Neue Professur zum Semesterstart:
"Biofunktionalität der Lebensmittel" ergänzt Hohenheimer Schwerpunkt der Ernährungswissenschaft [19.10.06]
"Verstehen, wie Lebensmittel wirken" - Universität Hohenheim stärkt Forschungsschwerpunkt mit siebter Professur
"Glückshormone in Schokolade" sind ein populäres Beispiel dafür, dass Lebensmittel Funktionen haben, die in die biologischen Prozesse unserer Körper eingreifen und Reaktionen auslösen. Solche Phänomene wissenschaftlich zu untersuchen, ist ein Schwerpunkt der neuen Professur "Biofunktionalität und Sicherheit der Lebensmittel" an der Universität Hohenheim. Gleichzeitig baut die Universität mit der neuen Professur ihre Life Sciences mit dem Schwerpunkt der Ernährungswissenschaften weiter aus. Damit verfügt sie über sieben Professuren im Bereich Ernährung, Ernährungsmedizin, Prävention und assoziierter Grundlagenforschung. Insgesamt arbeiten rund 70 Professoren in Gebieten der Hohenheimer Life Science, die die gesamte Produktionskette von Nahrungsmitteln einschließlich ernährungswissenschaftlicher Konsequenzen im Fokus hat. Die neue Professur wurde zum Semesterstart mit PD Dr. Tilman Grune besetzt."Ziel unseres ernährungswissenschaftlichen Schwerpunktes ist es, sich intensiv damit zu beschäftigen, wie das, was wir auf dem Feld und im Stall produzieren, beim Menschen wirkt", bringt Rektor Prof. Dr. Hans-Peter Liebig das Thema auf den Punkt. Damit arbeitet die Universität Hohenheim vor allem im präventiven Bereich, um durch geeignete Ernährung das Auftreten von Krankheiten schon im Vorfeld zu minimieren. Eine besondere Chance in dem Konzept bietet dabei die enge interdisziplinäre Verflechtung mit den bundesweit führenden Agrarwissenschaftlern der Universität Hohenheim.
Die neue Professur "Biofunktionalität und Sicherheit der Lebensmittel" beschäftigt sich vor allem damit, wo und wie Lebensmittel beim Menschen wirken. "Dabei geht es weniger darum, welche chemischen Bausteine ein Lebensmittel besitzt, sondern wie Lebensmittel in die biologischen Prozesse des Menschen eingreifen", erklärt Prof. Dr. Tilman Grune. So können Einzelstoffe in Lebensmitteln verschiedene Reaktionen auslösen, die zum Beispiel den Körper unterstützen, etwa das Immunsystem stärken oder wie Hormone wirken.
"Wissenschaftlich ist dieses Gebiet zum größten Teil Neuland. Einzig bei den schädlichen Substanzen - den Giften - hat sich die Medizin bislang beschäftigt. Dem umgekehrten Vorgang - wie stoßen Substanzen aus Nahrungsmitteln positive Reaktionen an - haben wir bislang viel zu wenig Aufmerksamkeit geschenkt", erklärt Prof. Dr. Grune. Spezialgebiet des Wissenschaftlers sind Vitamine und ihre Wirkung als Antioxidantien - d.h. Substanzen, die Zellen vor Schäden durch sogenannte Freie Radikale schützen.
Die Professur steht somit am Schnittpunkt zwischen Ernährungswissenschaften, Biologie, Lebensmitteltechnologie und Agrarwissenschaften und schlägt besonders enge Brücken zum Lehrstuhl für Ernährungsmedizin und Prävention sowie zum Lehrstuhl für Biosensorik mit dem Forschungsschwerpunkt Biologische Signalverarbeitung.
Kontakt für Medien:
Prof. Dr. med. Tilman Grune, Universität Hohenheim, Lehrstuhl für Biofunktionalität und Sicherheit der Lebensmittel,
Tel.: 0711 459-24060, E-Mail: grune@uni-hohenheim.de