Battle of Universities:
Universität Hohenheim holt Pokal – TU Berlin als neuer Shootingstar  [26.05.08]

Zwei Wochen nach der bundesweiten Verhandlungsschlacht:
Platz eins geht an Team der Universität Hohenheim, Studierende der TU Berlin belegen als beste Newcomer Platz zwei

Gemeinsam hatten die Universitäten Tübingen und Hohenheim die ganze Republik herausgefordert. Beim Battle of Universities duellierten sich 336 Zweier-Teams von 49 Hochschulen fünf Tage lang am virtuellen Verhandlungstisch. Den bundesweit besten Geschäftsabschluss erzielte ein Team der Universität Hohenheim. Ein Sonderpreis für den besten Newcomer geht an die TU Berlin mit dem zweitstärksten Ergebnis. Ebenfalls unter den Top Ten: Die Universitäten Tübingen, Aachen und Trier. Initiatoren des knallharten Spiels und Beispiels für angewandte Lehre in den Wirtschaftswissenschaften sind die Lehrstühle für Marketing der Universitäten Hohenheim und Tübingen. Die Preisverleihung findet am 26. Mai im Schloss Hohenheim statt.

Deutschlands härteste Verhandler heißen Florian Becker und Peter Naumann, studieren an der Universität Hohenheim und sind das erfolgreichste Duo, wenn es um Preise, Konditionen und Gewinne geht. Mehr als 140 Prozent lag ihr Geschäftsabschluss über dem bundesweiten Durchschnitt. An zweiter Stelle: Christopher Otto und Mladen Stefanovic, Studierende der TU Berlin, die einen Geschäftsabschluss erzielten, der rund 135 Prozent über dem Durchschnitt lag.

Gefeilscht wurde digital – vom Sofa im Studentenwohnheim aus, per W-LAN im Straßencafe oder im funktionellen Ambiente der Hochschul-Computerräume: Als fiktive Firmenvertreter waren die Studierenden im Zweierteam in die Rolle eines Herstellers oder Zulieferers eines neuen Pflanzenschutzmittels geschlüpft und verhandelten in zweistündigen Runden über Preise, Liefermengen, Transport und weitere Bedingungen. Als Sieger wurden das Hersteller- und das Zulieferer-Team gekürt, das den höchsten Gewinn erzielte. Ein eigens entwickeltes Computerprogramm machte es möglich, dass Teilnehmer von Kiel bis München im Chat gegeneinander antraten.

„Zugegeben, wir hatten einen leichten Heimvorteil“, urteilt Mit-Initiator Prof. Dr. Markus Voeth von der Universität Hohenheim. Am Lehrstuhl für Marketing der Universität Hohenheim stehe Verhandlungsforschung nicht nur auf dem regulären Lehrplan – seit 2006 sind uniweite Verhandlungswettbewerbe in Hohenheim bereits feste Tradition.

 

Sonderpreis für TU Berlin als besten Newcomer

Ein Training, das sich auszahlt: insgesamt feilschten sich sechs Teams der Universität Hohenheim unter die Top Ten. Ebenfalls im Spitzenfeld: je ein Team der TU Berlin (Platz 2), der Universität Tübingen (Platz 7), der RWTH Aachen (Platz 9) und der Universität Trier (Platz 10).

Bei der Preisverleihung auf Schloss Hohenheim wird das Team der TU Berlin deshalb auch einen Sonderpreis erhalten: „Wir haben uns entschlossen, das Preisgeld zu splitten. Neben dem Battle-Pokal für das Spitzen-Team vergeben wir den Sonderpreis unter den Hochschulen, an denen es bislang keinen regelmäßigen Verhandlungswettbewerb gab“, sagt Jun.-Prof. Dr. Uta Herbst, Co-Initiatorin vom Lehrstuhl für Marketing der Universität Tübingen.

 

Naturwissenschaftler und Juristen übertreffen Wiwis / Gemischte Teams am erfolgreichsten

Mit ein paar Stereotypen räumen schließlich die Detail-Ergebnisse des Battles auf: Wer hätte beispielsweise gedacht, dass nicht BWL-Studenten, sondern Naturwissenschaftler und Juristen stellten die erfolgreichen Business-Talente stellten. Frauen und Männer zeigten sich hingegen gleichermaßen gewieft - besonders erfolgreich traten sie übrigens im gemischten Doppel auf. Keine signifikanten Unterschiede gab es zwischen alten und neuen Bundesländern oder zwischen süd- und norddeutschen Universitäten.

Spannend auch die Gesamtwertung: Hätte der Battle statt Spitzenergebnisse einzelner Teams den Durchschnittsgewinn jeder Hochschule gewertet, wäre der Spitzenplatz an die RWTH Aachen gegangen: Im Schnitt erzielten die Händlerteams Geschäftsgewinne, die 107 Prozent über dem Bundesdurchschnitt lagen. Zweitbestes Gesamtergebnis erzielten auch hier die Studierenden der TU Berlin, die im Mittel rund 60 Prozent über dem Bundesdurchschnitt lagen, gefolgt von den Händlern der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt (im Mittel rund 40 Prozent über dem Bundesdurchschnitt). Ebenfalls unter den Top Ten in der Gesamtwertung die TU Darmstadt (Platz 4) und die Universitäten Trier (Platz 5), Tübingen (Platz 6), Hohenheim (Platz 7), Düsseldorf (Platz 8), Bremen (Platz 9) und die European Business School (Platz 10).

Angesichts der Rekordbeteiligung wollen die Initiatoren den Battle of Universities im kommenden Jahr erneut ausrichten. „Die große Resonanz unseres Wettbewerbs hat uns sehr gefreut. Es zeigt sich, dass Verhandlungen von vielen Studierenden als wichtiges Thema angesehen werden“, urteilt die Juniorprofessorin Dr. Herbst von der Universität Tübingen. „Da unseres Wissens nach immer mehr Universitäten Ausbildungsangebote in diesem Bereich entwickeln, sehen wir dem kommenden Jahr mit Spannung entgegen und können uns vorstellen, dass sich der Battle of Universities auf Dauer etabliert.“

 

Hintergrund

„Von der Gehaltsverhandlung bis zur Tätigkeit in Einkauf oder Vertrieb - Verhandlungsgeschick gehört zu den Schlüsselqualifikationen angehender Ökonomen“, betont Prof. Dr. Markus Voeth, Marketing- und Verhandlungsexperte der Universität Hohenheim. „Mit dem Battle of Universities geben wir dem Führungsnachwuchs die Chance, das eigene Verhandlungsgeschick auszutesten und im Wettbewerb erste Verhandlungserfahrungen zu sammeln – ohne dass dabei der Spaß zu kurz kommt", erklärt Juniorprofessorin Dr. Uta Herbst von der Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät der Universität Tübingen. Der Battle of Universities wird ermöglicht durch die finanzielle Unterstützung der Sponsoren BASF und der Bausparkasse Schwäbisch Hall.

 

Text: Leonhardmair / Klebs

Kontakt für Medien:

Prof. Dr. Markus Voeth, Universität Hohenheim, Fachgebiet BWL insb. Marketing
Tel.: 0711 459-22926, E-Mail: marketing@uni-hohenheim.de

Jun-Prof. Dr. Uta Herbst, Universität Tübingen, Lehrstuhl für Marketing
Tel.: 07071 2974143, E-mail: uta.herbst@uni-tuebingen.de


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