Völkerverständigung:
Kulturmanager in Osteuropa gesucht  [03.03.09]

Robert Bosch Stiftung vergibt neue Stipendien für das Programm Kulturmanager im Studienjahr 2009/10 / Koordination durch Osteuropazentrum der Universität Hohenheim / neuer Schwerpunkt: Südosteuropa
 
Bewerbungsschluss für das Studienjahr 2009/10 ist der 9. März 2009. Weitere Informationen gibt es unter: www.kulturmanager.net

Bosnien und Herzegowina, Bulgarien, Kosovo, Mazedonien und Polen: Wer in diesen Ländern das Handwerk eines Kulturmanagers erlernen möchte und schon ein wenig Erfahrung mitbringt, ist bei der Robert Bosch Stiftung genau richtig. Diese sucht jetzt neue Bewerber für Stipendien mit dem neuen Schwerpunkt Südosteuropa. Die praktischen Tätigkeiten der Kulturmanager an den jeweiligen Gastländern umfasst eine breite Palette: Sie organisieren Kulturveranstaltungen und Bildungsangebote, unterstützen die Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, betreiben Fundraising und Drittmittelaquise und helfen bei der Vernetzung mit weiteren Kultur- und Bildungseinrichten im In- und Ausland. Dieses praktische Wissen und zusätzlich Fortbildungsseminare qualifizieren die Stipendiaten für den Einstieg in eine Führungsposition im internationalen Kulturaustausch.

Die Voraussetzung für die Bewerbung ist ein abgeschlossenes Hochschulstudium: entweder in Sprach-, Kultur-, Geistes- oder Wirtschaftswissenschaften mit Bezug zu Mittel-, Ost- und Südosteuropa oder ein Bachelorabschluss mit mehrjähriger Berufserfahrung bzw ein Masterabschluss. Die Bewerber sollten nachgewiesene Erfahrungen in der Kultur- uns Projektarbeit und gute Kenntnisse der deutschen Kunst- und Kulturszene nachweisen können. Die Muttersprache sollte Deutsch und Sprachkenntnisse des Gastlandes sollten vorhanden sein. Auslandserfahrung in Mittel-, Ost- und Südosteuropa sind ebenfalls Voraussetzung.

Zum Stipendienjahr 2009/10 nehmen folgende Gastinstitutionen teil:

• Kunstverein Protok, Banja Luka, Bosnien und Herzegowina

• Junges Theater, Mostar, Bosnien und Herzegowina

• Art Today Association, Plovdiv, Bulgarien

• Multimedia Zentrum, Pristina, Kosovo

• NGO Kontrapunkt/Kulturzentrum Tocka, Skopje, Mazedonien

• Zentrum für Balkankooperation LOJA, Tetovo, Mazedonien

• Stiftung Borussia, Allenstein/Olsztyn, Polen

 

Neben praktischem Wissen nehmen die Stipendiaten auch an Seminaren teil. Innerhalb der Fortbildungsseminare erhalten die Bewerber Einblicke in vier verschiedenen Modulen: dem Kulturmanagement, der Kulturkompetenz, der Führungskompetenz und der Förderung des Berufseinstiegs. Das Modul Kulturmanagement vermittelt den Kulturmanagern, durch die Zusammenarbeit mit der Pädagogischen Hochschule Ludwigsburg, Wissen in Projektmanagement, Kulturfinanzierung, Kulturpolitik, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit und Grundlagen im Controlling.

Im Bereich Kulturkompetenz erhalten die Stipendiaten durch Seminare und Diskussionen mit Experten einen Überblick über die deutschsprachige Kulturlandschaft. Durch das Modul Führungskompetenz bekommen die Kulturmanager einen Einblick in Bereiche wie Kommunikation, Konfliktmanagement, Mitarbeiterführung und Strategie- und Organisationsentwicklung. Um die Stipendiaten auf den Berufseinstieg in deutsche oder internationale Kultur- und Bildungseinrichtungen vorzubereiten, finden sie im Modul Förderung des Berufseinstiegs Beratung und Unterstützung.

Zurzeit gibt es 27 Alumni Hohenheims aus dem Programm Robert Bosch Kulturmanager in Mittel- und Osteuropa. Mit den weiteren sechs Kulturmanagern, die Ende Juli 2009 aus dem Programm ausscheiden, wächst die Zahl im Sommer auf 33 an.

Ehemalige Kulturmanagerinnen aus Hohenheim sind heute beispielsweise Programmleiterin des Diplomatenkollegs im Auswärtigen Amt, Leiterin des Informationsbüros des Deutschen Akademischen Austauschdienstes in Bukarest oder Projektkoordinatorin der Geschäftstelle Luther 2017 der Lutherstadt Wittenberg. Vier Alumni aus Hohenheim gründeten außerdem inter:est, ein Büro für Kulturmanagement und Kulturaustausch mit Mittel-, Ost und Südosteuropa.

Die Stipendiaten erhalten von der Robert Bosch Stiftung ein monatliches Stipendium in Höhe von 1.500 Euro, eine Übersiedlungspauschale und Kindergeld. Außerdem kümmert sich die Stiftung um eine Kranken-, Unfall-, und eine Haftpflichtversicherung sowie die An- und Rückreisekosten.

 

Hintergrund Osteuropa-Zentrum

Das Hohenheimer Zentrum für Forschung, Lehre, Weiterbildung und Beratung in und mit den wissenschaftlichen Einrichtungen der mittel-, ost- und südosteuropäischen Länder wurde 1995 gegründet. Als fakultätsübergreifende Einrichtung bündelt das Osteuropazentrum die wissenschaftlichen Kompetenzen der Universität Hohenheim in den Natur-, Agrar-, Wirtschafts- und Sozialwissenschaften, um fachwissenschaftliche Kooperation mit Partnern in den mittel- und osteuropäischen Ländern zu initiieren und interdisziplinäre Projekte länderübergreifend zu koordinieren. Das Osteuropa-Zentrum der Universität Hohenheim koordiniert seit dem Studienjahr 1999/2000 das Lektorenprogramm der Robert Bosch Stiftung.

 

Hintergrund Robert Bosch Stiftung

Die Robert Bosch Stiftung ist eine der großen unabhängigen Stiftungen in Deutschland. Sie wurde 1964 gegründet und setzt die gemeinnützigen Bestrebungen des Firmengründers und Stifters Robert Bosch fort. Die Stiftung beschäftigt sich hauptsächlich mit den Themenfeldern Völkerverständigung, Bildung und Gesundheit. Ein wesentliches Instrument dieser Förderung ist das Lektorenprogramm an Hochschulen in Osteuropa und China, das seit 1993 besteht.

 

Text: Petschko / Klebs

Kontakt für Medien:

Johanna Holst, Osteuropazentrum, Universität Hohenheim
Tel.: 0711 459-23007, Fax: 0711 459-23868, E-Mail: johanna.holst@uni-hohenheim.de


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