Mehr Studierende und neue Professoren:
Universität Hohenheim führt Ausbau planmäßig fort [09.01.09]
Erste Professuren aus Ausbauprogramm 2012 besetzt / Stiftungsprofessur in Pflanzenzüchtung besetzt / Anfängerzahlen erneut gestiegen / Höchster Stand an Studierenden seit Universitätsgründung
Zehn neue Gesichter werden es sein, die sich auf dem Professorium im Februar als neue Kollegen vor der versammelten Professorenschaft vorstellen. Darunter auch die Inhaber dreier zusätzlicher Lehrstühle, die durch das Landesprogramm Hochschule 2012 neu geschaffen wurden. Gleichzeitig erreicht die Universität Hohenheim bei den Studierendenzahlen im vergangenen Jahr einen neuen Doppel-Rekord: Mit Abschluss des Zulassungsverfahren haben sich 1.716 Studienanfangende zum Wintersemester eingeschrieben. Mit insgesamt 7.158 Studierenden bildet die Universität Hohenheim derzeit die höchste Zahl angehender Akademiker seit Universitätsgründung aus. (Alle Erstsemesterzahlen beziehen sich auf Studierende im ersten Fachsemester.)Auch für die kommenden Jahre bereitet sich die Universität Hohenheim auf weiteres Wachstum vor: Angesichts bundesweit wachsendem Bedarf an Studienplätzen hatte sich die Universität bereit erklärt, insgesamt 300 neue Studienplätze innerhalb von 5 Jahren zu schaffen. Mit dem Ausbauprogramm „Hochschule 2012“ sicherte das Land der Universität zu, die Zahl der Professuren aufzustocken.
Mit den aktuellen Zahlen zum Wintersemester liegt die Universität Hohenheim gut im Plan: Erstmals vergab die Universität 60 zusätzliche Erstsemesterplätze für die neue Vertiefungsrichtung „Europäisches Innovations- und Dienstleistungsmanagement“. 60 weitere Erstsemesterplätze hatte sie bereits im vergangenen Jahr mit der neuen Vertiefungsrichtung „Gesundheitsmanagement“ geschaffen. Rund 180 weitere werden in den kommenden drei Jahren vor allem in den Wirtschafts- und Sozialwissenschaften aber auch in den Naturwissenschaften entstehen.
Erstmals besetzte die Universität Hohenheim im laufenden Wintersemester auch zwei der zusätzlichen Lehrstühle, die durch das Ausbauprogramm 2012 geschaffen wurden. Insgesamt neun neue W3-Professuren hatte das Land der Universität mit einer ersten und zweiten Tranche bereits zugesagt. Ein Zahl, die durch die anstehende dritte Tranche des Sonderprogramms noch auf 15 W3-Professuren steigen könnte.
Hochkarätig besetzte die Universität Hohenheim zum 1. Dezember auch die neue F.W. Schnell-Stiftungsprofessur für Nutzpflanzenbiodiversität und Züchtungsinformatik. Dank der achtjährigen Co-Finanzierung durch die KWS SAAT AG entsteht hier ein neuer Schwerpunktbereich in der Pflanzenzüchtung mit einem europaweit einmaligen Forschungsansatz.
Sechs weitere neue Professoren begrüßt die Universität Hohenheim im laufenden Semester als Nachfolger auf Lehrstühlen, die durch Pensionierung oder Universitätswechsel ihrer Vorgänger frei wurden. Davon entfallen eine Nachfolge auf die Fakultät Naturwissenschaften, vier Nachfolgen auf die Fakultät Agrarwissenschaften und eine Nachfolge auf die Fakultät Wirtschafts- und Sozialwissenschaften.
Studierendenstatistik: Wachstum mit Verzögerung
Kurzzeitig hatte es so ausgesehen, als könnte die Universität Hohenheim zum ersten Mal seit zehn Jahren eine Wachstumspause erleben: Rund zehn Prozent war die Zahl der Studienanfänger beim Vorlesungsbeginn unter den Vergleichswerten zum gleichen Stichtag im Vorjahr gelegen. Rückblickend entlarvt sich diese niedrigere Zahl nun als Verzögerung, die im Laufe des Nachrückverfahrens schließlich über den Vorjahreswert nach oben schnellte.
„Seitdem sich die Schulabgänger zeitgleich an beliebig vielen Universitäten bewerben können, sind unsere Bewerberzahlen explodiert“, bilanziert der Rektor der Universität Hohenheim, Prof. Dr. Hans-Peter Liebig. Gleichzeitig werde es immer schwieriger vorherzusehen, für welche Hochschule sich die Bewerber letztlich entscheiden würden – was dazu führt, dass Studienplätze bundesweit immer später besetzt würden.
Konkret liegen die Erstsemesterzahlen bei 231 Studienanfangenden in den Naturwissenschaften (Vorjahr: 219) und 591 Studienanfangenden in den Agrarwissenschaften (Vorjahr: 502). Dank neuer Studienangebote stieg ist die Zahl der Studienanfangenden in den Wirtschafts- und Sozialwissenschaften auf aktuell 894 Studierenden im ersten Fachsemester (Vorjahr: 862).
Neue Professoren im Überblick
1. ERSTBESETZUNG STIFTUNGSLEHRSTUHLS
Prof. Dr. rer. nat. Karl Josef Schmid
Stiftungsprofessur „Nutzpflanzenbiodiversität und Züchtungsinformatik“
Fakultät Agrarwissenschaften
Since the 1st of December 2008, Prof. Karl Schmid is the first holder of the Prof. Dr. Karl Schmid ist seit dem 1. Dezember 2008 der erste Inhaber der europaweit einzigartigen Stiftungsprofessur für „Nutzpflanzenbiodiversität und Züchtungsinformatik“. Ziel seiner wissenschaftlichen Arbeit ist es, Pflanzen mit vorteilhaften Fähigkeiten wiederzuentdecken, indem der Populationsgenetiker umfassende Datenbanken moderner Nutzpflanzen analysiert. Durch Züchtungen sind die heutigen Nutzpflanzen genetisch verarmt.
Angesichts von Problemen wie Klimawandel, Wasserarmut und neuer Schädlingsarten ist es wichtig, die verlorengegangenen Eigenschaften der Pflanzen wiederzuentdecken. In der Lehre ist Karl Schmid verantwortlich für das Gebiet der Populations- und quantitativen Genetik. Daneben deckt er die Gebiete der pflanzlichen Genomforschung und der praktischen Bioinformatik für die Master-Studiengänge ab.
Karl Schmid wurde 1966 in Aindling geboren. Er studierte Biologie an der Universität München, wo er anschließend seine Diplomarbeit mit dem Titel „Untersuchungen zur evolutionären Konservierung von transkribierten Sequenzen aus Drosophila melanogaster“ schrieb. Dafür erhielt er 1992 sein Diplom. Schmid promovierte 1996 am Zoologischen Institut in München zum Thema „Isolierung und Charakterisierung von schnell evolvierenden Genen aus Drosophila melanogaster“. 2007 habilitierte er für das Fach Genetik an der Universität Jena. Karl Schmid war Postdoktorand in München und an der Cornell University, Ithaca, NY, USA: In Jena war er Emmy-Noether. Nachwuchsgruppenleiter am MPI für Chemische Ökologie. Von 2006 bis 2008 war er Leiter der AG „Evolutionsgenetik“ am Leibniz-Institut für Pflanzengenetik in Gatersleben und 2008 Professor für Genetik an der Schwedischen Landwirtschaftlichen Universität in Uppsala.
2. NEUE PROFESSOREN DANK AUSBAUPROGRAMM HOCHSCHULE 2012
Priv. Doz. Dr. Karsten Hadwich
Neue Professur „Dienstleistungsmanagement und Dienstleistungsmärkte“
Fakultät Wirtschafts- und Sozialwissenschaften.
Die Universität konnte mit Karsten Hadwich einen jungen Wissenschaftler gewinnen, der sowohl im Hinblick auf seinen Forschungsschwerpunkt, als auch mit seiner mehrjährigen Lehrerfahrung hervorragend auf die neue, zukunftsweisende Professur der Fakultät Wirtschafts- und Sozialwissenschaften passt.
Karsten Hadwich, Jahrgang 1970, studierte an der TU Berlin Wirtschaftsingenieurwesen und schloss 1999 zum Dipl.-Ing. ab. Zuvor absolvierte er eine Ausbildung zum Bankkaufmann. Von 1999 bis 2003 war er als wissenschaftlicher Mitarbeiter bei Prof. Dr. Manfred Bruhn am Lehrstuhl für Marketing und Unternehmensführung der Universität Basel, an der er 2003 zum Dr. rer. pol. promovierte. Seit 2003 war er geschäftsführender Assistent am Lehrstuhl und seit 2005 als Gesamtkoordinator für die Lehre verantwortlich. Er schloss an der Universität Basel einen zweijährigen berufsbegleitenden Ausbildungsgang in Hochschuldidaktik mit einem Zertifikat ab. Im Jahr 2004 gewann er den Dissertationspreis der Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät der Universität Basel, sowie den Förderpreis der Schweizerischen Markt- und Sozialforschung.
Seit 2001 sammelte er Lehrerfahrung in insgesamt 20 Lehrveranstaltungen im Bachelor- und Masterstudium, sowie in der Weiterbildung. Dies vornehmlich an der Universität Basel, aber auch an der TU München, der Universität Bern und im Schweizerischen Ausbildungszentrum für Marketing, Werbung und Kommunikation. Im Oktober 2008 folgte die Habilitation an der Universität Basel zum Thema "Entwicklung und Implementierung von technologiebasierten Serviceinnovationen". Die Universität konnte mit Hadwich einen weiteren jungen Wissenschaftler gewinnen, der sowohl im Hinblick auf seinen Forschungsschwerpunkt, als auch mit seiner mehrjährigen Lehrerfahrung hervorragend auf die neue, zukunftsweisende Professur der Fakultät Wirtschafts- und Sozialwissenschaften passt.
Priv. Doz. Dr. Jörg Schiller
Neue Professur „Versicherungswirtschaft und Sozialsysteme“
Fakultät Wirtschafts- und Sozialwissenschaften
Jörg Schillers Forschungsschwerpunkt liegt im Bereich der Vertragstheorie, die vielfach auf aktuelle Probleme in Versicherungsmärkten angewendet wird. Für seine Forschung auf diesem Gebiet wurde er mit zahlreichen nationalen und internationalen Preisen ausgezeichnet, u.a. dem „Hamburger Preis der Versicherungswirtschaft“ und dem „Ernst-Meyer Preis“ der Geneva Association for Risk & Insurance Economics. Die Universität hat mit Schiller einen Wissenschaftler gewonnen, der durch seine umfangreiche Lehr- und Forschungserfahrung einen wichtigen Beitrag für eine theoriegeleitete, versicherungswissenschaftliche Ausbildung an der Universität Hohenheim leisten wird.
Jörg Schiller, der 1975 in Frankfurt am Main geboren wurde, studierte Betriebswirtschaftslehre an der Goethe Universität Frankfurt und schloss dort 1999 mit dem Diplom ab. Nach einjähriger Tätigkeit als wissenschaftlicher Mitarbeiter bei Prof. Dr. Martin Nell, Lehrstuhl für Versicherungswirtschaft an der Universität Frankfurt folgte er diesem an die Universität Hamburg, wo er 2004 zum Thema „Versicherungsbetrug als ökonomisches Problem – eine vertragstheoretische Analyse“ promovierte. Im Anschluss folgte die Habilitation an der WHU – Otto Beisheim School of Management, Vallendar am Lehrstuhl für Organisationstheorie bei Prof. Dr. Peter-J. Jost, die er im September 2008 abschloss. In der Lehre verfügt Schiller über umfassende Erfahrungen auf den Gebieten Versicherungsbetriebslehre, Allgemeine Betriebs- und Volkswirtschaftslehre, sowie Führung und Organisation und wurde im WS 2006 mit dem Best Teaching Award „Bester Assistent“ der WHU Vallendar ausgezeichnet. Von 2007 bis Mitte 2008 hielt sich Schiller im Rahmen eines DFG-Projektes zur Marktfunktion und Vergütung von Versicherungsmaklern an der Wharton School der University of Pennsylvania in den USA auf. Im Anschluss war er für ein halbes Jahr als Wissenschaftlicher Assistent bei Prof. Dr. Andreas Richter am Institut für Risikoforschung und Versicherungswirtschaft an der LMU in München.
Prof. Dr. Thorsten Quandt
Neue Professur „Kommunikationswissenschaft, insbesondere interaktive Medien- und Onlinekommunikation“
Fakultät Wirtschafts- und Sozialwissenschaften
Thorsten Quandts Forschungsschwerpunkte liegen im Bereich Onlinekommunikation, Medieninnovationsforschung/Medienwandel und Kommunikatorforschung (insb. Onlinejournalismus).
Quandt war 2006 als Gastprofessor am Institut für Publizistik- und Kommunikationswissenschaft der Freien Universität Berlin tätig und hat dort seit 2007 die Professur Kommunikationswissenschaft, Schwerpunkt Journalistik/Online-Kommunikation inne. Mit Quandt konnte die Universität einen innovativen Wissenschaftler gewinnen, der Mitglied in zahlreichen nationalen und internationalen Gesellschaften und Fachgremien ist.
Thorsten Quandt, geboren 1971, studierte an der Ruhr-Universität Bochum Publizistik- und Kommunikationswissenschaft und schloss 1996 mit dem Magister ab. Nach dem Studium folgte eine Tätigkeit als Hörfunkjournalist. Von 1998 bis 2003 war er wissenschaftlicher Mitarbeiter an der TU Ilmenau und von 2003 bis 2007 wissenschaftlicher Mitarbeiter an der LMU München am Lehrstuhl für empirische Kommunikationsforschung, wo er u.a. beim interdisziplinären BMBF-Forschungsprojekt „intermedia“ als Forschungsassistent für das Teilprojekt „Konvergenz und Medienwandel“ zuständig war. Daneben hatte er Lehraufträge an der Universität der Künste Berlin (Electronic Business), der Universität Trier (Medienwissenschaft), der FH Bremen (Fachjournalismus) und der FHW Wien (Journalismus). Seine Promotion erfolgte 2004 zum Thema „Journalisten im Netz. Eine Untersuchung journalistischen Handelns in Online-Redaktionen“, für die er mit dem Dissertationspreis der Deutschen Gesellschaft für Publizistik- und Kommunikationswissenschaft (DGPuK) ausgezeichnet wurde. Seine Habilitation zum Thema „Medieninnovationen und Konvergenz. Formen, Faktoren und Felder des Medienwandels“ schloss er im Juli 2008 an der LMU München ab.
3. NACHFOLGEN AUF BESTEHENDEN UND UMGEWIDMETE LEHRSTÜHLEN
Prof. Dr. Jochen Weiss
Neue Professur „Technologie Funktioneller Lebensmittel“
Fakultät Naturwissenschaften
Die neue Professur „Technologie Funktioneller Lebensmittel“ ist Folge einer strategischen Neuausrichtung und entstand aus der Umwidmung des ehemaligen Fachbereiches Fleischtechnologie. Die Forschungsarbeiten von Prof. Dr. Jochen Weiss konzentrieren sich auf die Herstellung neuartiger kolloidaler und nanostrukturierter Trägersysteme zur Einbringung funktioneller Komponenten wie z.B. antimikrobieller und bioaktiver Substanzen, Antioxidantien, Farbstoffe, Aromastoffe, Enzyme in Lebensmittel. Als Lebensmittelmodellsysteme werden dabei hauptsächlich Fleischprodukte verwendet. Prof. Dr. Weiss hat im Laufe der letzten 8 Jahre mehr als 70 Forschungsartikel, 10 Buchkapitel, 140 Konferenzproceedings und ein Buch veröffentlicht. Seine Forschungsartikel "Functional Materials in Food Nanotechnology" war die am meisten zitierte Veröffentlichung im Journal of Food Science im Jahre 2006. Weiss war Leiter von mehr als 50 Drittmittelprojekten mit einem Förderungsvolumen von ca. 4 Millionen Dollar. Er wurde mit dem "2007 Samual L. Prescott Young Scientist Award" des Institut of Food Technologists (IFT) und dem "2007 Distinguished Teacher Award" der University of Massachusetts ausgezeichnet.
Prof. Weiss ist 1969 in Neckarsulm (Baden-Wuerttemberg) geboren und erhielt 1996 an der Universität Karlsruhe das Diplom im Studiengang Verfahrenstechnik. Er wechselte dann an die University of Massachusetts, an der er 1999 im Bereich Lebensmittelwissenschaften promovierte. Im Anschluss an das Studium war er als Assistant Professor an der University of Tennessee in Knoxville tätig. Dort erhielt er 2004 "Tenure & Promotion" und stieg zum Associate Professor auf. Im August 2004 nahm Dr. Weiss eine neue Professur im Bereich "Food Biophysics and Nanotechnology" an der University of Massachusetts an und erhielt auch dort im Mai 2007 "Tenure & Promotion".
Prof. Dr. Enno Bahrs
Professur „Landwirtschaftliche Betriebslehre“
(Nachfolge Prof. Dr. Jürgen Zeddies)
Fakultät Agrarwissenschaften
Prof. Dr. Enno Bahrs hat die Nachfolge von Prof. Dr. Jürgen Zeddies auf die Professur „Landwirtschaftliche Betriebslehre“ angetreten. Ziel seiner wissenschaftlichen Arbeit ist die Auseinandersetzung mit wichtigen und aktuellen Fragestellungen in der Landwirtschaftlichen Betriebslehre. Dabei stellen Fragen der Steuerlehre und des Rechnungswesens Schwerpunkte dar. In jüngster Zeit befasst sich Bahrs auch mit der Thematik der Erneuerbaren Energien und der Nachwachsenden Rohstoffe in der Landwirtschaft. Mit diesen Forschungsschwerpunkten und seiner mehrjährigen Lehrerfahrung passt Bahrs hervorragend in das Lehr- und Forschungsprofil der Fakultät Agrarwissenschaften, wo er seit Beginn des Wintersemesters 2008/09 im Fachgebiet „Landwirtschaftliche Betriebslehre“ lehrt und forscht.
Enno Bahrs wurde 1967 in Bremen geboren. Nach der Ausbildungszeit in der praktischen Landwirtschaft hat er an der Georg-August-Universität in Göttingen Agrarwissenschaften studiert und dort 1999 auch promoviert. Im Jahr 2000 legte er das Steuerberaterexamen vor dem Niedersächsischen Finanzministerium ab. 2002 wurde Bahrs zum Juniorprofessor für Angewandte Landwirtschaftliche Betriebslehre ernannt. Es folgten Forschungsaufenthalte in Kirgistan und Kalifornien und 2006 die Habilitation in Göttingen. Vom Januar 2007 bis zu seinem Wechsel nach Hohenheim leitete Bahrs das Institut für Agrar- und Forstökonomie an der Universität für Bodenkultur in Wien.
Prof. Dr. Jörn Bennewitz
Professur „Tierzüchtung und Biotechnologie“
(Nachfolge Prof. Dr. Hermann Geldermann)
Fakultät Agrarwissenschaften
Prof. Dr. Jörn Bennewitz übernimmt die Professur „Tierzüchtung und Biotechnologie“ von Prof. Dr. Hermann Geldermann. Seine Forschungsschwerpunkte sind quantitativ-genetische Analysen auf dem Gebiet der Genomanalyse bei landwirtschaftlichen Nutztieren. Er ist eingebunden in mehrere nationale Verbundprojekte, die sich mit der Kartierung von Genen und Gengruppen (Quantitative Trait Loci, QTL) sowie der Umsetzung der Ergebnisse in Form der marker- und gengestützten Selektion befassen. Auf dem Gebiet der Populationsgenetik arbeitet Bennewitz an der Weiterentwicklung der Leistungsprüfung und der Schätzung von genetischer Parametern und Zuchtwerten für funktionale Merkmale beim Rind, Pferd und Schwein. Ziel ist die Aufklärung genetischer Hintergründe, z.B. von Erbdefekten, und die Verbesserung von tierzüchterisch schwierigen Merkmalen. Mit Bennewitz konnte die Universität einen fachlich hervorragend passenden Wissenschaftler und Hochschullehrer gewinnen, durch dessen intensive Zusammenarbeit mit Tierzuchtorganisationen die in der Forschung erzielten Ergebnisse zeitnah in der praktischen Tierzucht umgesetzt werden können.
Jörn Bennewitz ist 1972 in Rendsburg geboren und auf einem landwirtschaftlichen Betrieb aufgewachsen. Nach dem Studium der Agrarwissenschaften promovierte er mit Auszeichnungen an der Universität Kiel. Im Sommer 2005 habilitierte er sich an derselben Universität für das Fachgebiet „Tierzucht und Haustiergenetik“. Während seiner Postdoc-Zeit in Kiel war er für mehrere Monate an der Universität für Life Sciences in Ås, Norwegen.
Prof. Dr. Harald Grethe
Professur „Agrar- und Ernährungspolitik“
(Nachfolge Prof. Dr. Werner Großkopf)
Fakultät Agrarwissenschaften
Prof. Dr. Harald Grethe übernimmt die Professur „Agrar- und Ernährungspolitik“ von Prof. Dr. Werner Großkopf. Seine Forschungsschwerpunkte liegen in den Bereichen der Analyse der Auswirkungen der EU-Agrar- und Ernährungspolitik, wobei die Analyse der internationalen Handelspolitik für Produkte der Agrar- und Ernährungsindustrie im Vordergrund stehen. Hierbei beschäftigt sich Grethe sowohl mit den klassischen Agrarpolitiken, wie etwa der Preisstützung, aber auch mit neueren Politiken, wie etwa der Umsetzung von Qualitätsstandards im internationalen Handel. Mit Grethe konnte die Universität einen Wissenschaftler und Hochschullehrer gewinnen, der sowohl fachlich als auch methodisch national und international hervorragend ausgewiesen ist.
Harald Grethe wurde 1965 in Buchholz an der Nordheide geboren. Er besuchte 1986 bis 1989 die Landwirtschaftsschule MLTS Warmonderhof in den Niederlanden und studierten 1990 bis 1993 Humanmedizin bis zum ersten Staatsexamen an der Universität Witten-Herdecke und 1992 bis 1996 Agrarwissenschaften an der Georg-August-Universität Göttingen. Die Promotion erfolgte 2004 an derselben Universität, die Habilitation bereits zwei Jahre später an der Humboldt-Universität zu Berlin. Von 1996 bis 1997 war Grethe als Berater am türkischen Agrarministerium für die Organisation für Ernährung und Landwirtschaft der Vereinten Nationen (FAO).
Prof. Dr. Markus Rodehutscord
Professur „Tierernährung“
(Nachfolge Prof. Dr. Winfried Drochner)
Fakultät Agrarwissenschaften
Prof. Dr. Markus Rodehutscord tritt die Nachfolge von Prof. Dr. Winfried Drochner auf der Professur „Tierernährung“ an. Die Schwerpunkte seiner wissenschaftlichen Arbeiten liegen im Phosphorumsatz und dessen Beeinflussung beim Geflügel und Schwein, der Eiweiß- und Energieversorgung bei Wiederkäuern und der Aminosäurenverdaulichkeit beim Geflügel. Darüber hinaus befasst er sich mit der energetischen Bewertung von Futtermitteln für Wiederkäuer. Mit Rodehutscord konnte die Universität einen herausragenden Wissenschaftler und Hochschullehrer gewinnen, der nicht nur fachlich breit und tief ausgewiesen ist, sondern auch führendes Mitglied in zahlreichen nationalen und internationalen Fachgremien.
Markus Rodehutscord wurde 1962 in Rüthen, Kreis Soest geboren. Nach der Berufsausbildung zum Landwirt studierte er 1985 bis 1989 Agrarwissenschaften an der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität zu Bonn. Von 1989 bis 1992 hat er als Promotionsstipendiat der Graduiertenförderung des Landes Nordrhein-Westfalen in Bonn seine Dissertation angefertigt. Die Habilitation erfolgte vier Jahre später. 1999 nahm er einen Ruf an die Martin-Luther-Universität in Halle Wittenberg auf die Professur für Tierernährung an.
PhD Gabriel Felbermayr
Professur „Außenwirtschaft“
(Nachfolge Prof. Dr. Ansgar Belke)
Fakultät Wirtschafts- und Sozialwissenschaften
PhD Gabriel Felbermayr hat die Nachfolge von Prof. Dr. Ansgar Belke auf der Professur „Außenwirtschaft“ angetreten. Seine Forschungsschwerpunkte liegen im Bereich der realen Außenwirtschaftstheorie. Das Themenspektrum seiner Publikationen reicht von Arbeiten über den internationalen Handel, die WTO, Fragen der Migration, bis hin zu empirischen Analysen von Wachstumsmodellen und die Auswirkungen von Regulierungsmaßnahmen auf die Arbeitslosigkeit. Felbermayr hat für seine Arbeiten zahlreiche Preise und Auszeichnungen erhalten, u.a. den Reinhard-Selten-Preis vom Verein für Socialpolitik. Mit Felbermayr konnte die Universität einen jungen, international orientierten Wissenschaftler gewinnen, dessen Arbeiten sich durch ein außergewöhnlich hohes wissenschaftliches Niveau auszeichnen.
Gabriel Felbermayr wurde 1976 in Steyr/Österreich geboren. Er erwarb im Jahr 2000 den Magister in Volkswirtschaftslehre an der Johannes Kepler Universität Linz, Österreich. Am European University Institute in Florenz, Italien hat er von 2000 bis 2003 ein Doktorandenprogramm absolviert und im Jahr 2004 an derselben Universität promoviert. Von 2005 bis März 2008 war er als Akademischer Rat an der Universität Tübingen am Lehrstuhl International Economics bei Prof. Dr. Wilhelm Kohler tätig. Lehrerfahrungen sammelte Felbermayr auch an der Universität Zürich, Schweiz und an der Universität Konstanz.
Text: Klebs