14. Geo-Tag der Artenvielfalt:
Über 1000 Tiere und Pflanzen leben auf dem Hohenheimer Campus  [21.06.12]

Insgesamt 627 Arten auf dem Gelände der Universität Hohenheim aufgespürt / Erstmals seltene Insekten gefunden

Dornschrecke, Flachstrecker und Stabwanze: Rund 150 Freiwillige und sechs Experten durchkämmten am vergangenen Freitag den Campus der Universität Hohenheim auf der Suche nach hoher Artenvielfalt. Bis in die Nacht hinein machten sie 385 Tiere und 242 Pflanzen aus – darunter auch einige sehr seltene Insekten. Anlass der Inventur war der 14. Geo-Tag der Artenvielfalt.

„627 Arten – das Ergebnis kann sich sehen lassen“, freut sich Prof. Dr. Johannes Steidle, Leiter des Fachgebiets Tierökologie an der Universität Hohenheim. Eigentlich hatte sich der Zoologe zusammen mit Diana Genius, Vorsitzende der studentischen Gruppe Greening Hohenheim, vorgenommen, mindestens 1000 verschiedene Arten zu finden. „Es war aber von Anfang an klar, dass das an einem einzigen Tag nur schwer zu schaffen ist“, so die beiden Initiatoren der Campus-Inventur.

Den artenreichsten Campus Deutschlands dürfte die Universität Hohenheim aber ohnehin haben. Generationen von Studierenden haben in Zoologie- und Botanik-Kursen praktischen Unterricht in den Hohenheimer Gärten genossen. Über die Jahre sind so Listen mit 416 Tier- und 816 Pflanzennamen zustande gekommen. „So gesehen kommen wir also gut auf weit über 1000 Arten“, fasst Prof. Dr. Steidle zusammen.

 

Eines der längsten Insekten Deutschlands lebt auf dem Hohenheimer Campus

Hinzu kommen seit dem vergangenen Freitag noch einige sehr seltene Insektenarten. Sie haben die rund 150 Dozenten und Studierende zum ersten Mal überhaupt auf dem Campus gesichtet. „Besonders überrascht war ich von der Stabwanze“, sagt Prof. Dr. Steidle, „sie ist relativ selten und gehört zu den längsten Insekten Deutschlands.“

Erstmals in ihren Keschern gefunden haben die Helfer auch einen sogenannten Flachstrecker, eine seltene Spinnenart, und eine Dornschrecke. „Hätten wir vier Wochen später gesucht, hätten wir wohl auch den Juchtenkäfer fangen können“, sagt Prof. Dr. Steidle. „Die erwachsenen Käfer treten erst ab Juli auf. Vorher lebt er noch im Larven- und Puppenstadium in hohlen Bäumen.“ Das unauffällige Insekt steht unter strengem Schutz und hatte 2010 im Vorfeld der Baumfällarbeiten am Stuttgarter Hauptbahnhof für Aufsehen gesorgt.

Text: Weik / Lembens-Schiel

Kontakt für Medien:

Prof. Dr. Johannes Steidle, Universität Hohenheim, Fachgebiet Tierökologie, Tel.: 0711/459 23667, E-Mail: jsteidle@uni-hohenheim.de

Diana Genius, Universität Hohenheim, Greening Hohenheim, E-Mail: Diana.Genius@uni-hohenheim.de


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