wertorientierte Unternehmenssteuerung durch Risikoinformationen

Wertorientierte Steuerungssysteme gelten als State of the Art der Unternehmensführungsansätze. Doch methodische Defizite können schwerwiegende unternehmerische Fehlentscheidungen nach sich ziehen. Hauptproblem sind realitätsferne Modelle bei der Berechnung der Kapitalkosten, die von vollkommenen Kapitalmärkten ausgehen. Leistungsfähigere Methoden möchte der Vortrag vorstellen: Dr. Werner Gleißner zeigt, wie durch eine Verknüpfung von Controlling, Risikomanagement und wertorientierten Steuerungsansätzen die im Unternehmen verfügbaren „Insiderinformationen“ über Risiken genutzt werden können, um risikogerechte Kapitalkostensätze und damit Renditeanforderungen an spezifische Investitionen abzuleiten.

Referent: Dr. Werner Gleißner (Vorstand der FutureValue Group), Ort: Aula

 

Mittwoch, 12.01.11
Die Auswirkungen des Rauchverbots auf die Gastronomie

Rauchfrei in Kneipe, Café und Lokal – aus gesundheitlicher Perspektive erscheint das Rauchverbot als folgerichtig. Aus ökonomischer Perspektive stellt sich allerdings die Frage, ob die Schädigung von Nichtrauchern durch Passivrauchen tatsächlich einen Faktor darstellt, für den der Markt selbst keine Lösung findet. Nur dann wäre ein Verbot gerechtfertigt. Der Vortrag stellt die Frage, ob der Nichtraucherschutz gar durch hohe wirtschaftliche Einbußen bei den Gastronomen erkauft ist.

Referent: Dr. Harald Tauchmann (Rheinisch-Westfälisches Institut für Wirtschaftsforschung), Ort: Aula

 

Mittwoch, 26.01.11
Bürgerschaftliches Engagement in einer alternden Gesellschaft: Die soziale Frage des 21. Jahrhunderts

Bürgerengagement im Wandel: jenseits von Initiativen und Formen etablierter Strukturen, wie sie über Jahrzehnte vor allem von den großen Wohlfahrtsorganisationen angeboten worden sind, entwickelt sich in Deutschland eine neue Kultur des Engagements. Der Vortrag stellt aktuelle empirische Daten zum bürgerschaftlichen Engagement und Modelle der Sozialkapitalbildung vor. Prof. Dr. Michael Stricker erörtert, wie Wohlfahrtsverbände auf den Wandel der Engagementkultur in Deutschland reagieren und wie sie gezielt die Bildung von Sozialkapital zur Stärkung der Gesellschaft initiieren können.

Referent: Prof. Dr. Michael Stricker (FH Bielefeld), Ort: Aula

 

Text: Konstantinidis / Töpfer

Kontakt für Medien:

Prof. Dr. Jochen Streb, Universität Hohenheim, Institut für Kulturwissenschaften
Tel.: 0711 459-2 26 18, E-Mail: studgen@uni-hohenheim.de


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