Universitäten stärken Fachkräfte-Initiative im Land  [07.07.23]

Die Universitäten begrüßen die politischen Initiativen zur Gewinnung von Fach-kräften im Land – mit passgenauer Unterstützung sollen deutlich mehr der nachgefragten MINT-Experten ausgebildet werden

Der Vorsitzende der Konferenz der Forschungsuniversitäten in Baden-Württemberg, Prof. Dr. Thomas Puhl, Rektor der Universität Mannheim, hält die vorgestern von der Grünen-Fraktion im Landtag vorgestellten Ergebnisse der Ideenwerkstatt zur Behebung des Fachkräftemangels für einen wichtigen Schritt. Man habe sich intensiv daran beteiligt und hoffe nun, dass die Landesregierung die Maßnahmen auch rasch umsetze.


Er sagte: „Im Bereich der forschungsorientiert ausgebildeten Absolventinnen und Absolventen der Universitäten ist im Land die Nachfrage der Wirtschaft im MINT-Bereich besonders hoch. Hier müssen gezielte Maßnahmen ergriffen werden, um dem absehbar künftig weiterwachsenden Bedarf gerecht werden zu können. Wenn Baden-Württemberg nicht mehr genügend Nachwuchskräfte ausbildet, werden die Unternehmen ihre Forschung und Entwicklung, aber auch ihre Produktion verstärkt ins Ausland verlegen.“
Essentiell für den Erfolg der Initiative sind hier vor allem folgende Schritte:

  1. Im Rahmen der Berufsorientierung den Schülern – und vor allem auch den Schülerinnen – sind die vielfältigen Möglichkeiten im MINT-Bereich ausreichend bekannt zu machen. Hier gibt es bereits vielfältige Initiativen, die aber weiter gestärkt und durch eine bessere Verankerung des MINT-Bereichs in den Lehrplänen begleitet werden sollten.

  2. Gezielte Anwerbung von inländischen und internationalen Studierenden für identifizierte Mangelbereiche: Neben verbesserten Strategien für die Anwerbung müssen vor allem das Studienangebot und die Infrastrukturen der Uni-versitäten mit den nationalen und internationalen Wettbewerbern mithalten können. Dies gilt angesichts der im Bundesvergleich hohen Mieten auch für das viel zu geringe Angebot an Wohnheimplätzen und die in vielen Fällen rückständigen und stark sanierungsbedürftigen Universitätsgebäude, die Baden-Württemberg als Studienstandort zunehmend unattraktiver machen. Zudem muss der Übergang zwischen Studium und Arbeitswelt verbessert werden. Notwendig sind daher:
  • Gezielter Ausbau der englischsprachigen Studiengänge;
  • Deutliche Intensivierung der Betreuung und Begleitung der Studierenden, gerade auch der „internationals“, um ihren Studienerfolg zu sichern;
  • Finanzierung eines Landesstipendienprogramms für „Mangelfächer“;
  • Schaffung eines Landesprogramms zum Ausbau der Career Center an den Universitäten, die bereits studienbegleitend die Kontakte zur Wirtschaft vermitteln können;
  • Einrichtung einer Landesinitiative zum Wohnheimbau zusätzlich zum Bundesprogramm „Junges Wohnen“;
  • Eine Strukturreform und bessere Finanzierung des Hochschulbaus, um schnelle Fortschritte zu attraktiven, klimagerechten Universitätscampi zu erzielen, die Anziehungskraft für Studienanfängerinnen und -anfänger wie auch auf hochqualifizierte Nachwuchswissenschaftlerinnen und -wissenschaftler entfalten.


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