Lehr-Begeisterung "bis zur Besessenheit":
Universität Hohenheim zeichnet Top-Dozenten aus  [18.02.08]

Erstmals verliehen mit 10.000 Euro Preisgeld / vergeben an PD Dr. Matthias Frisch und Dr. Till Tolasch
 
Pressefotos unter www.uni-hohenheim.de

Sie heißen Privatdozent Dr. Matthias Frisch vom Institut für Pflanzenzüchtung und Dr. Till Tolasch vom Institut für Zoologie und setzten sich im Hörsaal gegen starke Konkurrenz durch. Im Rahmen des Professoriums, am 15. Februar 2008, werden beide die Hohenheimer Lehrpreise für die Jahre 2006 und 2007 entgegen nehmen. Die Preise sind zweckgebunden mit jeweils 10.000 Euro dotiert. Das Vorschlagsrecht für die Verleihung liegt bei den Studierenden.


Freude und Motivation im Studierenden wecken und die Lehre nicht als Last anzusehen – das sind nach Ansicht der Preisträger Privatdozent Dr. Matthias Frisch und Dr. Till Tolasch die wichtigsten Ziele für einen guten Dozenten. "Ich kann mich selber für mein Fach schon fast bis zur Besessenheit begeistern, und das hilft mir natürlich sehr, wenn ich versuche, diese Begeisterung dann weiterzugeben", erläutert Dr. Tolasch sein Erfolgsrezept. PD Dr. Frisch denkt sich in den Studenten zurück, der er selbst einmal war: "Ich versuche immer den Stoff aus dieser Perspektive zu erarbeiten und stelle mir dabei die Frage: Was ist es, das dieses Thema wirklich interessant macht?“

Zwei Konzepte, die offensichtlich aufgehen: Anlässlich des Professoriums am 15. Februar wird Pflanzenzüchter PD Dr. Frisch den Hohenheimer Lehrpreis als Top-Dozent des Jahres 2007 entgegen nehmen. Nominiert haben ihn Studierende der Fachschaft Agrarwissenschaften, die endgültige Entscheidung fällte der Senat der Universität Hohenheim. Zusammen mit ihm wird der Zoologe Dr. Till Tolasch den Hohenheimer Lehrpreis für das Jahr 2006 entgegennehmen, der ihm bereits im Vorjahr zugesprochen war.

"Mit dem neuen Lehrpreis der Universität Hohenheim wollen wir unsere Dozenten zusätzlich zu Top-Leistungen motivieren und besonderes Engagement belohnen", definiert Prof. Dr. Hans-Peter Liebig, Rektor der Universität Hohenheim. Aus diesem Grund sei es auch nicht nur eine Auszeichnung ehrenhalber: „Der Preis ist mit 10.000 Euro dotiert, die die Preisträger zweckgebunden für weitere Lehrverbesserungen wie Fortbildungen oder anderes einsetzen können.“

Vorbild des neuen Preises ist der Landeslehrpreis des Baden-Württembergischen Ministeriums für Wissenschaft, Forschung und Kunst. Dieser honoriert seit 1996 erstklassige Lehre an den Hochschulen des Landes. Das Vorschlagsrecht für potentielle Preiskandidaten liegt bei den Fachschaften.

 

Lebendiger Unterricht und Hilfestellung beim Berufsstart: Laudatio auf PD Dr. Frisch

An PD Dr. Frisch schätzen die Studierenden seinen „äußerst lebendigen und sprachlich verständlichen Vortragsstil“, außerdem die „didaktisch hervorragend aufbereiteten und übersichtlichen Lehrinhalte“ sowie seine „vielfältigen Unterrichtsmethoden“. Das Ergebnis spräche jedenfalls für ihn: Viele Studierende vertieften das Fach Pflanzenzüchtung im weiteren Studiengang und seine Lehrveranstaltungen seien nicht nur von einem intensiven Austausch, sondern auch von selten fehlenden Studierenden geprägt.

Darüber hinaus setze sich PD Dr. Frisch auch außerhalb seiner Lehrveranstaltungen für seine Schüler ein. Seine guten Kontakte zu Züchtungsfirmen nutze er, um seine Schüler bei der Suche nach Praktikumsplätzen, bei Masterarbeiten und nach dem Abschluss auch auf der Suche nach festen Stellen zu unterstützen.

Schon in frühen Morgenstunden unterwegs: Dr. Till Tolasch

Schon in frühen Morgenstunden unterwegs: Dr. Till Tolasch

Der 1968 in Heilbronn geborene Agrarwissenschaftler studierte von 1989 bis 1995 in Geisenheim, Dijon/Frankreich und an der Universität Hohenheim Weinbau, Getränketechnologie und Agrarwissenschaften. Er ist Hohenheim außer bei einem zweijährigen Forschungsaufenthalt in den USA seither immer treu geblieben und habilitierte 2006 im Fachgebiet Pflanzenzüchtung und Bioinformatik. Seine Lehrtätigkeiten übt er als Akademischer Rat am Institut für Pflanzenzüchtung am Lehrstuhl von Prof. Dr. Albrecht Melchinger im Fachgebiet Angewandte Genetik und Pflanzenzüchtung aus. Im Jahr 2000 startete er mit Vorlesungen zur "Einführung in die Pflanzenzüchtung" und "Allgemeine Pflanzenzüchtung" sowie Lehrveranstaltungen über "Selektionstheorie", "Markergestützte Selektion" und "Zuchtplanung".

 

Witz, Freundlichkeit und Unterricht im Morgengrauen: Laudation auf Dr. Tolasch

Sein Unterricht falle durch Witz, Freundlichkeit, ausgezeichnet strukturierten und verständlich veranschaulichten Lehrstoff auf, attestierten Studierende dem Zoologen Dr. Till Tolasch, der es bereits im Jahre 2006 aufs Siegertreppchen des Hohenheimer Lehrpreises schaffte. Als wissenschaftlicher Assistent am Institut für Zoologie im Fachgebiet Tierökologie bei Prof. Dr. Johannes Steidle sind seine Übungsveranstaltungen im Grundstudium für alle Biologiestudierenden Pflicht.

Trotz hohen Niveaus sei die Erfolgsquote in den Abschlussklausuren zu seinen Veranstaltungen besonders hoch. Studierende bescheinigen ihm eine große Anhängerschaft, die sogar vor Exkursionen zu frühster Morgenstunde oder bis tief in die Nacht nicht zurück schreckt.

Dr. Till Tolasch wurde 1966 in Jugenheim an der Bergstrasse geboren und beschäftigt sich seit der Schulzeit intensiv mit der einheimischen Insektenfauna. An der Universität Hamburg studierte er Chemie und promovierte anschließend über die chemische Kommunikation von Käfern. Dabei hat er nie den Pfad zwischen Chemie und Biologie verlassen. Deutschlandweit gilt er als anerkannter Insektenexperte.

 

Text: Leppin/Klebs


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