Hochschulwettbewerb „Alltagstauglich?“: Forschungsministerium prämiert Konzept für Aktionstag Biomasse  [02.03.09]

10.000 Euro für Schüler-Informationstag am 23. Juli 2009

Noch hat er gar nicht stattgefunden – und fährt schon die ersten Preise ein: im Rahmen des Hochschulwettbewerbes „Alltagstauglich?“ zeichnet das Bundesforschungsministerium das pädagogische Konzept für einen Aktionstag Biomasse, am 23. Juli auf der Versuchsstation Unterer Lindenhof der Universität Hohenheim, aus. Der Aktionstag richtet sich an Schülerinnen und Schüler der Sekundarstufen I + II. Die Schüler können selbst Biodiesel, Lampenöl oder Cremes aus Öl herstellen, erhalten Einblicke in Deutschlands erste Forschungsanlage Biogas und berechnen, wie viel Anbaufläche oder wie viel Tiere im Stall für wie viel Bioenergie benötigt werden. Lehrer erhalten spezielle Unterrichtsmappen zur Vorbereitung. Für die Öffentlichkeit wird die Forschungsanlage am Nachmittag geöffnet. Das Bundesforschungsministerium unterstützt dieses und 14 andere Projekte mit jeweils 10.000 Euro. Aus Baden-Württemberg ist neben der Universität Hohenheim noch die Universität Freiburg unter den Siegern vertreten.

Es ist die jetzige Generation, bei der die fossilen Energieträger bereits knapp werden – dennoch sind nachwachsende Rohstoffe für die meisten Schüler ein inhaltsleerer Begriff. Den mit Inhalten zu füllen, haben sich die Initiatoren des Aktionstages Biomasse der Universität Hohenheim zum Ziel gesetzt.

„Die Spannung im Kuhfladen“ haben Prof. Dr. Wilhelm Claupein und Leopold Peitz als Motto über den Tag gestellt. Entsprechend konkret soll es am Aktionstag zugehen – etwa wenn Schüler Ställe besichtigen, bei der Saat von Energiepflanzen teilnehmen, Weidenkörbe flechten oder ausrechnen, wie viele Fußballfelder mit Raps oder Sonnenblumen benötigt werden, um die Oma in Hamburg zu besuchen.

Neben dem aktuellen Forschungsstand soll der Aktionstag vor allem Einblick in Möglichkeiten, Nutzen aber auch Gefahren von naturwissenschaftlich -technischen Entwicklungen geben. „Den Schülern soll auch die Verantwortung über künftige umwelt- und klimafreundliche Energie- u Rohstoffversorgung bewusst werden“, sagt Prof. Dr. Claupein. Dazu gehöre auch das Spannungsfeld von Energie- und Ernährungssicherung als zwei eng vernetzte Forschungsschwerpunkte der Universität Hohenheim.

Ideale Rahmenbedingungen findet das Projekt auf der Versuchsstation „Unterer Lindenhof“ der Universität Hohenheim. „Seit Juli 2008 treibt hier die erste Forschungsanlage Biogas die Generatoren an und liefert Wärme, Gas und Strom“, erklärt Peitz als Leiter der Versuchsstation. Gleichzeitig dient die Anlage als Herz der Bioenergieforschungsplattform Baden-Württemberg. Dazu kooperiert die Universität Hohenheim im Verbund zwischen verschiedenen Hochschulen und Forschungseinrichtungen.

 

Hintergrund: Wettbewerb „Alltagstauglich?“ im Forschungsjahr 2009

Unter dem Motto „Alltagstauglich?“ waren Universitäten, Hochschulen und Fachhochschulen in Deutschland eingeladen, originelle Projektideen für eine öffentlichkeitswirksame Vermittlung von wissenschaftlichen Themen insbesondere für Schüler und Schülerinnen zu entwickeln. Für die Umsetzung stellt das Bundesforschungsministerium den Hochschulen jeweils 10.000 Euro zur Verfügung. Das Wissenschaftsjahr 2009 – Forschungsexpedition Deutschland, ist der Beitrag des Bundesforschungsministeriums zu den Jubiläen 60 Jahre Gründung der Bundesrepublik und 20 Jahre Mauerfall. Träger des Wissenschaftsjahres 2009 sind die Initiative Wissenschaft im Dialog (WiD), die Deutsche Akademie der Naturforscher Leopoldina, die Robert Bosch Stiftung und der Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft.

 

Hintergrund: Forschungsplattform Bioenergie – Partner und Projekte

Die Biogasanlage der Universität Hohenheim ist das Herzstück der „Forschungsplattform Bioenergie“ des Landes Baden-Württemberg mit einem Gesamtvolumen von 2,4 Millionen Euro. Neben der Universität Hohenheim sind an der Forschungsplattform außerdem die Universität Stuttgart, das Forschungszentrum Karlsruhe, die Hochschulen Rottenburg und Reutlingen sowie das Zentrum für Sonnenenergie und Wasserstoff-Forschung beteiligt. Durch die interdisziplinäre Arbeitsweise, unter Zusammenarbeit der verschiedenen Akteure, wird eine effizientere Forschung mit besseren Ergebnissen möglich. Während die Universität Hohenheim Intensiv-Messreihen durchführt und verfahrenstechnische Forschung an der Biogasanlage vornimmt sowie zu pflanzenbaulichen Maßnahmen und Reststoffverwertung forscht, beschäftigen sich weitere Arbeitsgruppen mit der Gasaufbereitung und mit einer Analyse des Gesamtsystems. Ermöglicht wurde die Biogasanlage durch das Sponsoring und Spenden der Ellrichshausen´schen-Stiftung sowie der Firmen EnBW AG, FairEnergie GmbH, KWS Saat AG, Schaumann Stiftung, MT-Energie GmbH & Co. KG und der VAG-Armaturen GmbH.

 

 

Kontakt für Medien:


Prof. Dr. Wilhelm Claupein, Universität Hohenheim, Institut für Pflanzenbau und Grünland,
Tel: 0711 459-24114, E-Mail: claupein@uni-hohenheim.de

Dipl.-agr.oec Leopold Peitz, Universität Hohenheim, Versuchsstation für Tierhaltung, Tierzüchtung und Kleintierzucht, Unterer Lindenhof
Tel.: (07121)9897-12, E-Mail: peitz@uni-hohenheim.de


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