Corona-Prävention:
Universität Hohenheim setzt öffentliche Angebote vorerst aus [14.03.20]
Lehr-, Kultur- und Sportveranstaltungen bis auf weiteres ausgesetzt / Museen, Sammlungen, Schloss Hohenheim u.a. Universitäts-Gebäude für Öffentlichkeit geschlossen
Die Universität Hohenheim in Stuttgart setzt mit sofortiger Wirkung einen 10-Punkte-Plan von Sofortmaßnahmen um, den die Landesrektorenkonferenz der Universitäten von Baden-Württemberg am gestrigen Freitag beschlossen hat. Ziel der Sofortmaßnahmen ist es, die Verbreitung des Coronavirus einzudämmen oder zumindest zu verlangsamen. Unter anderem werden alle laufenden Präsenzveranstaltungen abgesagt, die Vorlesungszeit zum kommenden Sommersemester soll erst mit zweiwöchiger Verzögerung am 20. April beginnen. Für die Öffentlichkeit bedeutet dies, dass sie auf öffentliche Veranstaltungen und den Besuch von Universitätsgebäuden bis auf weiteres verzichten muss. Die botanischen Gärten bleiben jedoch für Einzelspaziergänger und Personengruppen bis Familiengröße geöffnet. Detailinfos spätestens ab Montag, 16.3.2020 unter www.uni-hohenheim.de/corona
„Als offene Universität bedauern wir diesen Schritt und hoffen auf das Verständnis der Bürgerinnen und Bürger für diese Vorsichtsmaßnahme“, erklärt der Rektor der Universität Hohenheim, Prof. Dr. Stefan Dabbert.
Basis der Entscheidung sind zehn Sofortmaßnahmen, die die Rektoren der baden-württembergischen Universitäten am Freitag, den 13. März 2020, mit dem Wissenschaftsministerium abstimmten und landesweit verabschiedeten. Damit greifen die Universitäten die Strategie der Landesregierung auf, die Ausbreitung des Coronavirus zu verlangsamen, indem Personenkontakte als Übertragungswege nach Möglichkeit reduziert werden.
Für die Öffentlichkeit bedeutet dies, dass Veranstaltungen oder beispielsweise die Weiterbildungsangebote der Landesanstalten vorerst ausfallen. Auch die Gewächshäuser bleiben für den Publikumsverkehr geschlossen. Die tierärztliche Praxis setzt ihr öffentliches Angebot bis auf weiteres aus.
Wesentlich folgenreicher sind die Auswirkungen natürlich für die Universitätsangehörigen selbst. Seit Verabschiedung der Sofortmaßnahmen ruhen auch alle Präsenzveranstaltungen. Der Vorlesungsbeginn zum Sommersemester wurde um zwei Wochen nach hinten auf den 20. April verlegt. Führungskräfte in Forschung und Verwaltung wurden aufgefordert, ihren Beschäftigten – wo möglich – flexible Modelle wie Arbeiten von zu Hause anzubieten. Ab kommender Woche arbeitet eine Task Force „Heim-Studium“ daran, großflächig Lehrveranstaltungen zu digitalisieren.
Die anstehenden Prüfungen ab 23. März sollen dagegen wie geplant stattfinden. Auch die Bibliothek bleibt für Universitätsangehörige geöffnet. In beiden Fällen werden jedoch die Abstände zwischen den Arbeitsplätzen vergrößert und das Hände-Desinfizieren beim Gebäudeeintritt zur Pflicht gemacht.
„Dabei müssen wir uns alle leider bewusst sein, dass wir mit unseren Maßnahmen immer nur aktuellen Einschätzungen folgen können, die sich beständig weiterentwickeln“, betont der Rektor.
Die Universität habe deshalb eine eigene Informationsseite eingerichtet, die bis Montag, 16.3.2020 aktualisiert wird. Zu finden ist sie unter www.uni-hohenheim.de/corona.
Expertenliste: Corona-Krise und ihre Folgen
Die weltweite Corona-Pandemie hat bereits jetzt einschneidende Folgen: der Bildungssektor, die Wirtschaft, die Arbeitswelt allgemein, aber auch das menschliche Miteinander werden voraussichtlich auch nach der Krise anders sein als vorher. Um damit sinnvoll umgehen zu können, sind sowohl in der Krise selbst als auch für die Zeit danach wissenschaftliche Fakten wichtiger denn je. Expertinnen und Experten der Universität Hohenheim informieren über die verschiedenen Aspekte der Corona-Krise und ihre Folgen. Ergebnisse und Experten: www.uni-hohenheim.de/expertenliste-corona-krise.
Text: Klebs