„Ich war zu Hohenheim Student“:
Ausstellung zu 200 Jahren studentisches Leben in Hohenheim [03.05.18]
Sa, 12.5.2018, 14:00 Uhr: Ausstellungseröffnung zu 200 Jahren studentisches Leben in Hohenheim, Museum zur Geschichte Hohenheims, Spielhaus im Exotischen Garten, 70599 Stuttgart
Unmittelbar nach der Gründung Hohenheims 1818 war es die Pflicht der Studierenden, im Schloss und den umliegenden Gebäuden in jeweils eigenen, beheizbaren Zimmern zu wohnen. Auch die Professoren logierten damals im Schloss. Das Museum zur Geschichte Hohenheims zeigt vom 12. Mai 2018 Präsentationen rund um die Geschichte des Lebens und Wohnens als Student, die Entwicklung der Studienpläne sowie der studentischen Feste, des Studierendensports und der Verbindungen. Zur Ausstellungseröffnung am 12. Mai 2018 um 14:00 Uhr im Spielhaus im Exotischen Garten ist die Öffentlichkeit herzlich eingeladen.
„Ich war zu Hohenheim Student“ – 200 Jahre studentisches Leben in Hohenheim. „Die Geschichte der Universität ist sonst häufig eine Geschichte der Statuserhöhungen und der berühmten Forscher. Es geht dabei oft unter, dass die Universität auch zu einem Großteil aus Studierenden besteht, deswegen möchten wir uns diesen widmen“, sagt der Ausstellungsleiter Prof. Dr. Ulrich Fellmeth.
Für das Leben als Student in Hohenheim galten in der Anfangszeit strenge Regeln: Alle Mahlzeiten mussten zusammen mit den Professoren zu festen Zeiten eingenommen werden. Der Tag begann um 7 Uhr mit dem gemeinsamen Frühstück und endete um 21 Uhr mit dem Schließen der Türen. Jeder Student musste dem Lehrerkonvent einen Stundenplan vorlegen und diesen peinlich genau einhalten.
In der Ausstellung präsentiert das Museum zur Geschichte Hohenheims mit Bildern und Zeichnungen illustrierte Schautafeln und Exponate zum studentischen Leben aus 200 Jahren. „Wir haben die Bilder und Informationen von unterschiedlichen Bereichen der Universität wie Verbindungen, dem Uni-Sport und der Uni-Musik erhalten“, sagt Prof. Dr. Ulrich Fellmeth. Bis ins 20. Jahrhundert hinein sei Hohenheim sehr isoliert von der Stadt gewesen. „Deswegen sind die Hohenheimer meist unter sich geblieben und haben ihr eigenes studentisches Leben entwickelt.“ Heute dagegen wohnen die meisten Studierenden nicht mehr in der Nähe und Hohenheim ist weniger von studentischem Leben geprägt als früher.
Verpflichtendes Freizeitprogramm für Studierende währen der NS-Diktatur
Kurz nach der Gründung der Landwirtschaftlichen Akademie waren die Freizeitaktivitäten – wie etwa die Hohenheimer Laienspielgruppe – vor allem von den studentischen Verbindungen geprägt. Nach dem 1.Weltkrieg veranstaltete dann der „Ausschuss für Allgemeinbildung und das Vortragsamt“ oftmals gesellige, „der Vermittlung von Kunstgenüssen“ dienende Abende für Studierende und Dozenten. Während der NS-Diktatur war das „studentische Freizeitangebot“ mit Wochenendausflügen, Feiern und Gedenkstunden vermutlich verpflichtend.
Später gab es dann auch ein umfangreiches Sportangebot, einen Unichor und ein Orchester sowie eine Theatergruppe und individuell organisierte Feste und Feiern von Verbindungen und Fachschaften. Die Ausstellung beleuchtet auch Aspekte wie das Entstehen der studentischen Selbstverwaltung, die Entwicklung der Studienpläne, bekannte und weniger bekannte Hohenheimer Alumni – wie Ministerpräsident Winfried Kretschmann oder FlixBus-Gründer Jochen Engert – sowie die Entwicklung der Studierendenzahlen von 1818 an.
Hintergrund: Informationen zur Ausstellung
Die Ausstellung im Museum zur Geschichte Hohenheim, Spielhaus im Exotischen Garten dauert vom 12. Mai 2018 bis Ostern (April) 2019. Der Eintritt ist frei. Führungen erfolgen nach Vereinbarung.
Öffnungszeiten
- bis 31. Oktober: Samstag 14:00 bis 17:00 Uhr, Sonn- und Feiertag: 10:00 bis 17:00 Uhr
- ab 1. November: Sonn- und Feiertag 10:00 bis 16:00 Uhr
HINTERGRUND: 200 Jahre Universität Hohenheim
Mit einer Sprengkraft von 170.000 Hiroshima-Bomben brach der Vulkan Tambora am 10. April 1815 in Indonesien aus. Tonnen von Asche- und Staubpartikel verdunkelten weltweit den Himmel. So sehr, dass der Sommer 1816 ausfiel, Ernten verdarben und Hungersnöte grassierten. Als Schlüssel zum Überleben investierten König Wilhelm von Württemberg und Königin Katharina in Bildung und Forschung: Sie gründeten am 20. November 1818 in Hohenheim die „Landwirtschaftliche Unterrichts-, Versuchs- und Musteranstalt“ – die Vorläuferin der heutigen Universität.
200 Jahre später folgt die Universität Hohenheim ihrem Gründungsauftrag, durch Forschung und Lehre Beiträge zur Lösung globaler Herausforderungen zu liefern. Im Jubiläumsjahr 2018 feiert sie das mit 180 Veranstaltungen. Themen wie Ernährung und Gesundheit, Klima, Wasser und Ökosysteme, soziale Ungleichheit oder Bioökonomie spielen dabei ebenso eine Rolle wie die kulturellen Aspekte des Campuslebens. Programm und Infos im Web, Facebook, Instagram und Twitter unter www.uni-hohenheim.de/jubilaeum2018 und #hohenheim200.
Text: A. Schmid
Kontakt für Medien:
Prof. Dr. Ulrich Fellmeth, Museum zur Geschichte Hohenheims
T 0711 459 23803, E fellmeth@uni-hohenheim.de