4. Hohenheimer Landwirtschaftsdialog:
Internationaler Agrarhandel zwischen Fair Trade & Chlorhühnchen  [09.01.19]

Di, 15. Jan. 2019, 12:30 Uhr: PRESSEKONFERENZ, Hörsaal G-B01, Steckfeldstr. 2 (Südeingang), 70599 Stuttgart
 
Di, 15. Jan. 2019, 18:00 - 21:30 Uhr: Veranstaltung für interessierte Öffentlichkeit mit Digi-Voting / Universität Hohenheim, Otto Rettenmaier Audimax, Garbenstr. 30, 70599 Stuttgart

Während der Handel mit Fair Trade-Produkten boomt, wird der internationale Agrarhandel an anderer Stelle oft scharf kritisiert: EU-Importe richteten zum Beispiel auf afrikanischen Märkten Schaden an, so einer der Vorwürfe. Andererseits geht die Welternährungsorganisation FAO von einer zunehmenden Bedeutung des Agrarhandels für die Sicherung der Welternährung aus. Beim 4. Landwirtschaftsdialog an der Universität Hohenheim in Stuttgart diskutieren Vertreterinnen und Vertreter von Wissenschaft und Landwirtschaft, interessierte Bürgerinnen und Bürger sowie Studierende, welche Chancen und Risiken der internationale Agrarhandel birgt, ob es immer Gewinner und Verlierer geben muss und welche Einflussmöglichkeiten über Entscheidungen an der Supermarktkasse bestehen. Das Publikum ist eingeladen seine Meinung beim Digi-Voting und in Diskussionsrunden einzubringen. Medienvertreter können sich mit dem angehängten Antwortfax zur vorab stattfindenden Pressekonferenz anmelden.


Tomaten aus Marokko und Bananen aus Ecuador: Der internationale Agrarhandel ermöglicht es, auch in Deutschland nahezu ganzjährig Früchte zu genießen, die vor Ort nur saisonal oder gar nicht wachsen würden.

Aus Verbrauchersicht birgt der Handel über Ländergrenzen hinweg jedoch auch Risiken. Ein Beispiel sind die sogenannten Chlorhühnchen aus den USA: Dieses Geflügel wird vor dem Verpacken im Chlorbad desinfiziert. In Deutschland ist diese Methode unzulässig, allerdings besteht die Sorge, dass das mit Chlor behandelte Fleisch über Importe auf den hiesigen Markt gelangen könnte.

Zudem stehen der Agrarhandel der EU im Verdacht, in anderen Teilen der Welt Schaden anzurichten – so wird angeführt, dass afrikanische Kleinbäuerinnen und -bauern nicht mit Importen von billigen Geflügelteilen oder Milchpulver aus der EU konkurrieren können und dadurch wertvolle Einkommenschancen verlieren, mit denen sie die Armut überwinden könnten. EU-Importe von Soja, Rindfleisch und Palmöl werden als Ursache für die Abholzung tropischer Regenwälder gesehen.

Auf dem 4. Hohenheimer Landwirtschaftsdialog beleuchten Vorträge die Chancen und Risiken des internationalen Agrarhandels und das Potenzial von Handelsabkommen und Umwelt- und Sozialstandards. Beiträge kommen von:

  • Staatssekretärin Friedlinde Gurr-Hirsch MdL, Ministerium Ländlicher Raum und Verbraucherschutz (MLR), Baden-Württemberg
  • Prof. Dr. Christine Wieck, Leiterin des Fachgebiets Agrar- und Ernährungspolitik, Institut für Agrarpolitik und Landwirtschaftliche Marktlehre, Universität Hohenheim
  • Dr. Klaus-Dieter Schumacher, Analyst und Unternehmensberater im Bereich Agrarmärkte sowie Agrar- und Handelspolitik
  • Stefan Dürr, Ekosem-Agrar AG


Zwischen den Vorträgen gibt es für die Teilnehmer Gelegenheit, eigene Kommentare und Fragen in die Diskussion einzubringen. Spannend wird auch die Frage, ob sich das Meinungsbild der Besucher im Laufe des Abends verändert: Per Digi-Voting können sie zu Beginn und zum Ende der Veranstaltung abstimmen.

Der Eintritt zur Abendveranstaltung ist frei, eine Anmeldung ist nicht erforderlich.
Um Anmeldung zur Pressekonferenz mit dem angehängten Antwortfax wird gebeten.


HINTERGRUND: Hohenheimer Landwirtschaftsdialog

Mit der Veranstaltungsreihe „Hohenheimer Landwirtschaftsdialog“ schaffen die Fakultät Agrarwissenschaften der Universität Hohenheim und das Team Hohenheim der Jungen DLG (Deutsche Landwirtschafts-Gesellschaft) ein Forum, in dem Vertreterinnen und Vertreter aus Wissenschaft, der landwirtschaftlichen Praxis, der Politik, Studierende und die interessierte Öffentlichkeit über gesellschaftlich umstrittene Themen der Landwirtschaft diskutieren können. Damit möchte die Universität Hohenheim ihre wissenschaftliche Expertise stärker in die öffentliche Diskussion um die Zukunft der Landwirtschaft einbringen.

Text: Dannehl / Klebs

Kontakt für Medien:

Prof. Dr. Claudia Bieling, Universität Hohenheim, Fachgebiet Gesellschaftliche Transformation und Landwirtschaft
T 0711 459 24029 E claudia.bieling@uni-hohenheim.de


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