Die Sonne geht im Osten auf:
Neue Stipendien für Sprach- und Kulturbotschafter in Osteuropa und China  [13.02.09]

Robert Bosch Stiftung vergibt 50 Lektoratsstipendien im Studienjahr 2009/2010 / Koordination durch Osteuropazentrum der Universität Hohenheim / neu dazugekommen: Lektorate in China
 
Bewerbungsschluss für das Studienjahr 2009/10 ist der 28. Februar 2009. Weitere Informationen gibt es unter: www.boschlektoren.de

Im Ausland unterrichten, sich fortbilden und den Dialog fördern: Das Lektorenprogramm richtet sich an junge Absolventen der Geistes-, Sozial-, Rechts- oder Wirtschaftswissenschaften, die Interesse an der Region Osteuropa oder China haben. Als Lektoren haben sie die Möglichkeit, in deutscher Sprache an ausländischen Hochschulen zu unterrichten und sich ein Weiterbildungsprofil auszusuchen, in dem sie in Kooperation mit der Universität Hildesheim gezielt gefördert werden. Zur Wahl stehen Bildungsmanagement, Erwachsenenbildung und Organisationsentwicklung. Das Besondere: Am Ende ihrer Lektorenzeit haben die Kultur- und Sprachbotschafter nicht nur praktische Erfahrungen gesammelt, sondern auch Zertifikate in der Hand, die sie innerhalb eines Masterstudiengangs problemlos anrechen lassen können.

Im universitären Bereich versteht man unter einem Lektor einen Dozenten, der seine eigene Muttersprache in philologischen Abteilungen und Studiengängen unterrichtet. An ausländischen Hochschulen sind dies zum Beispiel Dozenten, die als Muttersprachler in deutscher Sprache Literatur, Landeskunde oder Wirtschaft unterrichten. Neben der reinen Sprachvermittlung fördert das den Dialog zwischen den verschiedenen Ländern. Die Robert Bosch Stiftung sucht deutschsprachige Hochschulabsolventen, die diesen Job in Osteuropa oder in China ausüben möchten.

Bevor die Stipendiaten aber an ihre Gasthochschule gehen, werden sie in einem Einführungsseminar auf ihre Auslandstätigkeit vorbereitet und erhalten eine Fortbildung im Bereich Methodik und Didaktik des Unterrichts. Sie unterrichten an der jeweiligen Gasthochschule bis zu sechs Semesterwochenstunden in deutscher Sprache, nehmen am Lehrstuhlgeschehen teil, halten Prüfungen ab und beraten Studierende.

Die Stipendiaten können sich seit dem Studienjahr 2006/07 innerhalb des Programms für eines von drei Weiterbildungsprofilen entscheiden, in denen sie in Kooperation mit der Universität Hildesheim gezielt Fortbildungen erhalten. Die drei Profile sind Bildungsmanagement, Erwachsenenbildung und Organisationsentwicklung.

Mögliche Aufgaben im Profil Bildungsmanagement sind Studiengänge zu entwickeln, Hochschulkooperationen zu planen oder Maßnahmen in den Bereichen Marketing und Öffentlichkeitsarbeit umzusetzen. Im Profil Erwachsenenbildung sind mögliche Handlungsfelder der Lektoren Fortbildungsveranstaltungen zu planen oder die Gasthochschule bei Fragen des Qualitätsmanagement zu unterstützen. Im Bereich der Organisationsentwicklung geht es um internationale Studierendenbegegnungen und die Begleitung von studentischer Projektarbeit. Auch die Strukturen für Informations- und Serviceleistungen der Hochschulen von Stipendienberatung bis hin zu kulturellen Angeboten können unterstützt werden.

Voraussetzungen für das Stipendium sind Interesse an den Regionen Osteuropa bzw. China und an einem der drei Profile. Bewerber sollten die deutsche Sprache auf muttersprachlichem Niveau beherrschen und nicht älter als 35 Jahre alt sein. Die Lektoren erhalten von der Robert Bosch Stiftung ein monatliches Stipendium in Höhe von 1000 Euro.

Durch ihre gewonnenen Erfahrungen in Lehre und Projektarbeit sowie ihre Kenntnisse über ein osteuropäisches Land qualifizieren sich die Stipendiaten beruflich weiter und leisten gleichzeitig einen Beitrag zum Dialog zwischen Deutschland und seinen östlichen Nachbarn. Die Gasthochschulen profitieren von dem Programm, da sie über dieses Netzwerk Partner und Hilfestellung aus anderen Ländern erhalten.

Das Stipendium gilt zunächst für ein Jahr, kann dann aber im Einverständnis mit der Gastuniversität einmalig um ein weiteres Jahr verlängert werden. Die Gasthochschule bietet dem Lektor oder der Lektorin eine kostenlose Wohnmöglichkeit, oder stellt einen Zuschuss für die Mietkosten zur Verfügung. Die Kosten für Unfall, Kranken-, Haftpflicht- und Reisegepäckversicherung sowie die An- und Rückreisekosten übernimmt die Stiftung.

 

Hintergrund Osteuropa-Zentrum

Das Hohenheimer Zentrum für Forschung, Lehre, Weiterbildung und Beratung in und mit den wissenschaftlichen Einrichtungen der mittel-, ost- und südosteuropäischen Länder wurde 1995 gegründet. Als fakultätsübergreifende Einrichtung bündelt das Osteuropazentrum die wissenschaftlichen Kompetenzen der Universität Hohenheim in den Natur-, Agrar-, Wirtschafts- und Sozialwissenschaften, um fachwissenschaftliche Kooperation mit Partnern in den mittel- und osteuropäischen Ländern zu initiieren und interdisziplinäre Projekte länderübergreifend zu koordinieren. Das Osteuropa-Zentrum der Universität Hohenheim koordiniert seit dem Studienjahr 1999/2000 das Lektorenprogramm der Robert Bosch Stiftung.

 

Hintergrund Robert Bosch Stiftung

Die Robert Bosch Stiftung ist eine der großen unabhängigen Stiftungen in Deutschland. Sie wurde 1964 gegründet und setzt die gemeinnützigen Bestrebungen des Firmengründers und Stifters Robert Bosch fort. Die Stiftung beschäftigt sich hauptsächlich mit den Themenfeldern Völkerverständigung, Bildung und Gesundheit. Ein wesentliches Instrument dieser Förderung ist das Lektorenprogramm an Hochschulen in Osteuropa und China, das seit 1993 besteht.

 

Text: Petschko / Klebs

Kontakt für Medien:

Christian Wochele, Osteuropazentrum, Universität Hohenheim
Tel.: 0711 459-23977, Fax: 0711 459-23868, E-Mail: christian.wochele@uni-hohenheim.de


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