UN-Millennium-Tore präsentieren entwicklungsbezogene Forschung an der Universität Hohenheim [19.09.06]
Vom 27. September bis 5. Oktober 2006, Königstraße in Stuttgart
Mit einer Verbindung aus Kunst und Politik tourt derzeit eine Kampagne der Vereinten Nationen durch Deutschland, um vielversprechende Ansätze zur Lösung der drängendsten Menschheitsprobleme vorzustellen. Acht Tore symbolisieren die acht Ziele, die sich die Vereinten Nationen auf dem so genannten Millenniumsgipfel in New York gesetzt haben. Vorgestellt werden u.a. entwicklungsbezogene Forschungsprojekte am Tropenzentrum der Universität Hohenheim, die in enger Kooperation mit deutschen Unternehmen und lokalen Partnern durchgeführt werden. Mit angepassten Technologien im Bereich nachwachsender Rohstoffe als alternative Energiequellen und der kommerziellen Nutzung von Biodiversität zeigen die Hohenheimer Forscher Beiträge, wie die Millenniumsziele praxisgerecht Wirklichkeit werden können."Am UN-Millenniums-Tor 7 ‚Sicherung der ökologischen Nachhaltigkeit’ werden am 29.09. aktuelle Projekte des Tropenzentrums vorgestellt, die von Hohenheim ausgehende Innovationen in den Bereichen ‚Erneuerbare Energien’ und ‚Kommerzielle Nutzung von Biodiversität’ zeigen", sagt Dr. Ludwig Kammesheidt, Geschäftsführer des Tropenzentrums der Universität Hohenheim.
Zum Thema "Erneuerbare Energien" werden zwei Projekte vorgestellt, die Alternativen zu der Verwendung von Holz und fossilen Brennstoffen bieten. Holz ist weiterhin der wichtigste Brennstoff zum Kochen in den Entwicklungsländern. Dies führt zu einer Übernutzung der Wälder. "Sinnvoller wäre es, auf Pflanzenöle umzusteigen, die leicht und nachhaltig produzierbar sind", sagt Prof. Dr. Werner Mühlbauer vom Institut für Agrartechnik in den Tropen und Subtropen der Universität Hohenheim. Dort wurde ein Pflanzenölkocher entwickelt, der gemeinsam mit der BSH Bosch und Siemens Hausgeräte GmbH auf den Philippinen mit Erfolg getestet und zur Serienreife gebracht wurde. In diesem Einsatzgebiet wird er vor Ort für den lokalen Markt produziert. Eine Ausweitung in andere Ländern ist geplant.
Im anderen Bioenergieprojekt geht es um den Anbau von Jatropha, einem kleinen Baum aus Südamerika. Aus den Baumsamen kann Biodiesel gewonnen werden. „Jatropha kann auch auf stark degradierten Flächen angebaut werden und trägt somit zur nachhaltigen Entwicklung bei“, erklärt Prof. Dr. Klaus Becker, Leiter des Tropenzentrums der Universität Hohenheim, der dieses Projekt zusammen mit der DaimlerChrysler AG und lokalen Partnern in Indien durchführt.
Das dritte Projekt "Kommerzielle Nutzung von Biodiversität" thematisiert die wirtschaftlichen Chancen, die in der Pflanzenvielfalt der Regenwälder stecken. "Ein Beispiel ist Musa abaca, ein Bananengewächs, das eine hochwertige Faser liefert, die auch in der Automobilproduktion zum Einsatz kommt", sagt Prof. Dr. Joachim Sauerborn und erklärt weiter: "In Partnerschaft zwischen DaimlerChrysler und Hohenheim ist auf den Philippinen ein Konzept zur naturnahen Nutzung dieser Faser entwickelt worden, das darüber hinaus hilft, den dortigen Regenwald zu erhalten".
Kontakt für Medien:
Dr. Ludwig Kammesheidt, Tropenzentrum, Universität Hohenheim
Tel.: 0711/459-23742, E-Mail: kammesheidt@uni-hohenheim.de